Bürger und Firmen „brauchen Bank vor Ort“

| 31.07.2019 12:36 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Der Bürgermeister aus Bockhorst und die Ortsbürgermeister aus Klostermoor und Burlage beklagen die geplante Schließung der Volksbankfiliale in Bockorst. Die Bank gebe auf Kosten der Menschen ihre Bürgernähe in den Dörfern auf.

Burlage/Bockhorst - Zur geplanten Schließung der Volksbank-Filiale in Bockhorst haben Manfred Mönnikes, Bürgermeister aus Bockhorst, Kai-Uwe Zeusel, Ortsbürgermeister aus Klostermoor, und Herbert Broich, Ortsbürgermeister aus Burlage, gemeinsam eine Stellungnahme abgegeben und darin ihren Unmut über den Wegfall des Bankangebotes Ausdruck verliehen. Wie der GA berichtete, wird die Volksbank Westrhauderfehn Ende August die Nebenstelle der Filiale Langholt in Bockhorst schließen. Es ist auch nicht vorgesehen, einen Geldautomaten aufzustellen.

„Diese Entscheidung trifft viele Bürger in Bockhorst, Burlage und im südlichen Bereich von Klostermoor empfindlich. Das sind über 3000 Mitbürger. Das bedeutet auch, dass nur noch in Klostermoor einmal wöchentlich eine Servicestelle der Raiffeisenbank Flachsmeer am Vormittag geöffnet hat, um Bankgeschäfte zu tätigen“, heißt es in dem Schreiben der Kommunalpolitiker. Besonders schmerzlich sei diese Entscheidung für Ältere, Familien ohne Auto, aber auch für Kinder und Jugendliche, die gerade erst mit ihrem Taschengeldkonto umzugehen lernen.

Verwurzeltsein im Dorf herausgestellt

„In den letzten Jahren haben sich in Bockhorst und Burlage viele kleine mittelständische Betriebe angesiedelt und damit die Wirtschaftskraft und das Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen erheblich verbessert. Unseres Erachtens wird diese positive Entwicklung von der Volksbank Westrhauderfehn eG nicht gesehen. Auch Gewerbebetriebe brauchen eine Bank vor Ort“, heißt es weiter.

Die Volksbank Westrhauderfehn habe seit ihrem Bestehen vor 110 Jahren immer wieder das Verwurzeltsein im Dorf herausgestellt. Seit 1929 habe es Zahlstellen in Bockhorst und Burlage gegeben. Im Jahr 1979 sei die Fertigstellung des neuen Bankgebäudes in Bockhorst gefeiert worden. Seit dieser Zeit habe sich die Volksbank Westrhauderfehn am Leitbild der Pioniere der Genossenschaft – Hermann Schulze-Delitzsch und Wilhelm Raiffeisen – orientiert. Dazu gehöre unter anderem, dass die Menschen im Mittelpunkt stehen, und dass die Genossenschaft in den Dörfern die Infrastruktur mit ihrer Präsenz sichern und ausbauen wollen.

Zentralistische Leitbilder

„Natürlich nehmen wir zur Kenntnis, dass es auf dem hart umkämpften Finanzmarkt immer schwieriger wird, positive Bilanzen auszuwerfen. Allerdings sollte dies nicht immer zu Lasten der einfachen Bürger erfolgen. Der Trend zum Online-Geschäft wurde in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch die Banken gefördert und wird den Privatkunden nun zum Verhängnis.“ Die drei Kommunalpolitiker bedauern es sehr, dass die Volksbank diesen zentralistischen Leitbildern folge und „auf Kosten der Menschen in Bockhorst, im südlichen Teil Klostermoor und Burlage ihre Bürgernähe in den Dörfern aufgibt.“

Vorstand Harald Lott, betonen die drei, sei der Auffassung, dass die Volksbank-Kunden aus Bockhorst und Burlage die Filiale in Langholt nutzen und das mit Einkäufen oder Arztbesuchen in Rhauderfehn verbinden. Aber: „Nach unseren Beobachtungen und Gesprächen mit Bürgern trifft das nicht zu, denn die meisten Bürger aus Bockhorst fahren zum Einkaufen nach Esterwegen oder Papenburg. Viele Bürger aus Burlage und Klostermoor kaufen bereits jetzt mehr in Esterwegen und Papenburg ein und meiden die Verkehrsstaus im Zentrum von Rhauderfehn“, schreiben Mönnikes, Zeusel und Broich.

Ihr Appell: „Im Interesse der über 3000 Bürgerinnen und Bürger aus Bockhorst, Burlage und Klostermoor bitten wir den Vorstand der Volksbank Westrhauderfehn, die genossenschaftliche Idee, die die Menschen in den Mittelpunkt stellt, weiterhin zu berücksichtigen und ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken.“

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