GArtenserie Die Saison im Gemüsebeet ist noch nicht zu Ende


Auch der Herbst hat schöne Tage: Für den Hobbygärtner ist jetzt die richtige Zeit, um Zwiebeln zu säen, Spinat oder Salat. Wie das am besten geht, schildert Felix Schary für die Gartenserie.
Der Frühling bringt Blumen, der Sommer den Klee, der Herbst bringt die Trauben, der Winter den Schnee – heißt es im Kinderlied. Aber wie viel Wahres ist an dem Lied? Na ja, schon etwas – aber es verschweigt auch einiges. Denn der Winter kann durchaus auch Ernten im Garten bringen. Und der Sommer bereits mehr als nur Grünfutter, sondern schon ernstzunehmende Ernten aus Wintersaaten. Am bekanntesten im Winter ist vielleicht der Grünkohl – aber dafür ist es inzwischen etwas spät. Aber andere, schnelle Samen gehen nun noch. Auch für das kommende Jahr kann man schon vorarbeiten.
Scharys Garten
Das Anbauen von Gemüse und Obst ist das große Hobby von Felix Schary. Der Rhauderfehntjer war unter anderem Initiator des Selbsterntegartens an der Rosmarinheide und einer Blumenpflückwiese. „Meine Herzensangelegenheit ist und bleibt jedoch Gemüse“, sagt er – egal ob, Kartoffeln, Kürbisse, Tomaten oder anderes. Im General-Anzeiger gibt der Vater von drei Kindern regelmäßig Tipps für andere Hobbygärtner. Sie erreichen ihn unter der E-Mail-Adresse garten@ga-online.de.
Aktuell ist noch viel Wärme im Boden und ausreichend Feuchtigkeit vorhanden. Ideale Verhältnisse für Aussaaten direkt in die Gartenerde, ohne Umweg über das Gewächshaus.
Vor einigen Wochen haben wir den Knoblauch geerntet. Den kann man nicht allzu lange nach dem Eingehen der Stängel in der Erde lassen. Er beginnt sonst wieder auszutreiben. Aber nun, da wir den Knoblauch geerntet haben, können wir ihn gerne teilen. Je nach Saatstelle eine Zehe geben, auf dass sie wieder austreibe. Klassisch beginnen wir damit Mitte Oktober.
Saatgut statt Jungpflanzen
Ebenso können wir nun mit einigen Zwiebelsorten beginnen, die man gut über den Winter bringen kann. Dies sind insbesondere weiße Zwiebeln, die als Winterzwiebeln bezeichnet werden. Anders als die Sommerzwiebeln, zu denen meist gelbe oder rote Zwiebeln gehören, können sie bereits im Herbst gesät und bereits im frühen Sommer geerntet werden. Das bringt einige Wochen Vorsprung gegenüber den Sommerzwiebeln.
Anders als Sommerzwiebeln bekommt man die meisten Winterzwiebeln nicht als Steckzwiebel, sondern als Samenkörner. Nun können die Samen – am besten in schnurgeraden Reihen – direkt in den Gartenboden eingebracht werden. Warum schnurgerade? Zwiebeln sehen - wenn sie keimen - ganz genau wie Gras aus, das derzeit ebenfalls aus Samen allerorten aufgeht. Wollen wir die Samen wiederfinden und von Unkraut befreien, so ist es wirklich hilfreich zu wissen, was Saatgut und was Gras ist. Das kann man sehen - aber einfacher ist es, wenn man es direkt weiß, weil die Zwiebeln da stehen, wo sie stehen sollen. Streuen Sie die Samen nicht zu dünn und nicht zu dicht. Die Keimrate ist bei Zwiebel sehr hoch. Von zehn Körnern gehen neun auf.
Sie möchten auf den Meter circa 15 Zwiebeln und auf den Quadratmeter etwa 100 Zwiebeln haben. Also acht Reihen auf einem Beet mit 120 Zentimeter Breite und innerhalb der Reihe circa alle sieben Zentimeter eine Zwiebel. Bedecken Sie die Samen mit einer nicht allzu dicken Erdschicht und drücken Sie diese leicht an. Ein Zentimeter tief ist völlig ausreichend. Die Samen werden nicht mehr austrocknen und sie entwickeln rasch tiefe Wurzeln.
Nicht zu eng pflanzen
Exkurs Steckzwiebel: Zu eng gepflanzt erreichen sie „nur“ Steckzwiebeln. Was auch schön ist, aber dafür eignen sich nicht alle Sorten. Die Wintersteckzwiebeln eben weniger, denn sie neigen sonst dazu, nach dem Stecken in die Blüte zu gehen, statt eine Zwiebel zu bilden. Steckzwiebeln werden für den Wiederverkauf sehr eng gesät und anschließend nach genau so langer Zeit geerntet, wie Sie für eine normal große Zwiebel bräuchten. Die Steckzwiebel ist also genau so alt wie eine küchenfertige Gemüsezwiebel. Aber das nur nebenbei.
Sie können sich das Erkennen der Reihen zwischen aller aufgehender Wildsaat zusätzlich erleichtern, indem Sie in die Zwiebelreihen zusätzlich Radieschen oder Salate einmischen.
Diese haben sehr schnelle Keimzeiten und markieren die langsamer wachsenden Zwiebeln. Zudem bringen sie Ertrag, was ja als Beifang ebenfalls nett ist. Selbstverständlich können Sie statt Beifang Radieschen und Salat, aber auch Spinat ansetzen, genauso wie jetzt die Zeit für Feldsalat ist. Sie sehen: Bei den Zwiebeln ist aktuell Musik drin. Auch ansonsten ist die Gartensaison nicht zu Ende. Daher: an die Saatttüten, fertig los!
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