Langeoog
Kein Beweis gegen Frachter-Kapitän

Nachdem der Frachter „Glory Amsterdam“ im Oktober 2017 vor Langeoog in Seenot geraten war, hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg die Ermittlungen gegen den Kapitän eingestellt. Der Grund: „mangelnder Tatverdacht“.
Oldenburg - Rund sieben Monate nach der Havarie des Frachters „Glory Amsterdam“ vor Langeoog sind die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Kapitän eingestellt worden. Es habe sich kein hinreichender Tatverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Freitag mit. Borkums Bürgermeister Georg Lübben (parteilos) äußerte derweil Kritik im Namen der Inselgemeinden. Auch mehr als ein halbes Jahr nach der Havarie sei das Sicherheitskonzept für die Küste noch nicht verbessert worden.
Dem chinesischen Kapitän der „Glory Amsterdam“ war eine mögliche Mitschuld an einem missglückten Schleppmanöver Ende Oktober vorgeworfen worden. Kurz darauf war der manövrierunfähige Frachter mit 1800 Tonnen Schweröl an Bord vor Langeoog gestrandet. Man könne dem Schiffsoffizier nicht nachweisen, dass er das Abschleppen des Frachters absichtlich verhindert habe, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Bei den Ermittlungen ist eine durchtrennte Wurfleine sichergestellt worden. Sie war vermutlich durchgeschnitten worden. Nach Angaben der Behörde ließ sich jedoch nicht klären, wer dafür verantwortlich war. Die Crew der „Glory Amsterdam“ habe bestritten, etwas damit zu tun gehabt zu haben. Eine strafbare Gefährdung des Schiffsverkehrs durch den Kapitän oder ein Besatzungsmitglied lasse sich nicht nachweisen, so die Ermittler.
Die Inselgemeinden und Festland-Kommunen hatten nach der Havarie gefordert, das Sicherheitskonzept für die Küste schnell zu verbessern. Nach dem Stranden der „Glory Amsterdam“ hatte eine Umweltkatastrophe gedroht. „Aus unserer Sicht ist weiterhin nicht zu begreifen, warum die Havarie nicht verhindert werden konnte“, sagte Borkums Bürgermeister Lübben am Freigtag zur OZ.
Es sei unbefriedigend, dass die Untersuchung der Havarie durch die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung noch nicht abgeschlossen sei, so Lübben. „Es dauert zu lange, dieses wichtige Thema abzuarbeiten.“