Kickers-Podcast Wie Dennis Engel mit Sandro Wagner das Trikot tauschte
Kickers Emdens Kapitän hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich. Er spricht von „verschiedenen Phasen“ in der Kickers-Hinrunde und gibt Einblicke in seine Zukunftspläne.
Emden - Dennis Engel liebt und lebt den Fußballsport. Die Emotionen sprudeln beim Kapitän von Kickers Emden während eines Spiels oft von innen nach außen. Gewonnenen Zweikämpfen oder einer erfolgreichen Klärungsaktion folgt da auch mal ein Jubelschrei und geballte Fäuste. Auf der anderen Seite flucht er auch lautstark – was ihm schon einige Gelbe Karten wegen Meckerns eingebracht hat. Nach 14 Gelben in der Vorsaison – viele auch wegen seiner körperbetonten Spielweise – sind es in dieser Saison bisher „nur“ sechs plus eine Gelb-Rote Karte am vergangenen Sonnabend beim 1:1 gegen den HSC Hannover.
Sein Kapitänsamt, das er seit dieser Saison innehat, bringt da einen positiven Nebeneffekt mit. „Es hilft mir, dass ich jetzt auch deutlicher mal mit den Schiris reden darf“, sagt Dennis Engel in Anspielung auf die seit Sommer 2024 geltende „Kapitänsregel“. Nach dieser darf bei wichtigen oder strittigen Entscheidungen nur noch der Mannschaftskapitän mit dem Unparteiischen reden. „Wobei ich finde, einige Schiris halten sich sehr gut an diese Regeln und andere wenden sie weniger an.“
Engel spricht von Inkonstanz
Der 30-Jährige war vor seiner dritten Kickers-Saison vom Trainerteam zum Mannschaftsführer ernannt worden. Sein Vorgänger Tido Steffens ist jetzt sein Stellvertreter – gemeinsam mit Neuzugang Jarno Janssen. Nach zwei traumhaften ersten Saisons mit dem Oberliga-Titel und der darauffolgenden Regionalliga-Vizemeisterschaft erlebt Engel mit Kickers seit seiner Kapitänsberufung eine schwierigere Phase.
Er selbst ist als Rechtsverteidiger gesetzt und Spielzeit-Spitzenreiter bei Kickers. Doch die Teamleistung und die erzielten Ergebnisse passen oft nicht. Engel spricht von „verschiedenen Phasen“ in der bisherigen Saison. „Insgesamt kann man sagen, einfach nicht konstant genug“, erzählt Dennis Engel in unserer neuen Folge von „Inside Kickers Emden – dem Fußball-Podcast für Ostfriesland“. Vor der Saison als Titelfavorit gehandelt, sollte man jetzt noch Platz sechs – oder sogar noch Platz fünf – anpeilen. Priorität sei, „grundsätzlich schnellstmöglich den Klassenerhalt“ sicherzustellen.
Kickers ist sein „erster Ansprechpartner“
Nun ist aber erstmal Winterpause. „Jetzt geht es darum, mal runterzufahren.“ Es sei aber auch eine gute Zeit, um Zukunftsgespräche zu führen. Engels Vertrag läuft nach dieser Saison aus. Er sei weiterhin „mega, mega glücklich in Emden“, er könne mit vielen Kumpels einigermaßen wohnortnah leistungsambitioniert Fußball spielen. „Kickers ist natürlich mein erster Ansprechpartner. Ich kann es mir auch vorstellen, hier zu bleiben. Nur gehören auch zwei Parteien dazu und ich bin gespannt, was passiert.“
Der Kickers-Mannschaftsführer ist auch zu Hause in Oldenburg als Familienvater der „Kapitän“. Da hat sich die „Mannschaft“ in diesem Jahr vergrößert. Sohnemann Maleo kam im Juni auf die Welt. Den vierjährigen Jules hat bereits das Fußball-Fieber von Papa erwischt. „Er möchte fast tagtäglich mit mir Fußball spielen, spielt auch schon in einer Mannschaft und ist sehr, sehr ehrgeizig. Tatsächlich kommt er mir da so ein bisschen nahe.“
Verletzung verhinderte Spiel gegen FC Bayern
Dennis Engel hat in seiner Karriere schon einiges erlebt. Für vier Vereine lief er in der Regionalliga auf, mit dem VfB Oldenburg ging es für eine Saison sogar in die 3. Liga. In der Vita steht zudem auch ein Einsatz im DFB-Pokal. Im August 2018 schaffte er mit dem SV Rödinghausen die Sensation und gewann in der Verlängerung 3:2 gegen Dynamo Dresden. Für die 2. Runde zog Rödinghausen das ganz große Los: den FC Bayern München. Doch Engel verpasste die vor 16.000 Zuschauern an der Bremer Brücke ausgetragene Partie. „Drei Tage vor dem Pokalspiel hatten wir ein Auswärtsspiel in Siegen und ich hatte mich da leider am Knie verletzt und fiel ein paar Wochen aus. Das war extrem bitter damals.“ Tobias Steffen war damals wie heute Engels Mitspieler – verpasste das Duell mit Bayern aber ebenfalls verletzungsbedingt. Der Regionalligist unterlag nur mit 1:2.
An jenem Tag sicherte sich Dennis Engel noch eine ganz besondere Trophäe – auch ohne Einsatz. In der Mixed-Zone tauschte er mit dem 1:0-Torschützen der Bayern, Sandro Wagner, das Trikot. „Das war sehr freundlich von ihm, korrekter Typ.“ Zuhause hat Engel mehrere Trikots eingerahmt hängen – aber seine eigenen von seinen Karriere-Stationen. „Das Trikot von Sandro habe ich selber angezogen und mittlerweile ist es auch nicht mehr so schön. Schon ein bisschen verwaschen, tatsächlich leider.“ Der ehemalige Nationalspieler Sandro Wagner begann nach seiner aktiven Karriere eine Trainerlaufbahn – schaffte es auch da in die Bundesliga, wenngleich er nun beim FC Augsburg jüngst nach nur wenigen Monaten entlassen wurde. „Ich kann mir ebenfalls vorstellen, mal Trainer zu werden“, sagt Dennis Engel.
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