Prognose für den Außenhandel Weniger Einbußen für Exporteure im US-Geschäft 2026

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Von dpa
| 01.12.2025 05:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die höheren US-Zölle setzen die exportorientierte deutsche Wirtschaft unter Druck. (Symbolbild) Foto: Jens Büttner
Die höheren US-Zölle setzen die exportorientierte deutsche Wirtschaft unter Druck. (Symbolbild) Foto: Jens Büttner
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Trumps Zölle treffen die Exportnation Deutschland hart. Dennoch werden die USA nach Einschätzung von Experten auf absehbare Zeit der wichtigste Markt für „Made in Germany“ bleiben.

Deutschlands Exporteure müssen wegen der Zollpolitik der Trump-Regierung auch im kommenden Jahr mit Einbußen in ihrem wichtigsten Markt USA rechnen. „Nach dem starken Rückgang 2025 dürfte das Minus aber geringer ausfallen“, prognostiziert die bundeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI). 

Für das laufende Jahr rechnet GTAI mit einem Rückgang der Ausfuhren von Waren „Made in Germany“ in die Vereinigten Staaten um acht bis neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mittelständisch geprägter Maschinenbau fordert Druck auf Trump 

Seit dem 7. August gelten für die meisten Importe aus der Europäischen Union in die USA Zölle von 15 Prozent. Die Zölle für Stahl und Aluminium hatte US-Präsident Donald Trump Anfang Juni auf 50 Prozent hochgeschraubt. 

Zwar konnte die EU-Kommission in Verhandlungen erreichen, dass wichtige Branchen wie die Kfz-Industrie davon ausgenommen sind. „Doch der mittelständische Maschinenbau wird weiter stark belastet“, stellt GTAI fest. Der Branchenverband VDMA fordert erst jüngst mehr Druck aus Brüssel auf Trump, um weitere Zollerleichterungen zu erreichen.

Deutschlands Maschinenbauer fordern angesichts massiver Einbußen im US-Geschäft Ausnahmen von Zöllen. (Symbolbild) Foto: Bernd Weißbrod
Deutschlands Maschinenbauer fordern angesichts massiver Einbußen im US-Geschäft Ausnahmen von Zöllen. (Symbolbild) Foto: Bernd Weißbrod

Amtlichen Zahlen zufolge erholten sich die deutschen Ausfuhren in die USA nach fünf Monaten mit teils heftigen Rückgängen im September zwar etwas. Der Abstand zum von Zollanhebungen unbelasteten Vorjahresmonat betrug aber immer noch 14 Prozent.

Nach einem Dämpfer im Sommer haben die deutschen Exporte im September überraschend deutlich zugelegt. (Symbolbild) Foto: Oliver Berg
Nach einem Dämpfer im Sommer haben die deutschen Exporte im September überraschend deutlich zugelegt. (Symbolbild) Foto: Oliver Berg

Konsum in den USA droht „abgewürgt“ zu werden

Im kommenden Jahr dürfte nach Einschätzung von GTAI in den USA ein schwächelnder Arbeitsmarkt und steigende Inflation den Konsum als mit Abstand wichtigste Stütze der US-Konjunktur abwürgen. Zudem hätten viele Unternehmen die höheren Einfuhrzölle im laufenden Jahr noch nicht an ihre Kunden weitergereicht - „dies dürften sie 2026 nachholen“.

In klassischen Branchen wie Industrie, Landwirtschaft und Bau bleiben die Wachstumsaussichten in den USA nach Einschätzung der Experten schwach. Das treffe deutsche Exporteure, deren Lieferungen vor allem in diese Bereiche gehen. Zu den wichtigsten deutschen Exportgütern zählen Arzneimittel und Chemikalien, Maschinen und Anlagen, Kraftfahrzeuge sowie Elektronik.

USA bleiben wichtigster Exportmarkt für deutsche Firmen

„Trotz des Rückgangs sind die USA weiter der wichtigste Ausfuhrmarkt für deutsche Waren - und dürften es auf absehbare Zeit bleiben“, heißt es in der GTAI-Analyse. Das Geschäft schwächle auf sehr hohem Niveau.

Seit 2015 sind die USA wichtigster Einzelmarkt für Waren aus deutscher Produktion. (Symbolbild) Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Seit 2015 sind die USA wichtigster Einzelmarkt für Waren aus deutscher Produktion. (Symbolbild) Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Seit 2015 sind die USA wichtigster Einzelmarkt für „Made in Germany“. Im Jahr 2024 verkauften deutsche Firmen Waren im Gesamtwert von 161,4 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten. Auf Basis der bis Ende September vorliegenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes rechnet GTAI für 2025 mit einem Wert knapp unter der Marke von 150 Milliarden Euro.

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