Glosse Ohne Hose

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Eine Kolumne von Horst Kruse
| 24.06.2023 09:52 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Tiefe Ausschnitte sind bei den Schülerinnen an einigen Schulen unerwünscht. Symbolfoto: logoboom/stock.adobe.com
Tiefe Ausschnitte sind bei den Schülerinnen an einigen Schulen unerwünscht. Symbolfoto: logoboom/stock.adobe.com
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Eine Kleiderordnung an der Schule am Osterfehn in Ostrhauderfehn hat für rege Diskussionen gesorgt. Neben nackter Haut darf dort auch Unterwäsche nicht mehr gezeigt werden. Blöd, denn das ist modern.

Bei der Mode gibt es immer zwei Meinungen. Längst sogar bei der Jogginghose, wenn sie außerhalb von Sporthallen getragen wird. Das war nicht immer so. Wer so etwas trägt, der habe die Kontrolle über sein Leben verloren. Dies soll Modezar Karl Lagerfeld, Gott hab ihn selig, mal gesagt haben. Wer will schon die Kontrolle verlieren? Trotz dieses Bannspruchs setzte sich die Jogginghose durch.

Kein Wunder also, dass kürzlich das Verbot von zu viel nackter Haut an der Schule am Osterfehn für viele Diskussionen gesorgt hat. Das Tragen von Hotpants, bauchfreien Oberteilen und Achselhemden ist dort nicht erwünscht. Auch Unterwäsche sollte nicht mehr zu sehen sein, heißt es in der Kleiderordnung der Schule. Wobei Letzteres blöd ist. Denn eine neue Modeerscheinung macht die Unterwäsche zur Oberbekleidung. Das ist nicht nur auf den Laufstegen zu sehen.

Der „No-Pants-Look“, wie er in der Modebranche heißt. Frauen tragen schicke Schlüpfer statt Rock oder Hose über einer undurchsichtigen Strumpfhose. Warum eigentlich nur Frauen? Weil Männer keine Strumpfhose tragen. Zumindest nicht gerne. Dabei gibt es große Vorbilder wie Spiderman und Robin Hood. Deshalb sehen wir bestimmt bald beim Einkaufen gestandene Kerle, die selbstbewusst Strumpfhose nur mit einer schicken Feinripp-Unterhose darüber tragen.

Den Autor erreichen Sie unter h.kruse@ga-online.de

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