Rezepte ohne Backen So kommen Plätzchen blitzschnell auf den Tisch

Claudia Wittke-Gaida, dpa
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Von Claudia Wittke-Gaida, dpa
| 08.09.2023 08:46 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Foto: Christin Klose/dpa-tmn
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Weihnachten kommt immer irgendwie überraschend. Jetzt bloß nicht stressen lassen! Hier kommen ein paar schnelle Ideen nach dem Motto: kleiner Aufwand, große Wirkung.

Sie sind am Backofen nicht gerade ein Küchenwunder? Aber so eine gemeinsame Zuckerbäckerei mit Freunden und Familie wäre trotzdem ganz cool? Dann versuchen Sie es doch mal mit ein bisschen Schummelei. Sie haben zwei Möglichkeiten:

  • Sie sparen sich das Backen. Es gibt es Teige, die gar keine richtigen Teige sind und einem so das Backen ersparen.
  • Sie sparen sich die Teigzubereitung. Und greifen zu einem Fertigteig aus dem Supermarktregal.

Food-Bloggerin Kathrin Runge hat auf ihrem Blog „Backen macht glücklich“ drei Rezepte, die das Backen überflüssig und trotzdem Spaß machen.

3 Rezepte für Plätzchen ohne Backen

Rezept für Kokosmakronen (vegan)

1. 300 g Kokosflocken in einer Küchenmaschine oder einem Küchenhäcksler noch mal feiner mahlen.

2. 170 g Kokosöl schmelzen und zusammen mit einem flüssigen Süßungsmittel wie Honig, Reissirup oder Agavendicksaft nach und nach zu den Kokosflocken geben. Alles einige Minuten sehr gut mixen. Optional können noch gemahlene Vanille oder abgeriebene Zitronenschale mit in die Masse.

3. Aus der lauwarmen Masse mit angefeuchteten Händen Kugeln formen. Makronen kühlstellen. Nach Belieben den unteren Teil in Kuvertüre tauchen.

Kathrin Runge nennt das Ergebnis nur in der Weihnachtszeit Kokosmakronen Unterm Jahr serviert sie die Makronen als Kokospralinen oder mit einer Mandel in der Mitte als selbst gemachte Raffaello.

Foto: Catherine Waibel/dpa-tmn
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Rezept für blitzschnelle Marzipankartoffeln

1. 200 g Marzipanrohmasse in kleine Stückchen schneiden und eventuell leicht erwärmen, damit sie schön weich ist.

2. 70 g gesiebten Puderzucker und 1 TL Vanillepaste dazugeben. Alles mit der Hand oder zunächst mit einem Küchenhäcksler zu einer glatten Masse verkneten. Daraus drei Rollen machen und diese in jeweils ca. 5 Stückchen schneiden und mit den Händen zu Kugeln formen.

3. 1 EL Backkakao und eventuell 1 EL Zimtzucker in einer Dose mischen. Jeweils einige Marzipankartoffeln hineingeben und mit Deckel auf der Dose leicht schütteln.

4. Die fertigen Marzipankartoffeln auf ein Sieb geben und den überschüssigen Kakao vorsichtig durch Rüttelbewegungen absieben.

Rezept für Baileys-Kugeln

1. 300 g weiße oder dunkle Kuvertüre klein hacken und im heißen Wasserbad mit 70 g Butter schmelzen.

2. 200 g Löffelbiskuit zu feinen Bröseln mahlen - entweder mit einem Küchenhäcksler oder in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz darüberfahren.

3. Biskuit zur Schokolade geben und mit 120 g Baileys-Likör vermischen. Die Masse mindestens eine Stunde abgedeckt in den Kühlschrank stellen.

4. Mit einem Löffel kleine Portionen abnehmen und mit den Händen zu Kugeln formen. Die Baileys-Kugeln nach Belieben in Kakao, Kokosraspeln, Mandeln oder Krokant wälzen. Konfekt im Kühlschrank aufbewahren.

7 Tipps zum Plätzchen backen mit Fertigteigen

Es gibt noch eine andere Möglichkeit zu schummeln. Mit praktischen Helfern von der Rolle, die sich Fertigteig nennen. Das spart die Teigzubereitung - also kein Anrühren oder Kneten.

Foto: Catherine Waibel/dpa-tmn
Foto: Catherine Waibel/dpa-tmn

1. Welche Fertigteige gibt es?

Neben dem üblichen Pizza-, Kloß- oder Flammkuchenteig gibt es in der Kühltheke auch Teige, die sich für die süße Bäckerei eignen, wie Hefe-, Strudel- oder Blätterteig. Aber zum Plätzchen backen kommt eigentlich nur Mürbeteig aus dem Kühlregal in Frage.

