Bereit für den Sommer: Die Badeanstalt im eigenen Garten


Swimmingpools werden immer beliebter. Experten empfehlen, beim Kauf auf Sicherheits- und Qualitäts-Siegel achten.
Ostfriesland - Irgendwann steigen die Temperaturen wieder – und damit auch die Wünsche der Menschen nach Abkühlung. Eine beliebte Variante ist die Planscherei im Garten: Bundesweit gibt es nach Schätzungen der Branche inzwischen mehr als 2,1 Millionen Swimmingpools. Der Verkauf läuft auf Hochtouren – Baumärkte sowie Sonderpostenhändler haben aktuell eine Großauswahl vorrätig.
Wer sich beim Kauf auf Produkte aus dem stationären Handel beschränkt, ist in der Regel immer auf der sicheren Seite, denn in den Geschäften vor Ort werden Modelle angeboten, die den gängigen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen. Das ist der Fall, wenn auf den Verpackungen das GS-Zeichen (die Abkürzung steht für Geprüfte Sicherheit) und/oder das achteckige Logo des TÜV angebracht sind. Bei zahlreichen Internet-Angeboten fehlen diese Siegel, Experten raten vom Kauf ab.

Die so gekennzeichneten Modelle sind unter anderem auch auf Schadstoffbelastungen untersucht worden. „Ein besonderes Augenmerk sollten Käufer auf das Material legen“, erläutert TÜV-Experte Morten Rosenfeld. „Die meisten Modelle bestehen aus PVC, da es formbar und strapazierfähig ist. Doch der Kunststoff sollte unbedingt frei sein von gesundheitsschädlichen Weichmachern, da sich diese im Wasser lösen können.“
Kleine Planschbecken für Babys und Kleinkinder sind meist aufblasbar und können so auf den Rasen gestellt werden. Für größere Pools hingegen sollte vor dem Aufbau unbedingt eine ebene Fläche vorbereitet werden. Optimal ist eine Pflasterung. Auf diese Weise werden zum einen Stabilität und Standfestigkeit verbessert, zum anderen besteht keine Gefahr, dass der weiche Kunststoff-Boden des Pools von unten durch Fremdkörper wie spitze Steine oder Wurzeln Schaden nimmt. Schon ein Loch reicht, um für Undichtigkeit zu sorgen.
Die gängigste Pool-Größe sind nach Angaben der Stiftung Warentest übrigens Becken mit einem Durchmesser von 3,50 Metern und einer Höhe von 90 Zentimetern – keine ausschweifenden Ausmaße, aber das Fassungsvermögen ist trotzdem schon enorm: In so einen Pool fließen gut 7000 Liter Wasser!
Das wiederum sind nach Einschätzung der neutralen Verbraucherschützer Dimensionen, für die die im Lieferumfang enthaltenden Umwälzpumpen eher nicht geeignet sind: Die Filter in diesen kleinen Pumpen können „nur Grobes wie Grashalme fangen“ – zur Reinigung solch großer Wassermassen reicht die Leistungskapazität einer kleinen Umwälzpumpe einfach nicht aus.
Wer es dennoch probiert, kann die Veränderung in kurzer Zeit mit eigenen Augen sehen, denn das Wasser trübt sich binnen weniger Tage grün. Algen machen sich breit. Gibt es Probleme mit der Wasserreinigung, kommt unsichtbarer Ungemach hinzu: „Die Bakterienkonzentration steigt bedenklich an“, warnen die Experten von Stiftung Warentest. Letztlich muss das Wasser komplett getauscht werden.
Die Lösung bietet ein Sandfilter samt Pumpe. Solche Einheiten kosten zwar im Handel meist deutlich mehr als 100 Euro, aber das Baden bleibt gesundheitlich unbedenklich: Das Wasser wird nämlich durch einen Behälter gepresst, der mit Sand oder einem anderem Filtermaterial gefüllt ist, und wird dabei eben auch von kleineren Schwebstoffen gereinigt.
Zusätzlich raten Experten zur chemischen Reinigung. Das übliche Desinfektionsmittel sind Chlortabletten. Sie sind preisgünstig und halten lange vor. Eine Alternative ist der sogenannte Aktivsauerstoff. Bei dieser chlorfreien Chemikalie handelt es sich um Wasserstoffperoxid, die ebenfalls als Tabletten im Fachhandel angeboten werden. Vorteil: Es stinkt nicht so nach Chlor. Nachteil: Die Wirkung der Aktivsauerstoff-Tabletten lässt eher nach als die Produkte mit Chlorverbindungen. Ob mit oder ohne – die Tabletten können in einem speziellen Behälter deponiert werden, der im Wasser schwimmt und gleichmäßig seine Wirkstoffe abgibt.

Übrigens: Wer im Garten nicht nur planschen, sondern auch ein bisschen schwimmen will, der muss gegebenenfalls vorher zum Amt: Lediglich Schwimmbecken bis zu 50 Kubikmeter Fassungsvermögen – das entspricht einem 8 x 4 Meter großen und 1,50 Meter tiefen Pool – dürfen ohne Baugenehmigung aufgestellt werden.