Kreis Cloppenburg
Schutzengel haben neuen Ansprechpartner
Fritz Diekgerdes ist ab sofort im Landkreis Cloppenburg für das Jugendschutzprojekt Schutzengel zuständig. Das Projekt ist im Laufe der Zeit tüchtig gewachsen.
Landkreis Cloppenburg - Für die sogenannten Schutzengel, ein Projekt des Jugendschutzes im Landkreis Cloppenburg, ist seit Kurzem Fritz Diekgerdes im Kreishaus der Ansprechpartner.
Durch das Projekt werde eine Bandbreite an Präventionsmaßnahmen angeboten, sagt der 35-Jährige. „Ursprünglich sollten junge Menschen dazu ausgebildet werden, um auf Partys Betrunkene davon abzuhalten, sich noch hinters Steuer zu setzen und sich und andere damit zu gefährden“, erklärt Diekgerdes. Mittlerweile gehe es darüber hinaus. „Es ist kein reines Straßenverkehrsprojekt mehr.“ Das Schutzengelprojekt arbeitet im Rahmen des strukturellen Jugendschutzes zur Gewalt-, Sucht-, und Unfall-Prävention und zur Entwicklung von Zivilcourage.
Thema ist auch der Umgang mit Geld
Der studierte Sozialpädagoge wird Weiterbildungen an Schulen vermitteln, um junge Menschen an wichtige Themen heranzuführen, die Tücken im Erwachsenenleben sind. So werden zum Beispiel Schüler mit „Fit for Finance“ durch alltagsnahe Aufgaben an das Thema Finanzen herangeführt. Sie würden sensibilisiert für Schwierigkeiten und Fallen, die es im Umgang mit Geld geben kann. „Das dient der Förderung der finanziellen Bildung und Kompetenz“, sagt Diekgerdes in einer Pressemitteilung des Landkreises Cloppenburg.
Hinzu kommen laut Diekgerdes Qualifizierungen zu Themen wie Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, die Organisation von Verkehrs-Präventionstagen an Schulen oder die Förderung von Kommunikationsfähigkeiten in Konfliktsituationen. „Das wird gebraucht. Denn im richtigen Moment und entschieden Nein zu sagen und Betrunkenen zu verbieten, eine lebensgefährliche Autofahrt anzutreten, ist oft nicht einfach“, weiß der Hemmelter. Die von ihm angebotenen Qualifizierungen sollen auch die Zivilcourage und die Konfliktfähigkeit stärken. „Viele wollen nicht als Spielverderber dastehen, die anderen den Abend vermiesen. Sie begehen dann aber eventuelle einen Fehler, den sie lange bereuen würden“, betont der Familienvater.
Drei junge Menschen starben bei Unfällen
1242 Verkehrsunfälle haben junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren im Jahr 2018 im Bereich der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta verursacht, heißt es in der Pressemitteilung des Landkreises Cloppenburg. 371 Verletzte – darunter 44 Schwerverletzte – habe es in dieser Altersklasse gegeben. Außerdem starben drei junge Menschen bei Unfällen.
Im selben Zeitraum wurden zudem 168 Verkehrsunfälle durch Alkohol- und Drogeneinfluss verursacht, heißt es weiter. Das seien zwar „nur“ 2,4 Prozent, aber ihre Anzahl steige seit 2014 im Oldenburger Münsterland kontinuierlich an, wurde festgestellt. „Präventionsarbeit ist in diesem Bereich deswegen superwichtig“, weiß Diekgerdes. Seine Zielgruppe ist zwischen 16 und 24 Jahre alt. Finanziert werden die Angebote aus Bußgeldern der Verkehrsüberwachung des Landkreises.
Ein Podcast ist geplant
Neben traditionellen Werbemitteln wie Plakate und Flyer will Fritz Diekgerdes künftig die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch im Internet erreichen.
„Es soll einen Podcast, also eine jederzeit abrufbare Radiosendung, geben, in dem ich mit dem Verkehrssicherheits-Experten Achim Wach über unsere Themen spreche.“ Dazu kümmert sich Diekgerdes um das SEK des Landkreises, also das „Schutzengel-Einsatz-Kommando“, das aus bereits qualifizierten Teilnehmern besteht und regelmäßig weiter geschult wird: „Wir sind gut aufgestellt, brauchen aber immer Verstärkung.“
Weitere Infos zum Projekt gibt es im Internet unter www.schutzengelprojekt.de oder im Kontakt mit Diekgerdes unter Tel. 04471/15 672 sowie per E-Mail unter f.diekgerdes@lkclp.de.