Natur- und Umweltschutz Rasensprenger verteilen 600 Liter Wasser in der Stunde

| | 03.08.2023 15:58 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Rasensprenger brauchen viel Wasser, warnt die Organisation VSR-Gewässerschutz.   Foto: Pixabay/Daniel Borker
Rasensprenger brauchen viel Wasser, warnt die Organisation VSR-Gewässerschutz. Foto: Pixabay/Daniel Borker
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Die gemeinnützige Organisation VSR-Gewässerschutz gibt viele Tipps, wie Gartenbesitzer ein vernünftiges Wassermanagement betreiben können – auch in Rhauderfehn.

Rhauderfehn - 28 Gartenbesitzer waren Ende Juli zum Informationsstand der gemeinnützigen Organisation VSR-Gewässerschutz in Rhauderfehn gekommen. VSR steht für „Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse“, der 1981 gegründet worden war. Das teilte Pressesprecher Harald Gützow in einer Pressemitteilung mit.

Die Gartenbesitzer hätten eine Analyse ihres Brunnenwassers machen lassen. Außerdem berieten Arno Mittelmeyer und Matthias Ahlbrecht über einen nachhaltigen Umgang mit Wasser. „Für ein sinnvolles Wassermanagement in der Stadt ist es wichtig, wenn die Gartenbesitzer zum Bewässern im Garten nicht das kostbare Leitungswasser verwenden, sondern das Wasser aus dem eigenen Brunnen“, hatte Arno Mittelmeyer informiert.

Arno Mittelmeyer (Mitte) vom VSR-Gewässerschutz beriet auch in Rhauderfehn Gartenbesitzer zum Thema Wassermanagement. Foto: VSR-Gewässerschutz/Harald Gülzow
Arno Mittelmeyer (Mitte) vom VSR-Gewässerschutz beriet auch in Rhauderfehn Gartenbesitzer zum Thema Wassermanagement. Foto: VSR-Gewässerschutz/Harald Gülzow

Regenwasser nicht in den Gully laufen lassen

Viele Gartenbesitzer hätten in den vergangenen Jahren festgestellt, dass ihre Regenwassertonnen bei Starkregen schnell voll seien. Deshalb hätten viele das Regenwasser nicht im Boden versickern lassen, sondern in die Kanalisation geleitet. Dabei wäre es sehr wichtig, dass das Regenwasser nicht in den Gully und damit in die Flüsse gelangt, sondern den Grundwasserspeicher auffülle. „Ziel des Regenwasser-Managements war früher, große Mengen des Regenwassers schnell aus den Siedlungen heraus zu bekommen. Heute weiß man, dass diese Maßnahmen einerseits zu Überschwemmungen und andererseits zum Absinken des Grundwasserspiegels beitragen“, heißt es in der Pressemitteilung. In Zeiten des Klimawandels müsse umgedacht werden, um Wasserverschwendung zu stoppen. Deshalb rät die Organisation, das Regenwasser im Garten in offene Versickerungsmulden zu leiten. Diese könnten auch bepflanzt werden.

Sprenger verteilen 600 Liter pro Stunde

In den vergangenen Jahren seien auch viele Pools zum Planschen aufgestellt und kritisiert worden. Dabei würden viele übersehen, dass ein Rasensprenger bereits in einer Stunde 600 bis 800 Liter Wasser über den Garten verteilt. Ein Großteil davon komme gar nicht bei den Pflanzen an, weil das Wasser vorher schon verdunstet sei. In einem heißen und trockenen Sommer werde also für das Sprengen einer kleinen Rasenfläche bereits das Vielfache einer Pool-Befüllung verbraucht.

Generell müsse bei der Anlage und Pflege von Rasen ein Umdenken stattfinden, meint der VSR-Gewässerschutz. Viele wollten einen englischen Rasen: satt grün und kurzgeschnitten – um in heißen Phasen festzustellen, dass sie das Gras ständig bewässern müssten. Dabei hätten sich die Saatguthersteller bereits umgestellt: Heute gebe es längst Grasmischungen für trockene Standorte. Diese Gräser wurzelten viel tiefer und könnten sich noch lange selbst mit Wasser versorgen.

Niedrige Kräuter statt Rasen anpflanzen

Rasen müsse auch nur dort angepflanzt werden, wo Kinder und Hunde spielen, meint der VSR-Gewässerschutz. Bisherige Rasenflächen könnten stattdessen mit flachwachsenden, trittfesten und bienenfreundlichen Kräutern wie mit Thymian bepflanzt werden.

So sei es auch wichtig, dass der Grundwasserspeicher durch Regenwasser von den Hausdächern aufgefüllt werde, informierten Arno Mittelmeyer und Matthias Ahlbrecht in Rhauderfehn. Vielen Gartenbesitzern in Rhauderfehn sei der Gewässerschutz wichtig, stellten die Ehrenamtlichen fest. Sie rieten ihnen sich über die Grundwasserbelastungen in ihrer Region zu informieren.

Forderung an Kommunen

VSR-Gewässerschutz fordert auch von den Kommunen, dass sie ein sinnvolles Wassermanagement betreiben, um den Grundwasserspeicher aufzufüllen.

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