Abschied nach 45 Berufsjahren AWO-Beratungszentrum in Leer unter neuer Leitung

| 31.01.2024 07:56 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Dorothea Renken (links) hat nach 45 Berufsjahren die Leitung des BTZ Leer an Maike Winkler übergeben. Mit auf dem Foto ist Alexander Völler, der ebenfalls neue pädagogische Leiter des Sprachheilkindergartens. Foto: AWO Weser-Ems
Dorothea Renken (links) hat nach 45 Berufsjahren die Leitung des BTZ Leer an Maike Winkler übergeben. Mit auf dem Foto ist Alexander Völler, der ebenfalls neue pädagogische Leiter des Sprachheilkindergartens. Foto: AWO Weser-Ems
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Dorothea Renken ist zum Jahreswechsel in den Ruhestand gegangen. Das Team von rund 50 Mitarbeitern wird nun von Maike Winkler geleitet. Der Bedarf an Hilfe ist bei Familien in Leer groß.

Leer - Mit dem Jahreswechsel ist Dorothea Renken, die langjährige Leiterin des Leeraner AWO Beratungs- und Therapiezentrums (BTZ), in den Ruhestand gewechselt. Ihre Nachfolgerin ist Maike Winkler, teilt die AWO in einer Mitteilung mit. Winkler hat sich an der Heisfelder Straße binnen kürzester Zeit eingelebt und leitet nun das Team von über 50 Mitarbeitern, heißt es weiter. Noch vor wenigen Wochen saßen Winkler und Renken gemeinsam in einem Büro, Schreibtisch an Schreibtisch, verbunden als Team in der Sache, aber auch in Druck und Glück. „Einarbeitung könnte man das nennen, tatsächlich war es aber eine bereits vollwertige Arbeitsgemeinschaft, zu deren Abschluss die offizielle Übergabe pro forma erfolgte“, schreibt die AWO.

24 Jahre hatte die Leeranerin Renken unter dem AWO-Herzen gearbeitet, in den 1980er Jahren im Sprachheilkindergarten Aurich begonnen, später dann als Bewegungstherapeutin ebenda bis zur eigenen Familienbildung gewirkt. 2006 übernahm sie die Leitung des BTZ in Leer. „Selbst gestalten und freie Hand haben zu können, hier etwas aufzubauen – das hatte mich herausgefordert, aber auch motiviert“, wird Renken zitiert. „Als Sozialarbeiterin möchte man ja immer etwas bewirken, nicht nur helfen, sondern auch etwas zum Guten anschieben. Und das Gefühl, Sinnvolles zu tun und etwas bewirken zu können, hatte ich hier.“

Familien in Leer unter einem enormen Druck

Dass auch Maike Winkler in diesen Genuss kommt, steht nach Auffassung der AWO außer Frage. Schließlich gebe es in allen hiesigen Tätigkeitsfeldern in und um Leer lange Wartelisten, der Bedarf sei allemal gegeben. „Sprach- und Entwicklungsauffälligkeiten wie auch Beratungswünsche nehmen immer weiter zu, Familien sind enormem Druck ausgesetzt“, heißt es in der Mitteilung. Leer sei da solcher Hilfen zwar nicht stärker als andere Städte bedürftig, aufgrund vieler fehlender Kitaplätze aber stünden Familien und insbesondere Mütter hier häufiger vor Entscheidungsfragen, die oft genug nicht pro Berufsleben ausfallen. „Die Herausforderungen sind vielfältig, es gibt mehr als genug für uns zu tun.“

Maike Winkler – studierte Diplom-Sozialpädagogin wie -Sozialarbeiterin, Industriekauffrau und nicht zuletzt erfahrene Beraterin – stieg 2018 als Verbandskoordinatorin bei der AWO Weser-Ems ein, wurde dann Fachreferentin Gesundheit und übernahm im Notfall auch mal die Leitung einer bedürftigen Einrichtung. „Anfang 2023 war schließlich klar, dass sie mit all ihrer Erfahrung für das BTZ die bestmögliche Leitung ist“, schreibt die AWO. „Was hier in den letzten Monaten alles geschehen ist, passiert bei anderen in zehn Jahren nicht“, so Winkler in der Mitteilung, „aber wir haben alle zusammengehalten, die Ärmel aufgekrempelt und alles geschafft. Das Arbeitsklima, das Miteinander ist besonders – so etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Die Mischung der Charaktere macht es einfach aus, sie trägt und bringt uns weiter für Leer und die kleinen wie großen Menschen voran.“

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