Leer

Gericht kippt verkaufsoffene Sonntage in Leer

Elke Wieking
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Von Elke Wieking
| 27.02.2017 16:14 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat am Montag die Pläne der Werbegemeinschaft für verkaufsoffene Sonntage in Leer über den Haufen geworfen. Die Leeraner Werbegemeinschaft kündigt Beschwerde an – und will „ein Fass aufmachen“.

Leer/Oldenburg - Drei von vier verkaufsoffenen Sonntagen in Leer wurden am Montag vom Verwaltungsgericht in Oldenburg gekippt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte einen Eilantrag gegen die Zulassung der verkaufsoffenen Sonntage am 2. April, am 1. Oktober und am 5. November gestellt. Dem gab das Gericht statt. Nun wird es voraussichtlich kein Frühlingsfest, kein Herbst- und Erntedankfest und keinen Tag der Ostfriesen und Niederländer geben, an dem die Kunden sonntagsnachmittags in Leer shoppen gehen können.

Denn das Gericht wertete die Anlässe in Leer, die es gesetzlich braucht, um an vier Sonntagen im Jahr zu öffnen, als „Alibiveranstaltungen“, die nur vorgeschoben seien, um Geschäftsöffnungen an den Sonntagen zu rechtfertigen, heißt es in eine Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts. Im Vordergrund stünden die Ladenöffnungen an den Sonntagen und nicht die Märkte. Nicht betroffen von dem Verbot ist der Gallimarkt-Sonntag am 15. Oktober.

Werbegemeinschaft denkt an Demonstrationen

Obwohl Verdi die Stadt Leer verklagt, weil diese die vier verkaufsoffenen Sonntage genehmigt hatte, will die Werbegemeinschaft Leer als Beteiligte in dem Verfahren gegen den Gerichtsbeschluss Beschwerde einlegen. Das teilte der Vorsitzende Johannes Poppen auf Anfrage mit.

Er kündigte an, dass man jetzt „ein Fass“ aufmachen wolle. Die Werbegemeinschaft überlege, auch an andere Städte heranzutreten. Poppen denkt daran, eventuell Demonstrationen, vielleicht sogar mit den Mitarbeitern für verkaufsoffene Sonntage zu machen. Er ist stinksauer auf die Gewerkschaften: Sie hätten die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Niemand habe etwas davon, dass die drei verkaufsoffenen Sonntage gekippt worden seien, wetterte er.

Bei Verdi war am Montag niemand zu einer Stellungnahme zu erreichen.

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