Vreschen-Bokel
Theaterstück würdigt Ostfriesen Fabricius
In der Kapelle in Vreschen-Bokel gab es ein Theaterstück zur Würdigung des ostfriesischen Entdeckers David Fabricius. In dem Stück geht es um Fabricius, der im Dialog mit seinem verstorbenen Sohn steht.
Vreschen-Bokel - Der Schauspieler Norbert Knitsch aus Rhauderfehn und der Musiker Hans Sakowski nahmen die Zuschauer mit auf eine historische Reise in der kleinen Kapelle zu Vreschen-Bokel, teilte Karl Heinz Matten, 1. Vorsitzender des Freizeit- und Kulturkreis Bokel-Augustfehn, mit.
Dieses Theaterstück ist mehr als nur eine Würdigung des Ostfriesischen Astronomen, Theologen, Kartographen und vielseitigen Entdeckers David Fabricius, der im Dialog mit seinen vor drei Monaten unglücklich verstorbenen Sohn Johannes steht. Knitsch, in der Rolle des Fabricius, lässt die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren.
Der Musiker Hans Sakowski untermalt diese Szenen gekonnt mit eigenen Musikarrangements und vielfältigen Instrumentarien. Darunter, darüber und immer wieder eingeflochten, die Umbrüche damaliger Religionsstreitigkeiten mit den Grafschaften in Ostfriesland. Auch der Briefkontakt mit Keppler und Tycho Brahe, geschickt mit Originalauszügen unterfüttert, eröffnen die Denkräume dieser Mathematiker in ihrer Zeit. Der Sohn Johannes, auch Mathematiker und Forscher und Entdecker der Sonnenflecken, lässt nicht zu, dass der Gottesglaube über die Wissenschaft gestellt wird. Und der berühmte Vater verzweifelt letztlich am Tode seines Sohnes und muss erkennen, dass er der Forschung nichts mehr abgewinnen kann. Knitsch und Sakowski haben es vor vollen Zuschauerbänken in der Kapelle zu Vreschen-Bokel geschafft, mit ihrem Stück eine ernste Geschichte zu dramatisieren, der es auch an Humor nicht fehlte. Die Tournee geht bis zum Jahresende.