Eröffnung in Potshausen Kindergartenkinder können auf Entdeckungstour gehen


Der Naturkindergarten „Swaantjenüst“ hinter der Kirche in Potshausen ist jetzt offiziell eröffnet worden. 14 Mädchen und Jungen besuchen die Einrichtung. Es sollen aber bald noch mehr werden.
Potshausen - Auf Entdeckungstour gehen, die Natur- und Umwelt erkunden, selbst handwerklich tätig werden und vieles mehr. Der Naturkindergarten „Swaantjenüst“ in Potshausen, der am Wochenende offiziell eröffnet worden ist, bietet vielfältige Möglichkeiten für den Nachwuchs, sich auszuleben und seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. „Die Kinder lieben es, in die Natur oder in den angrenzenden Wald zu gehen, eigenen Kompost für unsere Hofbeete herzustellen oder im Matsch zu spielen“, hieß es von Seiten der drei Erzieherinnen Vicky Kugler (Leitung), Sandra Feldkamp-Albers und Britta Wirth. „Da möchte man noch einmal Kind sein“, zeigte sich auch Ostrhauderfehns Bürgermeister Günter Harders anlässlich der Eröffnungsfeier beeindruckt. Das neu errichtete Gebäude steht hinter der Kirche in Potshausen, bietet neben einem Gruppenraum auch eine Ruheraum, einen Küchenbereich und Speiseraum, Nass- und Sanitärbereich sowie ein Leitungsbüro. Im eingezäunten Außenbereich steht den Kleinen eine komplette Spiellandschaft mit Schaukeln, Klettergerüsten und einem Sandspielbereich zur Verfügung.

Möglich wurde die Umsetzung des 1,2 Millionen teuren Projektes jedoch erst durch eine glückliche Fügung. Vor vielen Jahren war in unmittelbarer Nähe die „Flohkiste“ errichtet worden, eine kleines Gebäude, das als Kindertagesstätte genutzt wurde. Zeitweilig waren die Kinder auch unter dem Dach der Kirche untergebracht. Aufgrund fehlender Kinder war das Projekt eingestellt worden. Durch den Zuzug von Familien änderte sich die Situation aber in jüngster Zeit wieder. „Im Gemeinderat Ostrhauderfehn wurde entschieden, wieder eine Kindertagesstätte in Potshausen zu errichten. Nur wo? Der örtliche Bauunternehmer Dirk Gruben und seine Frau schlugen uns vor, hierfür das Gelände hinter der Kirche zu nehmen, welches man durch einen mit der örtlichen Kirche geschlossenen Erbpachtvertrag, der einen Zeitraum von 50 Jahren umfasst, erworben hatte“, berichtete Günter Harders.
In Potshausen ziehen alle an einem Strang
Nachdem die Gemeinde die rechtlichen Voraussetzungen abgeklärt und auch der Gemeinderat für das Projekt einstimmig seine Zustimmung erteilt hatte, ging es mit der Umsetzung der Planung los. Innerhalb von zehn Monaten stand der Naturkindergarten samt Einrichtung und Außenanlagen. „Auch das Gebäude nebenan, in dem früher die ,Flohkiste‘ untergebracht war, konnte aufgearbeitet und saniert werden“, so Harders. „Ich danke dem Ehepaar Gruben, aber auch allen anderen Beteiligten für ihre Unterstützung. Auch die Bürger, Vereine und Institutionen von Potshausen standen hinter diesem Projekt. Dies zeigt, was für eine tolle Gemeinschaft es über alle Ebenen hinweg hier gibt“, lobte der Bürgermeister. „In Potshausen passiert eine ganze Menge. Demnächst wird das Feuerwehrhaus erweitert“, erklärte er weiter.
Am Rande notiert:
Während der offiziellen Eröffnungsfeier waren symbolische Bausteine zu sehen. Laut Helga Meyer, Ortsbürgermeisterin von Potshausen, symbolisieren diese Baustein die Gemeinschaft der Vereine und Institiutionen in der Ortschaft Potshausen. „Hinter jedem Baustein steckt eine Spende in Höhe von jeweils 50 Euro für den Naturkindergarten“, so Meyer. Der Naturkindergarten möchte gerne in Zukunft ein Kleintiergehege einrichten. Zwei Papageien gibt es schon. Tammo Hinken, Vorsitzender des Ortsvereins, überbrachte symbolisch zur Einweihung ein Geschenk, welches ein Kleintiergehege darstellen soll. Das Geschenk umfasst auch Spenden, die aus Anlass von Hochzeiten, Beerdigungen, Projekten, die der Ortsverein durchgeführt hat, zusammengekommen sind.
Die Gemeinde Ostrhauderfehn hatte keinerlei Probleme, geeignete Erzieherinnen für die das Projekt Naturkindergarten zu gewinnen. Im Gegenteil: Die Nachfrage war groß. „Das war schon immer mein Wunsch, in so einem Kindergarten zu arbeiten. Das Highlight ist natürlich die Nähe zur Natur. Es ist alles wunderschön geworden. Vielen Dank dafür“, sagte Vicky Kugler, die aus Nortmoor stammt, im Namen ihrer Kolleginnen. „Es ist ein Privileg hier arbeiten zu dürfen“, ergänzte ihre Kollegin Sandra Feldkamp-Albers. „Die Kinder holen sich Holz aus dem Wald. Dies wird in Scheiben geschnitten, um daraus zum Beispiel Geburtstagsgeschenke für die Eltern zu basteln. Hierfür dürfen die Kinder die Werkbank benutzen, was sie auch liebend gerne tun“, erklärte Feldkamp-Albers.
Standort hat viele Vorteile
„Momentan sind 14 Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren im Naturkindergarten Potshausen untergebracht. Es sollen aber 25 Kinder werden. Wir sind derzeit fleißig am werben in den sozialen Medien und auf andere Art“, erklärte Vicky Kugler. „Der Standort Potshausen ist gerade für junge Eltern, die in Leer, Aurich oder in der Nähe arbeiten, hervorragend geeignet, da man eine schnelle Anbindung an die Bundesstraße hat“, betonte Günter Harders.