Klima-Aktivistin Luisa Neubauer spricht über den Tod ihres Vaters
Luisa Neubauer erzählt von der Angst, öffentlich vom Tod ihres Vaters zu sprechen. Und warum sie sich schließlich doch dazu entschloss.
Klima-Aktivistin Luisa Neubauer hat über die schwere Entscheidung berichtet, öffentlich über den Tod ihres Vaters zu sprechen. Als sie mit Anfang 20 für ihr Engagement für das Klima bekannt wurde, sei eine große Frage gewesen: „Was halten deine Eltern davon?“, erzählte die 29-Jährige im Podcast „Meine schwerste Entscheidung“ der Funke Mediengruppe.
„Ich habe von Tag eins eine Wahnsinnsangst vor dieser Frage gehabt, weil ich nicht weiß, ob ich das sagen kann, ohne zu heulen.“ Neubauers Vater starb 2016, als sie 19 Jahre alt war, an Krebs.
„Und das hat natürlich überhaupt nicht gepasst. Wir wollen das Klima retten, ich kann da jetzt nicht losheulen, weil mein Vater tot ist.“ Deshalb habe sie die ersten Jahre um diese offensichtliche Frage herum navigiert.
„Als ich zwei, drei Tage später wiederkam, war er nicht mehr da“
Neubauer erzählt, wie sie kurz vor ihrem 20. Geburtstag für ein Wochenende nach Berlin fuhr, um Jugendbotschafterin einer Entwicklungsorganisation zu werden. Sie habe mit ihrem damals schwer kranken Vater gesprochen und gesagt, „ich bin drei Tage nicht da. So, halt durch“. „Als ich zwei, drei Tage später wiederkam, ja, war er nicht mehr da.“
Irgendwann habe sie gedacht, „das kann so nicht weitergehen“ und sich dazu entschieden, darüber zu sprechen. „Obwohl ich weiß, es ist privat, es ist irgendwie ungewohnt in der deutschen Öffentlichkeit. Trauer hat wenig Platz in der Regel.“