Krieg in der Ukraine Kiew und Moskau beklagen Verstöße gegen Waffenruhe

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Von dpa
| 08.05.2025 05:20 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sieht bei Russland kein Bemühen zum Einhalten der eigens verkündeten Waffenruhe. (Archivbild) Foto: Anna Ross/dpa
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sieht bei Russland kein Bemühen zum Einhalten der eigens verkündeten Waffenruhe. (Archivbild) Foto: Anna Ross/dpa
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Russland hat anlässlich des Tags des Sieges im Zweiten Weltkrieg eine Waffenruhe ausgerufen, der die Ukraine offiziell nicht zugestimmt hat. Die Kriegsparteien werfen sich gegenseitig Angriffe vor.

Russland hält nach Angaben aus Kiew die eigens erklärte Waffenruhe nicht ein. „Unseren militärischen Daten nach greifen russische Kräfte weiter an der gesamten Frontlinie an“, schrieb der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X. Insgesamt habe das russische Militär seit Mitternacht mehr als 700 Mal gegen die Waffenruhe verstoßen. 

Dagegen behauptete das Verteidigungsministerium in Moskau, die russische Armee halte sich streng an die Feuerpause und reagiere nur auf ukrainische Angriffe.

Im russischen Gebiet Kursk habe es einen ukrainischen Durchbruch-Versuch gegeben, teilte das Ministerium in Moskau weiter mit. Das russische Militär beklagte auch 488 ukrainische Verstöße gegen die Waffenruhe, obwohl die Führung in Kiew ihr öffentlich gar nicht zugestimmt hatte. Es habe Angriffe mit Drohnen und Artillerie gegeben, hieß es in Moskau mit Blick auf Berichte, dass die ukrainischen Streitkräfte doch ebenfalls einen Befehl für eine Waffenruhe aus Kiew erhalten hätten.

Die von Kremlchef Wladimir Putin bis 10. Mai angesetzte Waffenruhe trat um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) in Kraft. Die Feuerpause soll 72 Stunden gelten bis Samstag um Mitternacht. Sie deckt damit die Tage ab, in denen Russland an den Sieg über Nazi-Deutschland und das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erinnert.

Kiew informiert Verbündete über Bruch der Waffenruhe

Kiew teile seine Informationen über russische Verstöße gegen die Waffenruhe mit den USA, den EU-Partnern und anderen Organisationen, sagte Minister Sybiha. Zugleich erneuerte er die ukrainische Bereitschaft zu einer 30-tägigen vollständigen Waffenruhe, die den Weg für Friedensverhandlungen freimachen könne.

Die Angaben der Kriegsparteien sind von unabhängiger Seite nicht unmittelbar überprüfbar. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.

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