Vorstellung Mitsubishi Colt Comeback nach gut zehn Jahren

Uwe Prins
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Von Uwe Prins
| 08.12.2023 11:13 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Fototermin auf dem Wiehnachtsmarkt achter’d Waag in Leer: Der neue Colt trägt sein schickes Blechkleid passend zur Adventszeit in „Sunrise Red“. Foto: Prins
Fototermin auf dem Wiehnachtsmarkt achter’d Waag in Leer: Der neue Colt trägt sein schickes Blechkleid passend zur Adventszeit in „Sunrise Red“. Foto: Prins
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Ein bezahlbarer Kleinwagen: Den neuen Mitsubishi Colt gibt es mit Benzin- oder mit Hybridantrieb ab 17.950 Euro.

Leer - Zuverlässige Kleinwagen mit guter Ausstattung zu bezahlbaren Preisen – die waren schon in den 70er Jahren gefragt. Für den Automobilhersteller Mitsubishi war das die Möglichkeit, in Europa und insbesondere in Deutschland Fuß zu fassen – die Japaner nutzten die Chance: Vom Colt (1978 bis 2012) wurden hierzulande in sechs Generationen gut 420.000 Fahrzeuge verkauft. Dann plötzlich hieß der Colt nicht mehr Colt, sondern Space Star. Warum das so ist? Keine Ahnung, zumal bis dahin der Kompakt-Van der Japaner diesen Namen trug.

Egal. Jetzt ist der Colt zurück. Zu seinem Comeback nach etwas mehr als zehn Jahren rollt er in die sogenannte Fahrzeugklasse B, während der Space Star das Segment der Kleinstwagen, in der Branche Klasse A genannt, besetzt. Der neue Colt ist erwartungsgemäß größer und moderner, aber ansonsten haben sich die Ingenieure und Entwickler an das Anforderungsprofil von 1978 halten müssen – zuverlässiger Kleinwagen, gute Ausstattung, bezahlbarer Preis.

Bei Mitsubishi haben sie ihre Arbeit fein erledigt, wobei ziemlich viele Franzosen beteiligt waren, denn Basis des neuen Colt ist die aktuelle Generation des Renault Clio. Die französisch-japanische Allianz hat schon beim Bau eines Kompakt-SUV geklappt: Renault Captur und Mitsubishi ASX konnten sich auf dem Markt gut etablieren. Den Mitsubishi-Kunden, denen ein enges, treues Verhältnis zu ihren Vertragshändlern nachgesagt wird, dürfte die genaue Herkunft ohnehin ziemlich egal sein, denn die Fakten zählen – und überzeugen: Mit dem sparsamen, aber zugegebenermaßen doch etwas braven Dreizylinder (67 PS) ist der neue Colt ab 17.590 Euro zu haben, und schon das Basismodell punktet mit einer ziemlich guten Ausstattung: An Bord sind rundum LED-Beleuchtung, Audiosystem mit Digitalradio DAB+ und Bluetooth, Klimaanlage, digitale Instrumente, Licht- und Regensensor, Tempomat und dazu eine üppige Sicherheitsassistenz – Auffahrwarnsystem (mit Fußgänger- und Radfahrererkennung) inklusive Notbrems-Option sowie Spurhaltewarner und Verkehrszeichenerkennung.

Ab 20.990 Euro gibt es die mit 91 PS etwas stärkere Variante mit drei Zylindern und Turbo sowie außerdem den Colt Hybrid mit Elektromotor und Benziner (Systemleistung 143 PS). Fünf Jahre Garantie sind immer inklusive. Auf die Batterie gibt es sogar acht Jahre Gewährleistung.

Der Preis für den großen Colt beginnt bei 25.990 Euro, wobei zwangsläufig die Ausstattungsline „Top“ – und damit weitere Annehmlichkeiten mitgebucht werden: 17 Zoll- Felgen, Navigationssystem, Touchscreen-Farbdisplay, diverse Park- und Sicherheits-Assistenz, Rundum-Kamera und Soundsystem gehören zum Lieferumfang.

Ebenfalls an Bord ist ein sogenanntes Multi-Mode-Getriebe, das die Arbeitsverteilung des 94 PS starken Verbrenners und des E-Motors regelt. Der Colt fährt immer elektrisch los, ehe der 1,6 Liter große Vierzylinder übernimmt. Der Verbrenner ist aber auch dafür zuständig, die Batterie auf Spannung zu halten, so dass immer mal wieder auch Phasen für rein elektrisches Fahren möglich sind. Dieses „Hin und Her“ vollzieht sich sanft und weitgehend ruckelfrei irgendwo in den Tiefen irgendwelcher Zahnräder. Der Fahrer bekommt das nicht mit und hat letztlich den Eindruck, in einem herkömmlichen Benziner zu sitzen.

Dieses „Hin und Her“ hat einen ökologisch sehr erfreulichen Effekt: In Verbindung mit dem kupplungslosen Getriebe gelingt eine Reduzierung des Verbrauchs. 4,3 Liter Super reichen für 100 Kilometer (WLTP-Zyklus). Allerdings ist es durchaus verlockend, das Pedal auch mal ein bisschen stärker durchzudrücken. Der Hybrid-Colt liegt nämlich, wie man so schön sagt, „gut am Gas“. Den Sprint von 0 auf 100 erledigt er in 9,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h.

Beim Blick zurück ins Jahr 1978 macht sich ein Lächeln breit: Der Colt mit dem Fabrikations-Code A 150 und der Maschine mit 70 PS benötigte für 100 Kilometer doppelt so viel Benzin (8,6 Liter), und bei 153 km/h war Schluss mit lustig. Doch jener A 150 erfüllte seinerzeit die Bedürfnisse der Autokäufer, so wie es auch die fünf Generationen nach ihm taten. Zuverlässig, gut ausgestattet, bezahlbar. Apropos zuverlässig: 90.000 aller in Deutschland verkauften Exemplare sind noch immer zugelassen.

Der neue Colt tritt an, um das nächste Kapitel dieser Erfolgsgeschichte zu schreiben. Das Zeug dazu hat er – diesmal mit einem französischen Akzent.