Arbeiten in der Fremde Der Job begeistert, das Wetter nicht

| 17.11.2025 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Edgar Lopez Duran und Ricardo Timinez sind als Mechatroniker beim Wintergartenzentrum Meyer in Ihrhove beschäftigt. Foto: Wachstumsregion Ems-Achse
Edgar Lopez Duran und Ricardo Timinez sind als Mechatroniker beim Wintergartenzentrum Meyer in Ihrhove beschäftigt. Foto: Wachstumsregion Ems-Achse
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Von Mexiko nach Ostfriesland: Der Arbeit wegen verließen vier Mechatroniker vor einem halben Jahr ihre Heimat. So geht es ihnen heute.

Ihrhove/Wiesmoor - Rund 10.000 Kilometer Entfernung liegen zwischen Ostfriesland und Mexiko, der Heimat von Edgar Lopez Duran, Ricardo Timinez, Hugo Ramirez und Israel Morales. Vor gut einem halben Jahr wagten sie einen mutigen Schritt. Sie verließen ihr Zuhause, um im hohen Norden zu arbeiten.

Die vier jungen Männer sowie drei weitere Landsleute kamen im Juni auf Vermittlung der Wachstumsregion Ems-Achse und der Kreishandwerkerschaft Leer-Wittmund nach Ostfriesland. Edgar Lopez Duran und Ricardo Timinez sind jetzt beim Wintergartenzentrum Meyer Elementebau in Ihrhove (Westoverledingen) angestellt. Hugo Ramirez und Israel Morales arbeiten bei Eschen Bauelemente (EBE) in Wiesmoor. Den Kontakt stellte Stephanie Leigers, Projektmanagerin der Ems-Achse, her.

Lukas Schlünder (links), Ausbildungsleiter bei Eschen Bauelemente in Wiesmoor, gibt seinem Kollegen Hugo Ramirez Tipps. Foto: Wachstumsregion Ems-Achse
Lukas Schlünder (links), Ausbildungsleiter bei Eschen Bauelemente in Wiesmoor, gibt seinem Kollegen Hugo Ramirez Tipps. Foto: Wachstumsregion Ems-Achse

Die gebürtige Emsländerin organisierte 2024 eine Reise für deutsche Unternehmer nach Mexiko, wo sie lange gelebt hatte. Der Wiesmoorer Malte Eschen war mit dabei. Er warb Ramirez und Morales an. Sie hatten bereits ihre Ausbildungen zu Mechatronikern abgeschlossen und ein Jahr lang Deutsch gelernt. Eschen übernahm die Kosten für Sprachausbildung und Flüge, besorgte den beiden Mexikanern eine Wohnung in der Nähe seiner Firma und stellte ihnen Fahrräder zur Verfügung.

Anerkennung der Abschlüsse steht noch aus

„Wohnung und Arbeit sind perfekt“, sagt Israel Morales. Die Kollegen seien sehr hilfsbereit. Fast alles sei „sehr schön“, nur eines nicht: „Das Wetter ist nicht so gut.“ Zudem vermisst er die mexikanische Küche mit ihren scharfen Gewürzen. In Ostfriesland gilt er als Auszubildender. Malte Eschen hofft, dass die Abschlüsse der beiden Mechatroniker aus Mexiko hier anerkannt werden und er sie bald als Gesellen einstufen kann.

Firmeninhaber Malte Eschen (links) und Ausbildungsleiter Lukas Schlünder (rechts) sind sehr zufrieden mit ihren neuen Mitarbeitern Israel Morales (2. von links) und Hugo Ramirez. Foto: Wachstumsregion Ems-Achse
Firmeninhaber Malte Eschen (links) und Ausbildungsleiter Lukas Schlünder (rechts) sind sehr zufrieden mit ihren neuen Mitarbeitern Israel Morales (2. von links) und Hugo Ramirez. Foto: Wachstumsregion Ems-Achse

Zu Edgar Lopez Duran und Ricardo Timinez, die in Ihrenerfeld leben, haben die Neu-Wiesmoorer engen Kontakt. „Wir fahren jeden Dienstag nach Feierabend zwei Stunden mit dem Bus von Wiesmoor nach Leer und besuchen sie“, berichtet Hugo Ramirez. Dann übernachten sie dort, um mittwochs gemeinsam zu den Berufsbildenden Schulen nach Leer zu fahren. Jeweils vier Stunden Deutsch sowie Fachkunde für Metallbauer mit Fachrichtung Konstruktionstechnik stehen auf dem Unterrichtsplan.

„Der richtige Schritt“

Karin und Uwe Meyer führen das Wintergartenzentrum in Ihrhove. Sie sind sehr angetan von ihren Fachkräften aus Mexiko. „Beide können und wollen arbeiten“, sagen sie. Sie kämen zudem super mit ihren Kollegen aus. Dennoch vermisst auch Ricardo Timinez die mexikanische Sonne. „Hier ist es kalt und es regnet viel“, sagt er. Nach fünf Monaten in Ostfriesland steht für ihn aber fest: „Deutschland war für mich der richtige Schritt.“

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