Deutscher Lokaljournalistenpreis Ostfriesisches Recherche-Duo für Lokaljournalisten-„Oscar“ nominiert

Unsere Reporter Ute Nobel und Daniel Noglik stehen auf der Shortlist für den Deutschen Lokaljournalistenpreis 2024. Es ist bereits die dritte Auszeichnung für die gemeinsame Arbeit der Journalisten.
Leer/Berlin - Unsere Redakteure Ute Nobel und Daniel Noglik haben es auf die Shortlist des Deutschen Lokaljournalistenpreises 2024 geschafft. Der Preis wird von der Konrad-Adenauer-Stiftung verliehen und gilt als „Oscar“ des Lokaljournalismus in Deutschland. Ausgezeichnet wurden die beiden Journalisten für ihre Recherche über die Behandlungsfehler eines ostfriesischen Frauenarztes, die zum Tod der kleinen Ostfriesin Marlene Heitz geführt hatten. Ihre Erkenntnisse hatte das Duo für die Ostfriesen-Zeitung, den General-Anzeiger und die Borkumer Zeitung im Podcast „Risiko Geburt – Ein ostfriesischer Frauenarzt vor Gericht“ und in mehreren Artikeln veröffentlicht.
Die Jury um Sprecherin Jana Klameth hebt besonders „die Hartnäckigkeit und die sensible Recherche“ hervor. Ute Nobel und Daniel Noglik hätten „kontinuierlich und investigativ über einen medizinisch und juristisch schwierigen Fall“ berichtet, heißt es in der Begründung. Die Platzierung auf der Shortlist ist bereits die dritte Auszeichnung für das Duo: Im November 2024 waren die Ostfriesen für den Deutschen Reporter:innen-Preis nominiert, im Dezember wurden sie unter die Journalistinnen und Journalisten des Jahres gewählt.
Recherche „beklemmend und beeindruckend zugleich“
Carmen Leonhard ist die stellvertretende Chefredakteurin der Ostfriesen-Zeitung. Sie sagt: „Die Recherche von Ute und Daniel ist beklemmend und beeindruckend zugleich. Beim Hören des Podcasts hatte ich zeitweise Tränen in den Augen, so sehr haben mich die Schilderungen von Marlenes Mutter bewegt.“ Die Arbeit ihrer Kollegen zeige, wie wichtig guter Lokaljournalismus sei – und dass auch kleine Verlage außerhalb der Großstädte umfangreiche und in die Tiefe gehende Recherchen leisten könnten.
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Für den Jahrgang 2024 wurden 225 Beiträge für den Deutschen Lokaljournalistenpreis eingereicht. Neun Arbeiten, darunter die von Ute Nobel und Daniel Noglik, haben es auf die Shortlist geschafft. Der erste Preis geht in diesem Jahr an die Augsburger Allgemeine für ihre Enthüllungen über einen mutmaßlichen Folterskandal in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen. Die Jury lobt die Berichterstattung aus Bayern als „herausragend, vorbildlich und deshalb auszeichnungswürdig“.
Die beiden Journalisten
Ute Nobel ist 37 Jahre alt und seit 2013 für die Zeitungsgruppe Ostfriesland tätig. Sie hat Medienwirtschaft und Journalismus studiert und ihre Ausbildung zur Redakteurin in den Redaktionen der Ostfriesen-Zeitung, des General-Anzeigers und von ostfriesen.tv absolviert. Heute arbeitet sie in der Zentralredaktion mit den Schwerpunkten Reportage, Familienthemen und soziale Fragen.
Daniel Noglik ist 31 Jahre alt und gehört seit 2012 zur Redaktion der ZGO. Auch er wurde bei der OZ, dem GA und bei o.tv zum Redakteur ausgebildet. Er ist redaktionell verantwortlich für die Audio-Angebote des Verlags, arbeitet als Investigativjournalist und ist innerhalb der Redaktion Ansprechpartner für alle rechtlichen Themen.
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