GA-Weihnachtsaktion

Ein Herz für Schwerstkranke und ihre Begleiter

| | 26.11.2021 20:17 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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So wie hier auf diesem Foto des niederländischen Spezialfahrrad-Herstellers van Raam soll das Rollstuhlfahrrad aussehen, das von dem Spendengeld der GA-Weihnachtsaktion für die Barßeler Intensivpflege angeschafft werden soll. Foto: Van Raam
So wie hier auf diesem Foto des niederländischen Spezialfahrrad-Herstellers van Raam soll das Rollstuhlfahrrad aussehen, das von dem Spendengeld der GA-Weihnachtsaktion für die Barßeler Intensivpflege angeschafft werden soll. Foto: Van Raam
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Der General-Anzeiger unterstützt in diesem Jahr mit seiner Weihnachts-Spendenaktion den Förderverein KIDS in Barßel. Der arbeitet zugunsten der Facheinrichtung für Intensivpflege in Barßel.

Barßel - „Schicksale kann keiner beeinflussen. Helfen kann jeder“ lautet das Motto des Fördervereins Kids Intensivpflege für Dauerbeatmete, Wachkomapatienten und Schwerstpflegebedürftige. Der Verein wurde 1998 gegründet zur Förderung der Patienten, die in der Facheinrichtung für Intensivpflege, FIP, in Barßel betreut werden.

Seit 2007 befindet sich die Facheinrichtung für Intensivpflege am Mühlenweg 11 in Barßel. Die Einrichtung ist in einem speziell auf ihren Zweck zugeschnittenen Gebäude untergebracht.
Seit 2007 befindet sich die Facheinrichtung für Intensivpflege am Mühlenweg 11 in Barßel. Die Einrichtung ist in einem speziell auf ihren Zweck zugeschnittenen Gebäude untergebracht.

Die Einrichtung am Mühlenweg besteht im nächsten Jahr 25 Jahre. Als der Barßeler Krankenpfleger Volker Bley die FIP 1997 gründete und zunächst im ehemaligen Barßeler Krankenhaus St. Elisabethstift, dem heutigen Gesundheitszentrum, unterbrachte, waren unter den Patienten etliche Kinder. Einige von ihnen leben bis heute in der Einrichtung, schildert Johannes Budde. Der frühere Barßeler Bürgermeister ist von Beginn an Vorsitzender des Fördervereins KIDS, der die Facheinrichtung für Intensivpflege unterstützt.

Kinder wurden in der FIP erwachsen

Mittlerweile sind die Kinder, die in der FIP gepflegt werden, erwachsen geworden. Der Verein hat deshalb 2019 seine Satzung geändert. Die Gemeinnützigkeitsregel wurde angepasst, damit die Unterstützung des Vereins nicht ausschließlich Kindern, sondern allen Patientinnen und Patienten der FIP zugutekommen kann. Aktuell werden dort ausschließlich Erwachsene betreut. Das Einzugsgebiet ist ganz Deutschland, wobei Menschen aus dem Weser-Ems-Raum Vorrang haben. Eingebunden werden auch die Angehörigen, erläutert Budde. Es sei wichtig, dass die Menschen, die in der FIP betreut werden, den Kontakt zu ihren Familien behielten. Der Verein, der sich neben den Mitgliedsbeiträgen ausschließlich über Spenden finanziert, hat deshalb 2010 einen Pavillon gesponsert, in dem Familien mit ihren in der FIP lebenden Angehörigen sitzen können.

Johannes Budde (links), Vorsitzender des Fördervereins KIDS zugunsten der Facheinrichtung für Intensivpflege FIP, deren Leiter Volker Bley (Mitte) und die Sozialarbeiterin der Einrichtung, Silke Eckel, würden sich freuen, wenn durch Spenden den Patienten der FIP und ihren Familien die Anschaffung eines Rollstuhl-Fahrrades ermöglicht wird. Fotos: Fertig
Johannes Budde (links), Vorsitzender des Fördervereins KIDS zugunsten der Facheinrichtung für Intensivpflege FIP, deren Leiter Volker Bley (Mitte) und die Sozialarbeiterin der Einrichtung, Silke Eckel, würden sich freuen, wenn durch Spenden den Patienten der FIP und ihren Familien die Anschaffung eines Rollstuhl-Fahrrades ermöglicht wird. Fotos: Fertig

„Die Krankenkassen bezahlen nur das Notwendige“, erläutert Budde. Volker Bley, Leiter der FIP, nickt dazu. Beide wissen, dass zu Lebensqualität und Würde mehr gehört. Der Verein KIDS hat deshalb für die Einrichtung einen Entspannungsraum gesponsert, und ein Kinderzimmer. Eine Musikanlage und Wassersäulen konnten angeschafft werden, ebenso ein Patientenlifter, eine Stehhilfe, eine Duschhilfe und ein Wärmebett. Bis Ende 2019 wurde eine Sozialarbeiterin in Teilzeit über Kids finanziert, auch ein Musiktherapeut wird mit von den Spenden bezahlt.

