WM-Qualifikation Die Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik
Kein Glanz, zahlreiche Fehler, aber zwei Woltemade-Tore. Die deutsche Nationalmannschaft müht sich bei Außenseiter Luxemburg zum vorletzten Schritt Richtung WM.
Luxemburg (dpa) -
Baumann: War - anders als beim 4:0 im Hinspiel - diesmal voll gefordert. Erlaubte sich Fehler im Spielaufbau, war dafür auf der Linie zur Stelle, wenn es ernst wurde.
Baku: Hatte zwar einen großen Wirkungskreis. Seine Aktionen waren aber von Vorsicht geprägt. Defensiv von Barreiro unter Druck gesetzt. Konnte Kimmich zwar nicht ersetzen, legte aber immerhin das zweite Tor auf.
Tah: Vertrat Kimmich als Kapitän, war gegen umtriebige Gastgeber von Anfang an als Abwehrchef gefordert. Klärte zweimal in großer Not, erlaubte sich mehrere Fehler im Aufbauspiel und ließ die gewohnte Souveränität vermissen.
Anton: Ersetzte BVB-Vereinskollege Schlotterbeck, doch dessen Spielaufbau ging dem DFB-Team massiv ab. Wurde immer wieder von Sinani und Barreiro übertölpelt.
Raum: Sorgte mit seinen halbhohen Hereingaben immer wieder für Gefahr. Seine Standards blieben diesmal harmlos.
Pavlovic: Ließ sich wiederholt tief fallen, um sich die Bälle abzuholen und das Spiel aufzubauen. Wirklich Akzente setzen konnte der Bayern-Profi nicht.
Goretzka: In einer dürftigen ersten Halbzeit noch einer der besseren Deutschen. Hatte Glück, dass sein Hand-Kontakt im Strafraum nicht mit Elfmeter geahndet wurde. Wegen einer Verwarnung früh vom Feld.
Sané: Konnte bei seinem Comeback gegen den Fußball-Außenseiter zunächst kaum Akzente setzen. Präzision und Durchschlagskraft fehlten, bis er Woltemades Führungstor sauber vorbereitete.
Gnabry: Knüpfte überhaupt nicht an seine starke Form beim FC Bayern an. Leistete sich leichte Abspielfehler und wurde von der Abwehr der Gastgeber immer wieder mit einfachen Mitteln gestellt.
Wirtz: Hatte zwar einige Aktionen im letzten Drittel, doch keine war von Erfolg gekrönt. Schloss erst zu zaghaft ab und verzog dann. Seine Schaffenskrise bei Liverpool ist auch im DFB-Trikot zu sehen.
Woltemade: Versuchte immer wieder seine 1,98 Meter gewinnbringend zum Einsatz zu bringen. Eine Halbzeit gelang das nicht, doch nach der Pause schlug der Stürmer zweimal eiskalt zu und wurde so zum Matchwinner.
Nmecha: Kam für den von einem Platzverweis bedrohten Goretzka. Sollte für zusätzliche Stabilität sorgen, doch es blieb im Zentrum wacklig. Seinen wuchtigen Schuss in der Nachspielzeit parierte Moris.
Schade: Ersetzte den schwachen Gnabry nach gut einer Stunde.
Thiaw: Durfte noch ein paar Minuten für Kapitän Tah aufs Feld.
Leweling: Anstelle von Sané in der Schlussphase auf dem rechten Flügel unterwegs.