2. Wo gibt es fertigen Mürbeteig zu kaufen?

Zugegeben, die Auswahl ist das Jahr über übersichtlich und nicht in jedem Kühlregal von Supermärkten oder Discountern vertreten. Die Stangen mit der Aufschrift „Frischer Mürbteig“ oder „Mürbeteig“ sind rar oder vermehrt erst ab Mitte bis Ende Oktober Richtung Adventszeit im Handel erhältlich.

3. Wann gibt es fertigen Plätzchenteig zu kaufen?

Spezieller „Plätzchenteig“ kommt als Saisonware erst Ende Oktober in die Kühlregale - je nach dem, wie der Handel sie gelistet hat. Darunter gibt es Plätzchenteig quasi von der Stange.

Die Rollen muss man einfach nur in etwa 0,7 bis 1 Zentimeter dicke Scheibchen schneiden. Dabei entpuppen sich in der Mitte Schokospiralen, Himbeerherzchen, Sternchen oder Kreuzchen.

Bis Weihnachten allerdings sollte man mit dem Kauf nicht warten. Meist sind 14 Tage vor dem Fest nur noch Restbestände erhältlich.

Auch ein Lieferdienst für Tiefkühlkost hat ab Herbst tiefgefrorene Buttermürbeteig-Stangen zum Selberbacken im Angebot. In einer Packung sind sechs Stangen mit verschiedenen Motiven wie Schwarz-Weiß-Gebäck oder Linzer Stern.

Schwarz-Weiß-Gebäck: Fertigteigstangen für Plätzchen bestehen meist aus hellem und dunklem Teig. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Schwarz-Weiß-Gebäck: Fertigteigstangen für Plätzchen bestehen meist aus hellem und dunklem Teig. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

4. Was muss man noch mit dem Plätzchenteig machen?

Die Teigblöcke aus der Kühltheke sollten 45 Minuten bei Zimmertemperatur temperieren. Dann können die Stangen fix in Keksscheiben geschnitten oder als Plätzchen ausgerollt und dann in den Backofen geschoben werden.

5. Wie lange dauert das Backen?

Meist zwischen 9 und 11 Minuten, auch abhängig vom Gerätehersteller. Gefrostete Stangen aus dem Gefrierfach benötigen rund 12 Minuten im Backofen.

6. Wie gut ist fertiger Plätzchenteig?

„Die backfertigen Rollen oder Platten enthalten im Gegensatz zu selbst hergestelltem Teig häufig viele hochverarbeitete Zutaten und Zusatzstoffe“, bemängelt die Verbraucherzentrale NRW. Emulgatoren, Feuchthalte- und Antioxidationsmittel etwa dienen dazu, Fertigteige zu binden und fester sowie länger haltbar zu machen.

Die Teigstangen werden einfach in dicke Scheiben geschnitten, auf das Backblech gelegt und in den Ofen geschoben. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Die Teigstangen werden einfach in dicke Scheiben geschnitten, auf das Backblech gelegt und in den Ofen geschoben. Foto: Christin Klose/dpa-tmn

7. Was sagen Verbraucherschützer zu den Inhaltsstoffen?

Zutaten wie Eier und Zucker werden oft durch industriell hergestelltes Volleipulver und einen Mix aus Süßungsmitteln ersetzt.

Die Verwendung von Zuckerarten wie Laktose, Glukosesirup, Haushaltszucker oder Fruktose ist verwirrend für Verbraucher, da diese Zutaten nicht eindeutig als Süßungsmittel und Dickmacher erkennbar sind.

Auch Vanille aus der Schote findet sich kaum in den Rezepturen. Stattdessen werden häufig Aromen - zum Beispiel aus pflanzlichen Rohstoffen wie Holz - oder künstliche Aromastoffe eingesetzt.

Auch der Anteil an Schokolade, Kakao und Nüssen ist bei den Teigen zum Abbacken eher gering, so die Verbraucherzentrale.

Gibt es eine gute Alternative für Last-Minute-Bäcker?

Als schnelle Kekse von der eigenen Rolle schlagen die Innungsbäcker Hirschknöpfe vor. Dafür braucht es:

  • 500 g Mehl
  • 300 g Butter
  • 200 g Zucker
  • 1 Ei
  • 2 Packungen Vanillezucker
  • 1 gestr. TL Backpulver

Die Zutaten werden zu einem Teig geknetet und in kleine Rollen von 2 Zentimeter Durchmesser geformt.

Die Rollen werden dann in der Mischung aus...

  • 2 TL Zimt
  • 2 TL Kakao
  • 2 TL Zucker
  • 2 TL Semmelmehl

...gewälzt und anschließend für eine Stunde im Kühlschrank kaltgestellt.

Dann nur noch Rollen in 5 Millimeter dicke Scheiben schneiden, jeweils mit einer Mandel belegen und bei 175 Grad etwa 10 Minuten goldgelb backen.

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