Veranstalter reagieren Nach Angriff in Emden – CSD in Leer soll sicherer sein


Nach der Attacke auf dem CSD in Emden reagieren die Veranstalter in Leer: Für die Veranstaltung in diesem Jahr wurde das Sicherheitskonzept überarbeitet. Das steht auf dem Programm.
Leer - Nach der Attacke auf dem CSD in Emden vom Samstag, 14. Juni 2025, wollen die Veranstalter für den anstehenden Christopher Street Day in Leer ihren Fokus auf die Sicherheit legen, heißt es in einer Mitteilung. Demnach habe der Angriff „auch in Leer Betroffenheit und erhöhte Sensibilität ausgelöst“. Das Sicherheitskonzept sei in enger Abstimmung mit der Polizei Leer/Emden und den Ordnungsbehörden nochmals verstärkt worden.
Die vierte Auflage des CSD Leer soll in diesem Jahr am Samstag, 12. Juli 2025, stattfinden, teilen die Organisatoren mit. Es ist ein Tag, an dem Menschen weltweit für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Queeren (kurz: LGBTQ+) und anderen demonstrieren. Die Demonstration beginne um 13 Uhr am Bahnhof Leer und führe in diesem Jahr erstmals durch die komplette Fußgängerzone der Innenstadt – „ein bedeutender symbolischer Schritt für mehr queere Sichtbarkeit im Stadtbild“, heißt es dazu. Die Route führt anschließend über die Bürgermeister-Ehrlenholtz-Straße zurück in Richtung Zollhaus. Der Zug wird gegen kurz nach 14 Uhr enden. Um 14.30 Uhr beginnt auf dem Platz vor dem Zollhaus die zentrale Kundgebung mit anschließendem Bühnenprogramm.
Mehr als tausend Menschen beim CSD in Leer erwartet
Auf dem Kundgebungsplatz kämen mehrere Betonpoller zum Einsatz. Der Platz werde laut Mitteilung auch nach Ende der Veranstaltung weiterhin überwacht. „Die Zusammenarbeit mit der Polizei wird eng und sichtbar geführt. So möchte das Team sicherstellen, dass alle Teilnehmenden – ob sichtbar queer, kostümiert oder in Alltagskleidung – einen sicheren und solidarischen Raum erleben“, heißt es.

Im vergangenen Jahr hätten rund 1200 Menschen am CSD in Leer teilgenommen – für dieses Jahr erwartet das Orga-Team zwischen 1000 und 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Motto heißt in diesem Jahr: „Nie wieder still – Leer bleibt bunt“. Nach der Kundgebung werde es keine offizielle Aftershow-Party des CSD Leer geben, so die Veranstalter. Wer aber den Tag mit queerer Musik, Tanz und Community ausklingen lassen möchte, sei bei der „Party der Toleranz“ in Torsholt (Westerstede) willkommen. In Kooperation mit dem Stammtisch „SchwuLes Ammerland“ werde ein Shuttle-Service angeboten. Der Bus fahre um 19 Uhr ab Leer, die Rückfahrt sei um 2:30 Uhr nachts geplant. Der Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt betrage 8 Euro.
Mit Faustschlag niedergestreckt – Das ist auf dem CSD in Emden passiert
Beim CSD in Emden am Samstag, 14. Juni 2025, wurden zwei junge Männer aus Hamburg, die als „Puppys“ verkleidet waren, auf dem Neuen Markt von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen und verletzt. Einer der Männer wurde mit einem Faustschlag niedergestreckt, wie das Opfer dieser Zeitung selbst berichtete.

Ein Video von der Attacke kursierte im Netz. Nachdem sich auch der Staatsschutz einschaltete, stellten sich am Mittwoch, 18. Juni 2025, die Täter der Polizei. „Gegen die drei Jugendlichen läuft jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung“, hieß es zuletzt von der Polizei.