89 Millionen Fahrräder in Deutschland! E-Bike kostet im Schnitt 2650 Euro


Experten empfehlen Kauf von Pedelecs im Fachhandel. Ein neuer Trend ist übrigens Bike-Packing. Hinter dem Begriff verbergen sich Fahrrad-Reisen mit Gepäck.
Ostfriesland - Im vergangenen Jahr sind bundesweit rund 3,85 Millionen Fahrräder und Elektrofahrräder verkauft worden – das ist gegenüber 2023 ein Rückgang um 2,3 Prozent. Nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ist der Anteil der Elektroräder mit 53 Prozent stabil. Imposant: Der Zweirad-Industrie-Verband schätzt den aktuellen Gesamtbestand an Fahrrädern in Deutschland auf gut 89 Millionen.
Der Preis für ein „normales“ Rad lag im vergangenen Jahr laut ADFC durchschnittlich bei 500 Euro, Pedelecs kosteten im Schnitt 2650 Euro. Der stationäre Handel ist mit einem Verkaufsanteil von 70 Prozent nach wie vor der große Marktführer. Auch bei Reparatur und Wartung vertrauen Verbraucher überwiegend den Fachgeschäften.
Wer sich jetzt zum Beginn der Fahrradsaison ein neues E-Bike zulegen möchte, hat die Wahl zwischen vielen verschiedenen Arten, Größen und Modellen. Das Angebot reicht von City- oder Urbanbikes über Lastenräder bis hin zu Trekking- und Mountainbikes mit elektrischer Unterstützung.
Für den Kauf sind die eigenen Bedürfnisse entscheidend. Die zentrale Frage ist, wofür der Drahtesel am Ende vorwiegend genutzt wird. Längere oder sportliche Touren? Kurze Fahrten zur Arbeit oder zum Einkauf? Familienausflüge? Sport? Urlaub? Der Branchenverband meldet beispielsweise mit „Bike-Packing“ einen neuen Trend: Dabei handelt es sich um Fahrrad-Reisen mit Gepäck.
Der ADFC rät ebenso wie der Allgemeinde Deutsche Automobilclub (ADAC), der inzwischen auch für Zweiräder eine Pannenhilfe anbietet (wir berichteten), auf jeden Fall zu einer Beratung im Fachhandel. „Das Pedelec kann dort entsprechend den Bedürfnissen und der Körpergröße konfiguriert werden“, so ein ADAC-Sprecher. Im Fokus stehen dabei Rahmengröße, Reifengröße, Abstand zwischen Sattel und Lenker sowie die gewünschte Sitzposition.
Kaufinteressenten sollten vorab verschiedene Modelle probeweise fahren – auch bei ausgeschaltetem Antrieb. Je nach Akkugröße sind in der Regel Reichweiten zwischen 50 und 150 Kilometern möglich. Der ADAC empfiehlt herausnehmbare Akkus, weil sie mehr Möglichkeiten zum Laden bieten. Festverbaute Akkus finden sich meist unauffällig in speziell designten Rädern und müssen in der Nähe einer Steckdose geladen werden.
Wichtig ist auch die Wahl des Antriebs. Es gibt drei Varianten: Durchgesetzt hat sich trotz des meist höheren Preises der zentrale Tretlagermotor, weil er stabiles und wendiges Fahren ermöglicht. Durch die günstige Schwerpunktlage in der Mitte fährt sich das Pedelec bei diesem Antriebskonzept ähnlich wie ein herkömmliches Fahrrad. Auch ein Reifenwechsel ist wie gewohnt möglich.
Der Hinterrad-Nabenmotor eignet sich wegen der guten Traktion vor allem für sportliche Räder, erschwert jedoch das Heben über Treppen oder in den Zug. Vorderrad-Nabenmotoren sind vor allem bei preisgünstigen Bikes verbreitet. Nachteil: Vor allem auf rutschigem Untergrund, an Steigungen oder in Kurven kann es zum Durchdrehen oder Wegrutschen des Vorderrades kommen.