Plan B soll in Emden greifen Kickers-Vorsitzender über Ausgliederung mit Clou und 3. Liga

| | 09.07.2025 18:23 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Kickers-Vorsitzender Hendrik Poppinga ist zuversichtlich, dass der Plan B zur Ausgliederung umgesetzt werden kann. Dazu soll spätestens Anfang September noch einmal eine Mitgliederversammlung einberufen werden. Foto: Herzog
Kickers-Vorsitzender Hendrik Poppinga ist zuversichtlich, dass der Plan B zur Ausgliederung umgesetzt werden kann. Dazu soll spätestens Anfang September noch einmal eine Mitgliederversammlung einberufen werden. Foto: Herzog
Artikel teilen:

Die Sommerpause war für den Fußball-Regionalligisten Kickers Emden sehr turbulent. Kickers-Vorsitzender Hendrik Poppinga erläutert den Plan B für die Ausgliederung – auch im Podcast.

Emden - Kickers Emden startet mit viel Euphorie in die neue Spielzeit der Fußball-Regionalliga. Die Testspielergebnisse lassen die Anhänger von einer erfolgreichen Spielzeit träumen, am übernächsten Sonnabend steigt der Vorbereitungs-Kracher gegen Werder Bremen, es folgt das Derby zum Meisterschaftsauftakt gegen den SV Meppen. Es stehen große Festspiele an.

Ins Stocken geraten ist hingegen die geplante Ausgliederung. Kickers-Vorsitzender Hendrik Poppinga erläutert in unserem Podcast „Inside Kickers Emden, dem Fußball-Podcast für Ostfriesland“, wie der aktuelle Stand ist. Trotz höchst professioneller Arbeit sei es nicht gelungen, die Eintragung beim Registergericht in Aurich zu erreichen. Aufgrund fehlender Erfolgsaussichten sei dann auch die Beschwerde beim Oberlandesgericht Oldenburg zurückgezogen worden. Daher verfolgt der Kickers-Vorstand nun den Plan B.

Mitgliederversammlung muss zustimmen

„Wir haben eine kleine GmbH gegründet. Von einer Mitgliederversammlung müssen wir uns diesen Weg nun genehmigen lassen“, so Poppinga. Geplant sei, die Mitgliederversammlung Ende August oder spätestens Anfang September durchzuführen. Der Clou an der Sache sei, so Poppinga, dass jetzt auch die Bilanzvorschriften für 3. Liga erfüllt werden könnten, die bei einem möglichen Aufstieg vorgelegt werden müssten. „Das versuchen wir jetzt alles hinzubekommen, so dass wir eigentlich keine Zeit verloren haben“, gibt sich der Emder Steuerberater und Wirtschaftsprüfer zuversichtlich, dass dieser Prozess in den nächsten vier Monaten abgeschlossen werden kann.

Er könne gut nachvollziehen, dass Henning Rießelmann ungeduldig geworden sei. Mit seiner Agentur und auch den Sponsoren arbeite Rießelmann höchst professionell und sehr erfolgreich. „Die Partner sind teilweise überregional und möchten in die erste Herrenmannschaft investieren. Daher kann ich ihn gut verstehen, wenn er sagt, dass die Ausgliederung kommen muss.“

„Kickers ist eine Nummer für die Stadt“

Sehr erfreut zeigte sich Poppinga, dass sich mit der Bünting-Gruppe ein lokales Schwergewicht als zweiter Hauptsponsor verstärkt bei Kickers Emden engagieren wird. „Ich hoffe sowieso, dass Emden erkennt, dass Kickers eine Nummer für die Stadt ist. Oberbürgermeister Tim Kruithoff hat das ja auch schon erkannt. Ein besseres Marketing-Instrument ist nicht zu bekommen“, glaubt Poppinga.

Der Verein habe jetzt ein klares Ziel, nämlich den Aufstieg in die 3. Liga. „Ob es in dieser Saison klappt oder in der übernächsten Spielzeit, das wissen wir noch nicht. Das haben wir auf jeden Fall bilanziell-rechtlich voll auf dem Plan und werden die Ausgliederung dazu nutzen, diese Zulassungsvoraussetzungen für die 3. Liga zu erfüllen.“

Neue Projekte im Stadion

Auch im Stadion ist wieder einiges in Bewegung. Wie Poppinga im Podcast verriet, wird dank Sponsoren-Unterstützung eine neue Videoleinwand installiert, zudem wird es ein neues und größeres Zelt zur Betreuung der VIP-Gäste geben. All diese Projekte konnten natürlich nur aufgrund der weiteren Zusammenarbeit mit Henning Rießelmann umgesetzt werden.

Im Sommer überlegte der Unternehmer aus Dinklage bekanntlich, seine Zelte in Emden abzubrechen und eine neue Aufgabe beim SV Meppen anzunehmen. Vor allem auch deshalb, weil die Ausgliederung auf sich warten ließ. Wie hat der Kickers-Vorsitzende denn diese aufwühlende Zeit erlebt? „Die Sorge war groß und ist vielleicht auch größer gewesen, als man gelesen hat. Ich war zu dieser Zeit gerade im Urlaub und habe mit Henning telefoniert, das waren ehrliche und offene Gespräche. Für Kickers wäre das natürlich fatal gewesen. Zum Glück ist es gut ausgegangen. Da ist uns auch bewusst geworden, wie labil und fragil dieses System ist. Wir müssen uns künftig auch professioneller aufstellen. Wir benötigen in der Zukunft hauptamtliche Leute. In Meppen sind fünf bis sieben hauptamtliche Mitarbeiter tätig“, verdeutlicht Poppinga die Unterschiede.

Seine Pläne für die Zukunft

Seit dem Februar 2024 steht Poppinga nun dem BSV Kickers Emden vor. Wie sehen denn seine persönlichen Pläne an der Spitze des Gesamtvereins aus? „Mein großer Anreiz ist natürlich, die Ausgliederung juristisch hinzukriegen, weil das mein Job ist. Strategisch werde ich mich verändern, aber das kläre ich dann natürlich zunächst mit unserem Vorstand ab und natürlich auch mit Onside.“

Zum Abschluss des Gesprächs wagt Poppinga noch einen Tipp, welche Platzierung er sich für Kickers Emden am Ende der Spielzeit erhofft. Zudem gibt er aber noch eine Prognose ab, wo sein Heimatverein in der Bezirksliga landet. Schließlich ist Poppinga auch noch zweiter Vorsitzender beim TuS Pewsum.

Jetzt in den Podcast reinhören

„Inside Kickers Emden, der Fußball-Podcast für Ostfriesland“ ist überall dort abrufbar, wo es Podcasts gibt – oder direkt hier.

Ähnliche Artikel