Krieg in der Ukraine

Michael Kröger bringt Hilfsgüter ins Kinderheim und zu Babys

| | 06.05.2022 19:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Michael Kröger in dem 7,5-Tonner, mit dem er dringend benötigte Hilfsgüter in die Ukraine transportiert. Foto: Kruse
Michael Kröger in dem 7,5-Tonner, mit dem er dringend benötigte Hilfsgüter in die Ukraine transportiert. Foto: Kruse
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Der gebürtige Barßeler fährt mit einem Lastwagen von Saterland in die Ukraine. Dort verteilt er in der kommenden Woche an drei Orten Hilfsgüter, unter anderem an behinderte Kinder und 700 Babys.

Barßel/Saterland/Ostfriesland - Ein Transporter ist vollgepackt mit Lebensmitteln, Babynahrung, Kleidung und Medikamenten: An diesem Samstag macht sich der gebürtige Barßeler Michael Kröger damit auf den Weg vom Saterland nach Kiew, wo er seit einigen Jahren lebt. In der kommenden Woche fährt er dann mit diesem 7,5 Tonner gezielt drei Orte im Osten der Ukraine an. Dort wird der 49-Jährige bereits erwartet.

„Ich fahre zu einem Behindertenheim, wo 109 Kinder leben, dann weiter zu einer Ausgabestelle, wo Mütter mit bis zu 700 Babys leben und schließlich nach Charkiv, wo eine Hilfsorganisation auf Lebensmittel wartet“, sagte Kröger am Freitag in Bollingen. Dort hat er gemeinsam mit sechs Frauen den Lastwagen beladen. „Was wir an Hilfsgütern ausliefern, ist vorher genau mit den Verantwortlichen in den drei Orten besprochen worden. Ich bringen nur Sachen dorthin, die auch benötigt werden.“ Die Spendenbereitschaft in Barßel, Saterland, Ostfriesland und Emsland sei groß, sagte Kröger. Er erhalte sehr viel Unterstützung. Außer Sachspenden erhält der Verein „Up to help“, den Kröger gemeinsam mit dem Oldenburger Ralph Butzin kurz nach Kriegsbeginn gegründet hat, auch Geld. Unter anderem ganz aktuell auch 2000 Euro von „Ein Herz für Ostfriesland“. Die gemeinnützige GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Zeitungsgruppe Ostfriesland, zu der auch diese Zeitung gehört. „Von dem Geld werden wir Lebensmittel kaufen“, sagt Kröger.

In Bollingen wurde der Transporter mit Hilfsgütern beladen. Michael Kröger (rechts) erhielt dabei tatkräftige Unterstützung von on Svetlana Rossomakha (von links), Hanna Shalivska, Anna Shalivska, Martina Beha, Hanna Bautina und Svetlana Voit. Foto: Kruse
In Bollingen wurde der Transporter mit Hilfsgütern beladen. Michael Kröger (rechts) erhielt dabei tatkräftige Unterstützung von on Svetlana Rossomakha (von links), Hanna Shalivska, Anna Shalivska, Martina Beha, Hanna Bautina und Svetlana Voit. Foto: Kruse

Weitere Hilfstransporte geplant

Lebensmittel, die neben anderen Hilfsgütern in gut einer Woche in Kiew ankommen. Denn während Kröger die drei Stationen anfährt, wird in Deutschland ein 40-Tonner beladen. „Das ist alles organisiert. Wenn ich zurück bin in Kiew, wird alles sortiert. Danach fahre ich wieder los und verteile alles“, sagt Kröger. Ungefährlich ist die Mission nicht. „Es sind derzeit in den Gebieten zwar keine russischen Soldaten, aber mit Einschlägen von Raketen muss man immer rechnen“, sagt der frühere Berufssoldat.

In gut einem Monat will Kröger wieder für einen Kurzurlaub zurück in seine alte Heimat kommen. Denn dort lebt seit Kriegsbeginn seine Lebensgefährtin Hanna Bautina. Die Ukrainerin würde gerne nach Kiew zurückkehren, so wie viele andere Geflüchtete auch. „Das machen inzwischen auch viele, aber ich rate davon noch ab“, sagt Kröger. „Der Krieg ist noch lange nicht vorbei.“

„Ein Herz für Ostfriesland“

Wer ukrainischen Kriegsflüchtlingen helfen möchte, kann das mit einer Überweisung an „Ein Herz für Ostfriesland“ mit der IBAN DE 94 2856 2297 0414 5372 02 (Raiffeisen-Volksbank, Aurich) tun. Bitte geben Sie das Stichwort „Ukraine“ an. Wer nicht möchte, dass sein Name veröffentlicht wird, vermerke das bitte bei der Überweisung.

Jeder gespendete Euro wird gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung gestellt, die sich um ukrainische Kriegsflüchtlinge kümmern. Es gibt keine Abzüge, die Verwaltungskosten trägt die ZGO. Bei Beträgen ab 199 Euro kann per E-Mail an info@einherzfuerostfriesland.de eine Spendenquittung beantragt werden.

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