Bitkom-Studie Falschinformationen im Netz werden nur selten erkannt

dpa
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Von dpa
| 02.06.2025 13:41 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Nur ein Viertel der Internet-Nutzer in Deutschland traut sich zu, Falschinformationen im Netz zu erkennen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Nur ein Viertel der Internet-Nutzer in Deutschland traut sich zu, Falschinformationen im Netz zu erkennen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
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Viele Internetnutzer fühlen sich damit überfordert, Fake News oder manipulierte KI-Videos zu entlarven. Je älter sie sind, desto unsicherer fühlen sie sich.

Nur ein Viertel der Internet-Nutzer in Deutschland traut sich zu, Falschinformationen im Netz zu erkennen. In einer repräsentativen Umfrage des Digital-Branchenverbands Bitkom sagten 26 Prozent über alle Altersgruppen hinweg, sie seien in der Lage, Fake News zu entlarven. 

Die Fähigkeit, den Wahrheitsgehalt von Informationen aus dem Netz richtig einzuschätzen, hängt dabei vom Alter ab. Bei den 16- bis 29-Jährigen sind es rund ein Drittel (32 Prozent), in der Gruppe ab 75 Jahren nur 7 Prozent.

Manipulierte Fotos und Videos schwer zu erkennen

Schwerer fällt den Internetnutzerinnen und -nutzern die Überprüfung visueller Inhalte. Insgesamt nur 17 Prozent wissen nach eigener Aussage, wie man herausfindet, ob ein Bild oder Video manipuliert wurde. Hier messen sich bei den Jüngeren (16 bis 29 Jahre) nur 22 Prozent selbst eine ausreichende Medienkompetenz zu. Bei den Älteren ab 75 Jahren sinkt der Wert auf elf Prozent.

Die große Unsicherheit über den Wahrheitsgehalt der Informationen hält aber viele Menschen nicht davon ab, die zweifelhaften Informationen im Netz ohne einen weiteren Faktencheck zu verbreiten. Nicht einmal die Hälfte (44 Prozent) prüft in der Regel die Informationen im Internet, bevor sie die Inhalte teilen. Zwischen 16 und 29 Jahren sind es 48 Prozent, in der Gruppe der Internetnutzerinnen und -nutzer ab 75 Jahren nur 36 Prozent.

Für die Studie wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren befragt, darunter 933 Internetnutzerinnen und -nutzer.

Digitalkompetenzen verbessern

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder sagte, wer heute digital unterwegs sei, müsse das sicher und verantwortungsvoll machen können. „Medienkompetenz ist eine Grundvoraussetzung für Selbstbestimmung, Teilhabe und demokratisches Miteinander im digitalen Raum.“ Rohleder verwies dabei auf den bundesweiten Digitaltag am 27. Juni. Mit mehr als 2.000 Aktionen wolle man an diesem Tag die digitalen Kompetenzen ausbauen, die digitale Teilhabe stärken und generell das Verständnis für digitale Technologien fördern.

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