Wiesmoor Zehn Jahre an der Spitze

| 15.08.2025 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Imke Hennig
Imke Hennig
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Imke Hennig engagiert sich fürs Handwerk. Die Friseurmeisterin aus Wiesmoor ist die erste Vizepräsidentin der Handwerkskammer für Ostfriesland.

Ostfriesland - Imke Hennig ist die erste Vizepräsidentin in der 125-jährigen Geschichte der Handwerkskammer für Ostfriesland. Die Friseurmeisterin aus Wiesmoor hat sich ihren ehrenamtlichen Posten in einer Vollversammlung mit 22 männlichen und zwei weiblichen Mitgliedern erarbeitet.

In diesem Jahr wurde Imke Hennig in ihre dritte Amtsperiode gewählt. Seit zehn Jahren steht sie der Arbeitgeberseite mit dem Präsidenten Albert Lienemann vor.

Ziel: Mutterschutz für Selbstständige

Damals seien es in den bundesweit 53 Handwerkskammern nur eine Handvoll Frauen gewesen, die einen ehrenamtlichen Spitzenposten eingenommen hätten. „Heute ist das Bild schon viel bunter geworden. Wir sind untereinander stark vernetzt“, berichtet sie. Regelmäßig tauscht sie sich mit 24 Amtskolleginnen aus. So könnten auch Frauenthemen in den Fokus politischer Diskussionsrunden rücken, wie beispielsweise der Mutterschutz für Selbstständige.

In ihrer beruflichen Laufbahn war sie immer ehrenamtlich aktiv. Seit vielen Jahren ist die 41-Jährige als Fachbeiratsleiterin im Modeteam sowie im Vorstand der Friseur-Innung Aurich-Norden tätig. Regelmäßig werden Frisurenmodenschauen organisiert. Ihre Expertise als gelernte Kosmetikerin bringt sie zudem im Fachbeirat für Mode des Landesinnungsverbandes des niedersächsischen Friseurhandwerks ein.

Dass sie in ihrer Rolle als Vizepräsidentin den Gegenpart zur frauendominierten Friseurbranche einnimmt, macht für sie den Reiz aus. „Den Blick über den Tellerrand zu werfen, mitzubekommen, was die Gewerke bewegt, etwas auf politischer Ebene mitbestimmen zu können – das ist spannend“, berichtet die Mutter einer vierjährigen Tochter.

Von der Mutter die Liebe zum Beruf geerbt

Die familiäre Unterstützung für ihren Einsatz als Chefin, Mutter und Vizepräsidentin ist groß. Auch ihre Mutter, Friseurmeisterin Else Karls, war jahrelang in der Innungsarbeit aktiv. Von ihr hat Imke Hennig die Liebe zum Beruf und zur Mode in die Wiege gelegt bekommen. „Ich habe schon als Kind im Geschäft meiner Mutter an den Puppenköpfen mit Schere und Make-up gespielt“, erzählt die Unternehmerin. Nach ihrer Friseur- und Kosmetikausbildung sattelte sie den Meistertitel auf, um 2007 in den seit 1983 bestehenden Familienbetrieb in Wiesmoor einzusteigen.

„Ich wollte mich nicht ins gemachte Nest setzen, sondern auch etwas Eigenständiges aufbauen“, sagt Hennig. So führte das Mutter-Tochter-Gespann zeitweise erfolgreich drei Filialen. Es folgte 2014 die Eröffnung eines großen Neubaus unter dem Namen „Hair Fashion“ an der Hauptstraße 141 in Wiesmoor. Mit dem Rückzug von Else Karls aus dem Betrieb Ende 2018 war der Sprung in die alleinige Selbstständigkeit mit neun Mitarbeitenden bestens geregelt.

Ob schneiden, kolorieren, föhnen, hochstecken, locken oder glätten: Damen, Herren und Kinder werden in den Räumen mit zwölf Friseurplätzen und vier Waschtischen bedient.

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