Rhauderfehner Reilstift Senioren können jetzt zu sechst Mensch-ärgere-dich-nicht spielen

| | 18.11.2023 07:51 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Rund ums Riesen-Brett: Steffen Schmidt (von links) vom Begleitenden Dienst, Christine Schmidt vom Heim-Beirat, Reilstift-Vorstand Markus Hanekamp, sowie Hans Kremer, Dana Knipper und Sebastian Gerdes (alle AKSR). Foto: Janßen
Rund ums Riesen-Brett: Steffen Schmidt (von links) vom Begleitenden Dienst, Christine Schmidt vom Heim-Beirat, Reilstift-Vorstand Markus Hanekamp, sowie Hans Kremer, Dana Knipper und Sebastian Gerdes (alle AKSR). Foto: Janßen
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„Minsch arger Di nich!“: In der AKSR-Werkstatt in Rhauderfehn wurde fürs gemeinsame Spielen eine Spezialanfertigung gebaut. Das hilft den Heimbewohnern aus der Klemme.

Rhauderfehn - Immer donnerstags ist Spielerunde im Reilstift an der 1. Südwieke in Rhauderfehn. Viele Bewohner der Pflegeeinrichtung schätzen dieses Angebot des Begleitenden Dienstes. 30, 40 oder sogar mehr Bewohner sind immer mit von der Partie. „Und besonders gerne wird Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt“, sagt Christine Schmidt. Die Seniorin ist stellvertretende Vorsitzende des Heim-Beirates und spielt selber gerne mit. Doch regelmäßig gucken auch Bewohner des Hauses in die Röhre. „Es können nur vier Leute an einem der Bretter spielen. Wenn sie zu acht sind, stellen wir halt zwei Bretter auf. Aber wenn es fünf oder sechs sind, die Mensch-ärgere-dich-nicht spielen wollen, dann passt es nicht“, erzählt Steffen Schmidt vom Begleitenden Dienst, der mit Heimbewohnern Freizeitaktivitäten wie den Spielenachmittag unternimmt.

Für Abhilfe hat nun die Werkstatt des Arbeitskreises Schule Rhauderfehn (AKSR) in Ihrhove gesorgt. Christine Schmidts Tochter hat Kontakt zum AKSR und berichtete von der Spiele-Not der Senioren. „Und wir helfen ja gerne, wo wir können“, sagen Hans Kremer, Fachanleiter bei den Werkstätten in Ihrhove, und Geschäftsführerin Dana Knipper.

Großes Brett, große „Püppchen“

Gerdes fand ein Bild von einem erweiterten Spielbrett – auf der Rückseite des Spielbrettes seiner Frau. „Das haben wir als Grundlage genommen.“ Den Auftrag zum Bau brachte er in die Werkstatt, wo sich Sebastian Gerdes gleich ans Werk machte. Er ist zur Berufsorientierung in der Ausbildungseinrichtung. „Aber noch nicht so lange. Ich war erst ein paar Wochen da und hatte gerade mal ein Vogelhaus gebaut. Das hatte aber gut geklappt. Also habe ich mich an die Arbeit gemacht“, berichtet er.

Zwei, drei Wochen tüftelte er, und fertigte dann in Handarbeit ein 80 mal 80 Zentimeter großes Holzbrett für sechs Mensch-ärgere-dich-nicht-Spieler. „Wir mussten noch extra Farben besorgen, weil wir nicht genug unterschiedliche Töne hatten für die sechs Gruppen von Spielfiguren“, erzählt der junge Mann, der gerne im nächsten Jahr eine Ausbildung zum Möbeltischler machen möchte. Die „Püppchen“ sind in der Größe ans Brett angepasst. „Alte Leute brauchen ja auch was handfestes“, sagt Christine Schmidt mit einem Schmunzeln: „Damit das nicht so schnell umfällt.“

Pause wegen Corona-Zahlen

In der Mitte des Brettes steht der Spielname, aber nicht auf herkömmliche Art: „Minsch arger Di nich!“ ist auf Plattdeutsch zu lesen.

„Das ist eine tolle Sache. Wir freuen uns sehr über diese Spezialanfertigung“, betont Markus Hanekamp vom Reilstift-Vorstand. Bald soll das Brett zum Einsatz kommen. „Wir haben jetzt eine Woche pausiert, weil die Corona-Zahlen so hoch sind, und wir unsere Bewohner und Mitarbeiter schützen wollen. Aber das Brett kann sicher sehr bald ausprobiert werden.“

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