Garten-Experte gibt Tipps Bei guter Pflege gibt es eine Gurkenschwemme

Felix Schary
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Von Felix Schary
| 21.05.2023 12:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Gurken gedeihen, je nach Sorte, genausogut im Freilandanbau wie im Gewächshaus. Foto: Pixabay
Gurken gedeihen, je nach Sorte, genausogut im Freilandanbau wie im Gewächshaus. Foto: Pixabay
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Gurken sind ein lohnendes Gemüse für den Hobbygärtner. Garten-Experte Felix Schary verrrät, worauf es bei Anzucht und Pflege der grünen Kletterpflanzen ankommt und wie man reiche Ernte einfährt.

Rhauderfehn - Heute möchte ich mich dem Thema Gurken widmen. Diese erfrischende und gesunde Gemüsesorte lässt sich auf verschiedene Arten anbauen. Im Folgenden gebe ich Ihnen Tipps zur Voranzucht und Direktsaat, zum Stützen der Pflanzen und zur Bekämpfung der wichtigsten Krankheiten.

Die Gurken gehören zu den wärmeliebenden Pflanzen und bevorzugen einen sonnigen und geschützten Standort. Der Boden sollte nährstoffreich und locker sein. Bei der Wahl der Sorte haben Sie die Qual der Wahl: Von den klassischen Salatgurken über die kleine Snackgurke bis hin zu den exotischen Schlangengurken gibt es eine große Auswahl. Wichtig ist, dass Sie sich für eine Sorte entscheiden, die gut für Ihren Anbauort geeignet ist. Insbesondere Ihre technische Ausstattung ist erheblich für die Wahl der Sorten.

Robuste Sorten für draußen, kompakte im Gewächshaus

Für den Freilandanbau eignen sich insbesondere robuste und widerstandsfähige Gurkensorten. Diese sind oft gegen Krankheiten und Schädlinge immun und können unter freiem Himmel gut gedeihen. Zu diesen Sorten gehören beispielsweise die Marketmore oder die National Pickling. Sie sind in der Regel starkwüchsig und können auch bei weniger optimalen Wetterbedingungen eine gute Ernte erzielen.

Für den Gewächshausanbau gibt es spezielle Gurkensorten, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften besonders gut dafür eignen. Diese Sorten zeichnen sich oft durch eine frühe Fruchtbildung, einen kompakten Wuchs und eine hohe Ertragsleistung aus. Die bekanntesten Gewächshausgurken sind die Mini-Gurken, beispielsweise die Sorte „Mini Star“. Diese sind besonders platzsparend und können aufgrund ihrer Größe sehr gut im Gewächshaus angebaut werden. Auch die Sorte „Telegraph“ eignet sich hervorragend für den Gewächshausanbau. Sie zeichnet sich durch eine gute Resistenz gegen Krankheiten und eine hohe Ertragssicherheit aus.

Frühe Erträge durch Vorziehen

Die genannten Sorten sind solche, die Sie sicher und über den Versandhandel und gelegentlich im stationären Handel beziehen können. Im Zweifelsfall lesen sie aufmerksam die Verpackungsangaben, diese geben - bisweilen weniger offensichtlich - Hinweise auf Verwendung und Einschränkung.

Die Voranzucht der Gurken ist eine beliebte Methode, um frühe Erträge zu erzielen. Dazu können Sie die Samen im Februar bis März in Töpfe oder Anzuchtschalen aussäen. Beachten Sie dabei, dass die Samen eine hohe Keimtemperatur benötigen. Ideal sind Temperaturen um die 20 Grad Celsius. Auch die Feuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle. Die Anzuchterde sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, aber nicht zu nass sein. Bereits nach circa drei Wochen können Sie die Pflanzen aussetzen, achten Sie aber darauf, sie nicht zu kalten Temperaturen auszusetzen.

Kletterpflanze benötigt Rankstab oder Spalier

Eine Alternative zur Voranzucht ist die Direktsaat ins Freiland. Dabei sollten Sie warten, bis sich der Boden auf mindestens 15°C erwärmt hat. Das ist in der Regel ab Mitte Mai der Fall. Achten Sie darauf, dass Sie die Samen in ausreichender Tiefe und mit genügend Abstand zueinander aussäen.

Die Voranzucht der Gurken ist eine beliebte Methode, um höhere Erträge zu erzielen. Foto: Pixabay
Die Voranzucht der Gurken ist eine beliebte Methode, um höhere Erträge zu erzielen. Foto: Pixabay

Gurkenpflanzen sind Kletterpflanzen und benötigen eine Stütze. Dazu eignen sich beispielsweise Rankhilfen oder spezielle Gurkenstäbe. Auch ein Spalier oder ein Gitterzaun bietet sich an. Wichtig ist, dass die Pflanzen genügend Platz haben und nicht zu dicht nebeneinander stehen. Was ich oft gesehen habe, ist dass Gurken im Gewächshaus an der Wand gegenüber der Tür angebaut werden, recht und links dann Tomaten einerseits und Paprika andererseits. Dadurch haben die Gurken mehr Platz nach oben.

Gurkenkrankheiten besser vorbeugen

Die Gurken sind anfällig für verschiedene Krankheiten. Eine häufige Krankheit ist der Echte Mehltau. Dabei bilden sich weiße Flecken auf den Blättern. Um diese Krankheit zu vermeiden, sollten Sie auf ausreichende Belüftung achten und die Pflanzen nicht zu dicht aneinander setzen. Auch eine regelmäßige Bewässerung kann helfen, die Krankheit zu vermeiden. Bei einem Befall sollten Sie die betroffenen Blätter entfernen und gegebenenfalls eine Mischung aus Milch und Wasser einsetzen. Befallene Pflanzen stellen schnell den Ertrag ein. Hilft Milch nicht können geeignete Fungizide aus dem Handel helfen. Vorbeugen ist aber die beste Variante.

Eine weitere Krankheit, die Gurken befallen kann, ist der Gurkenmosaikvirus. Dabei treten gelbe Flecken auf den Blättern auf. Eine Heilung ist nicht möglich, daher sollten betroffene Pflanzen umgehend entfernt und entsorgt werden. Bitte in den Restmüll, nicht auf den Kompost.

Gurken sind lohnendes Gemüse für den Hobbygärtner

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Anbau von Gurken eine lohnende Angelegenheit ist. Mit den richtigen Tricks können Sie eine reiche Ernte erzielen. Wählen Sie eine geeignete Sorte, entscheiden Sie sich für die Voranzucht oder Direktsaat, stützen sie die Pflanzen und wählen sie einen guten Standort. Halten sie ein Auge auf die Pflanzen und dann - ernten, ernten, ernten. Wir kennen den Ausdruck „Gurkenschwemme“ - nicht von ungefähr.

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