Rollstuhlfahrrad für Ausflüge

Jetzt würde der Förderverein gerne ein Rollstuhlfahrrad anschaffen. Das funktioniert ähnlich wie ein Lastenfahrrad, nur dass man stattdessen damit einen Rollstuhl transportiert. Mit diesem Rad könnten Angehörige mit den Wachkoma-Patienten Ausflüge auf dem Soeste-Deich unternehmen. Bisher können Familien mit ihren schwerstkranken Lieben Zeit nur in der FIP oder in deren Garten verbringen oder diese im Rollstuhl um den Block schieben. Mit einem Rollstuhlfahrrad wäre das anders. Dann könnten Familien Fahrten in die Umgebung der Facheinrichtung unternehmen, die schön nahe der Soeste liegt.

Eine Rollstuhl-Rikscha ähnlich wie diese, die der niederländische Hersteller von Spezialfahrrädern Van Raam in seinem Programm hat, möchte der Förderverein KIDS gerne für die Patienten der FIP und deren Familien vom Spendengeld aus der GA-Weihnachtsaktion anschaffen. Foto: Van Raam
Eine Rollstuhl-Rikscha ähnlich wie diese, die der niederländische Hersteller von Spezialfahrrädern Van Raam in seinem Programm hat, möchte der Förderverein KIDS gerne für die Patienten der FIP und deren Familien vom Spendengeld aus der GA-Weihnachtsaktion anschaffen. Foto: Van Raam

72 Patienten werden in der Facheinrichtung für Intensivpflege betreut. Seit 2007 befindet sich die FIP am Mühlenweg in Barßel. Dort hatte die Bremer Residenzgruppe nach Vorgaben von FIP-Geschäftsführer Bley ein neues Pflegeheim errichtet. Jede Ebene umfasst drei Stationen mit je zwölf Betten. Alle Stationen sind untereinander verbunden.

Domizil eigens für Schwerstkranke gebaut

In ihrem früheren Domizil im ehemaligen Barßeler Krankenhaus sei die Einrichtung stets ausgelastet bis überbelegt gewesen, berichtet Bley. Das jetzige Heim sei speziell entwickelt worden, ausschließlich für die Versorgung und Förderung Schwerstkranker. Dabei handelt es sich um Menschen mit neurologischen Schäden, Dauerbeatmete und Wachkomapatienten. „Wir behüten hier Schicksale von Betroffenen und deren Familien“, schildert Bley.

Die Arbeit mit Angehörigen sei ein wichtiges Thema. Sie werden eingebunden, weil das auch den Patienten guttut. Der Förderverein KIDS hat einen Pavillon finanziert, in dem sich Familien miteinander draußen aufhalten können. Das gibt den Patienten die Chance, auch mal Wetter zu erleben und zu empfinden. „In Barßel gehören Wachkomapatienten im Rollstuhl zum Ortsbild“, sagt Volker Bley. Dieses Umfeld passe. Die Gemeinde reagiere sehr aufgeschlossen, darauf, die Infrastruktur barrierefrei zu gestalten.

Mit Geräten wie diesem Stehbrett werden die Patienten regelmäßig mobilisiert.
Mit Geräten wie diesem Stehbrett werden die Patienten regelmäßig mobilisiert.

Um die ambitionierte Arbeit der Verantwortlichen in der FIP und deren Förderverein zu unterstützen, widmet ihnen der General-Anzeiger in Rhauderfehn in diesem Jahr seine Weihnachtsaktion in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Stiftung der Zeitungsgruppe Ostfriesland, ZGO, „Ein Herz für Ostfriesland“. In den kommenden Wochen stellt die Redaktion viele Aspekte der Arbeit in der FIP vor – und sie hofft, dass viele Spenden zusammenkommen. Wer über PayPal spenden möchte, kann dazu am besten auf die Homepage einherzfuerostfriesland.de gehen. Dort gibt es direkte Buttons zu den PayPal-Spenden-Konten.https://www.paypal.com/donate?hosted_button_id=38XPGLGFYG8MC

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