Landtagswahl 2022 Begüm Langefeld kennt Flüchtlingssituation aus eigenem Erleben

| 01.10.2022 07:46 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 1 Minute
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Begüm Langefeld tritt als Direktkandidatin der Grünen im Wahlkreis 66 – Cloppenburg-Nord an. Foto: Privat
Begüm Langefeld tritt als Direktkandidatin der Grünen im Wahlkreis 66 – Cloppenburg-Nord an. Foto: Privat
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Der alleinerziehenden Berufsschullehrerin liegt der Einsatz für Menschenrechte am Herzen. Für Amnesty International ist die Huderin deshalb auch schon weitaus länger aktiv als bei den Grünen.

Cloppenburg - Begüm Langefeld tritt als Direktkandidatin der Grünen im Wahlkreis 66 – Cloppenburg-Nord an. Die 53-jährige Berufsschullehrerin aus Hude gehört dem Kreistag des Landkreises Oldenburg an und ist Mitglied im Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen im Landkreis Oldenburg.

Aufgewachsen

Das Bild zeigt mich als kleines Mädchen an der Hand meines Großvaters im Süden der Türkei. Ich bin bei meinen Großeltern geblieben und aufgewachsen, nachdem meine Mutter nach Deutschland gegangen war, um dort zu arbeiten. Erst zu Beginn des Bürgerkriegs in der Türkei 1979 kam auch ich nach Deutschland, nach Vechta. Als mein Vater ein Jahr später nachzog, ging unsere Familie nach Hude, wo ich bis heute zu Hause bin.

Ich wohne in meinem Elternhaus, zusammen mit meinem fast zwölfjährigen Sohn, den ich allein erziehe. Meine Eltern leben dort ebenfalls. Mein Großvater, ein kurdischer Alevit, war ein Menschenfreund und Streitschlichter, immer in Hut und Dreiteiler. Außerdem war er auch politisch aktiv. Er war ein Vaterersatz für mich und ich habe ihn sehr geliebt. Leider lebt er nicht mehr.

Studiert

Dieses Foto von mir mit Hund auf dem Arm wurde aufgenommen während meiner Studienzeit in Kassel. Ich habe an der Uni dort Französisch, Englisch und Wirtschaft auf Diplom studiert.

Zwei Auslandssemester habe ich in Montpellier in Frankreich studiert. In Montréal in Kanada habe ich ein Praktikum am Institut für französische Sprache gemacht und meine Diplomarbeit vorbereitet. Als ich Anfang 1998 mein Studium abgeschlossen hatte, arbeitete ich zunächst zehn Jahre lang bei einer Bank, später in der Windenergiebranche. Heute bin ich angestellt als Lehrerin an der Berufsschule für Metalltechnik in Bremen. Dort arbeite ich seit diesem Schuljahr. Vorher war ich zwei Jahre lang angestellte Berufsschullehrerin in Oldenburg und davor einige Jahre lang als Deutschlehrerin tätig.

Engagiert

Hier bin ich diesen Juni in Köln bei der Mitgliederversammlung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zusammen mit einem Vertreter des Äthiopischen Menschenrechtsrats EHRCO, für den wir das Plakat hochhalten.

Bei Amnesty bin ich schon seit 27 Jahren aktiv, also mein halbes Leben lang. Dieses Engagement liegt mir sehr am Herzen, weil ich selbst geflüchtet bin. Amnesty hilft gewaltlos, Menschenrechte zu schützen und Meinungsfreiheit zu sichern. Die Organisation unterstützt ausschließlich Menschen, die gewaltlos für ihre Rechte kämpfen. Bei den Grünen bin ich seit 2015 aktiv. In die Partei eingetreten bin ich allerdings erst Anfang 2021. Wenige Monate später wurde ich für die Grünen in den Kreistag des Landkreises Oldenburg gewählt.

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