Leer
Zwölfjährige näht ihre eigenen Schutzmasken

Das Coronavirus beschäftigt auch Teelke Schulze aus Leer. Mit Schutzmasken will die Schülerin ihren Vater schützen, der einem Risiko ausgesetzt ist. Und auch für die Arztpraxis ihres Opas näht sie Schutzmasken.

Deshalb suchte die Schülerin nach übrig gebliebenen Stoffresten, um wiederverwendbare, mit 60 Grad in der Maschine waschbare Baumwoll-Masken zu fertigen. Mit Hilfe von Youtube-Videos habe sie dann mit dem Nähen begonnen. „Ich habe bereits seit mehreren Jahren eine eigene Nähmaschine in meinem Zimmer und nähe seit zwei Jahren alleine“, erzählt die Schülerin. Rund 15 Minuten brauche sie für eine Schutzmaske, am Anfang habe es etwas länger gedauert.
Vater erhält mehrere Masken
Ihr Fazit: „Die Ergebnisse sind zwar nicht perfekt, aber sie erfüllen ihren Zweck und es macht Spaß.“ Bislang hat sie Schutzmasken für ihre Eltern und ihre Geschwister genäht, aber in erster Linie für ihren Vater. „Er bekommt mehrere Masken, damit er sie bei der Arbeit wechseln kann“, sagte die Leeranerin.

Aber wie sinnvoll ist ein selbstgenähter Mundschutz? Unsere Zeitung hat bei Daniel Schüler nachgefragt. Er ist Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum in Leer. „Der selbstgenähte Mundschutz ist in seiner Wirkung in etwa vergleichbar mit den herkömmlichen Schutzmasken“, so der Arzt. Eine herkömmliche Schutzmaske sei nur für rund 20 bis 30 Minuten dicht. „Sie wird mit der Zeit durch die eigene Feuchtigkeit beim Atmen durchlässig für Stoffe in der Luft.“
Der Träger sei also nicht vor dem Coronavirus geschützt, wenn er in einen Bereich komme, in dem durch Husten eines Infizierten die Tröpfchen in der Luft schweben. Er sei jedoch von Stoffen aus der Nase und beim Niesen geschützt. „Die Maske sorgt jedoch bei Erkrankten dafür, dass weniger Tröpfchen in die Luft gelangen. Eine Schutzmaske hat somit den größten Effekt, wenn ein Corona-Erkrankter sie trägt“, so der Fachmann. Er freue sich über das große Engagement der Schülerin aus Leer.