„Ohne Wahrheit“ im Kino Leeraner Regisseurin feiert Premiere in Emden

Nikola Nording
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Von Nikola Nording
| 28.05.2024 19:31 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
In der Altstadt von Leer wurde ein Teil von „Ohne Wahrheit“ gedreht. Foto: Sparringa/Screenshot „Ohne Wahrheit“
In der Altstadt von Leer wurde ein Teil von „Ohne Wahrheit“ gedreht. Foto: Sparringa/Screenshot „Ohne Wahrheit“
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Gut acht Jahre hat die Leeranerin Ilka Sparringa an ihrem Debütfilm gearbeitet. Nun wird er beim Filmfest in Emden erstmals vor heimischem Publikum gezeigt.

Leer - Eine richtige Premiere gab es noch nicht, aber schon einen Preis: Der Film „Ohne Wahrheit“ beziehungsweise im Englischen „Gridlocked“ der Leeraner Regisseurin Ilka Sparringa hat auf dem 56. World-Fest-Houston International Film Festival in der Kategorie „Features: Crime and Drama“ den Gold Remi Award gewonnen. Das teilte die Filmemacherin nun mit. Gedreht wurde er unter anderem in der Leeraner Altstadt und im Klinikum Leer, damals noch unter dem Titel „Overdose“. Der Arbeitstitel ist jetzt Geschichte. „Ich habe mich mit einem amerikanischen Agenten ausgetauscht und der meinte, für den englischsprachigen Raum wäre der Titel nicht so günstig“, so Sparringa. So heißt der Film nun auf Englisch „Gridlocked“, was so viel wie „Festgefahren“ bedeutet. Im deutschsprachigen Raum sei für das Drama aber der Titel „Ohne Wahrheit“ geeigneter gewesen, sagt die Regisseurin.

Darum geht es

In dem Film geht es um den Anwalt Nickolas Schott, der in einen brisanten Fall verwickelt wird. Als er sich in die Geschehnisse stärker einmischt, stirbt seine Frau. Der 30-Jährige fragt sich, ob die Tat mit seinem letzten Fall zusammenhängt. Er begibt sich auf eine Reise, um herauszufinden, wer dahintersteckt. Die Spur führt in die Obdachlosenwelt und zu illegalen Medikamententests. Doch dann wird ihm der Mord an einem Journalisten angeheftet.

Auch im Klinikum fiel die Klappe: Regisseurin Ilka Sparringa (von links) bespricht mit Schauspieler Stephan Böttcher sowie Hauptdarsteller und Co-Autor Friedrich Bochröder eine Szene. Foto: Ortgies
Auch im Klinikum fiel die Klappe: Regisseurin Ilka Sparringa (von links) bespricht mit Schauspieler Stephan Böttcher sowie Hauptdarsteller und Co-Autor Friedrich Bochröder eine Szene. Foto: Ortgies

In zwei Phasen im Abstand von jeweils einem Jahr fanden die Dreharbeiten in Leer statt. Dann musste eine Massenszene noch einmal um ein Jahr verschoben werden, weil die Corona-Maßnahmen eine Aufnahme nicht zuließen.

Doch nun ist der Film fertig und Sparringer und ihr Co-Autor, Geschäftspartner und Hauptdarsteller Friedrich Bochröder konnten „Ohne Wahrheit“ bei der Berlinale in einem kleineren Screening schon einem Publikum zeigen. „Das war schon spannend“, erzählt die Leeranerin. Sie habe zunächst vorne gesessen und sich dann nach hinten gesetzt, um die Zuschauer genauer beobachten zu können. „Die haben zum Beispiel an Stellen gelacht, wo wir gar nicht erwartet hätten, dass die Stelle lustig ist“, sagt sie.

In Emden zu sehen

Vor einem größeren Publikum wird der Film in zwei Wochen zu sehen sein. „Ohne Wahrheit“ wird beim 34. Internationalen Filmfest Emden-Norderney zu sehen sein. „Einmal gibt es am 9. Juni um 19 Uhr die Weltpremiere des Films im Cinestar 1 in Emden und am 10. Juni um 21 Uhr im Cinestar 2 in Emden“, so Sparringa. Voraussichtlich gebe es nach der Aufführung am Montag auch eine Fragerunde vor Ort. Sparringa hofft, dass auch viele Leeranerinnen und Leeraner nach Emden fahren und sich den Film anschauen. „Allerdings müssen wir dazu sagen, dass der Film hier nicht in seiner Originalversion laufen wird, die eine Länge von 138 Minuten füllt, sondern in seiner Kurzform von 93 Minuten gezeigt wird“, sagt Sparringa. Wer den Film in seiner vollen Länge sehen möchte, müsse sich noch etwas gedulden. „Wir planen voraussichtlich für den Winter eine Premiere in voller Länge in Leer“, so Sparringa.

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