Rhauderfehn Jugendliche setzen Zeichen mit Graffiti und Rap

| 30.10.2025 15:06 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die farbenfrohen Graffitis spiegeln Wünsche und Herausforderungen der Jugend wider. Vorne im Bild ist Aaron Amman zu sehen. Foto: Timo Zeleck
Die farbenfrohen Graffitis spiegeln Wünsche und Herausforderungen der Jugend wider. Vorne im Bild ist Aaron Amman zu sehen. Foto: Timo Zeleck
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In Rhauderfehn gestalten Jugendliche Bauzäune und einen Rap-Song, um ihre Wünsche und Herausforderungen sichtbar zu machen. Ein Dialog mit der Politik ist ihr Ziel.

Rhauderfehn - Ende Oktober 2025 verwandelte sich das Jugendcafé Rhauderfehn in einen Treffpunkt für Kunst und Musik. Unter dem Motto „Leben in Rhauderfehn“ luden die Jugendpflege und Prävention der Gemeinde Rhauderfehn gemeinsam mit dem Gemeindejugendring Rhauderfehn e.V. Jugendliche dazu ein, sich kreativ mit ihrer Lebenswelt auseinanderzusetzen. Die Einladung erfolgte über Schulen, soziale Medien und die lokale Presse.

Jugendliche setzen sich kreativ mit ihrer Heimat auseinander. Foto: Timo Zeleck
Jugendliche setzen sich kreativ mit ihrer Heimat auseinander. Foto: Timo Zeleck

Graffiti-Projekt in Rhauderfehn machte Jugendwünsche sichtbar

Im Mittelpunkt stand ein Graffiti-Projekt, bei dem zwölf Jugendliche unter Anleitung des Sozialarbeiters und Künstlers Nils Freyer drei Bauzäune gestalteten. Diese tragen den zentralen Slogan „Wo ist mein (W)Ort?“. In den farbigen Flächen der Graffitis sind zahlreiche Hinweise auf Wünsche und Herausforderungen der jungen Generation zu entdecken.

Jugendliche hoffen, mit ihren Kunstwerken und dem Rap-Song einen Dialog mit der Politik anzustoßen. Foto: Timo Zeleck
Jugendliche hoffen, mit ihren Kunstwerken und dem Rap-Song einen Dialog mit der Politik anzustoßen. Foto: Timo Zeleck

Themen wie Freizeit, Treffpunkte und Zukunftsperspektiven werden sichtbar, wenn man die Zäune mit etwas Abstand betrachtet. Die Aktion fand in einer großen Halle statt, die den passenden Rahmen bot. Start, Ende und gemeinsames Essen wurden im Jugendcafé organisiert, wo sich die Teilnehmer auch mit der Musikgruppe austauschten. Das Projekt wurde durch eine großzügige Spende ermöglicht. Die Bauzäune konnten aufgrund der Witterung nur eine Woche vor dem Rathaus besichtigt werden.

Rap-Song aus Rhauderfehn thematisiert Leben auf dem Land

Parallel dazu entstand im Kulturhaus am Markt ein Rap-Song, der das Leben im ländlichen Raum thematisiert. Fünf Jugendliche arbeiteten unter Anleitung des Sozialarbeiters und Künstlers Oliver Hackmann an Text, Rap und Adlibs (Beispiele für Adlibs im Rap sind: „Yeah!“, „Uh!“, „Let’s go!“, „Ey!“, „Aha!“). Der Song enthält markante Zeilen wie: „Rhauderfehn oh mein Rhauderfehn – so viel Wasser, doch wo sollen die Kinder tauchen gehen“ und „Egal ob früher oder heute – mehr Kühe als Leute“.

Gemeinsam werden Ideen entwickelt: Rap und Graffiti als kreative Ausdrucksformen der jungen Generation in Rhauderfehn. Foto: Timo Zeleck
Gemeinsam werden Ideen entwickelt: Rap und Graffiti als kreative Ausdrucksformen der jungen Generation in Rhauderfehn. Foto: Timo Zeleck

Auch die Vergangenheit wird angesprochen, verbunden mit dem Appell, auf Zeitzeugen wie Albrecht Weinberg zu hören. Der Song wird derzeit professionell abgemischt und soll unter anderem auf Spotify veröffentlicht werden. Nach der Veröffentlichung wird der Gemeindejugendring Rhauderfehn e.V. aktiv darauf aufmerksam machen. Finanziert wurde das Musikprojekt aus Mitteln des Gemeindejugendrings.

Im Kulturhaus am Markt entsteht ein Rap-Song über das Leben in Rhauderfehn. Im Bild: Eric Schmidt. Foto: Timo Zeleck
Im Kulturhaus am Markt entsteht ein Rap-Song über das Leben in Rhauderfehn. Im Bild: Eric Schmidt. Foto: Timo Zeleck

Jugendliche wünschen sich Dialog mit der Politik

Die Jugendlichen wünschen sich, ihre Ergebnisse und Erkenntnisse persönlich mit der Politik zu teilen. Mit dem Aufstellen der Bauzäune vor dem Rathaus haben sie eine klare Frage formuliert: „Wo ist mein (W)Ort?“ Nun hoffen sie auf eine Einladung zum Gespräch, schreibt Timo Zeleck der Mobilen Jugendarbeit der Gemeinde Rhauderfehn. Für weitere Informationen ist er telefonisch unter 04952/903371 oder per Mail unter t.zeleck@jugend.rhauderfehn.de zu erreichen.

Merlin Marks am Mikro. Foto: Timo Zeleck
Merlin Marks am Mikro. Foto: Timo Zeleck

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