Hermas Spendenbox Warmer Geldregen für einen Kühltransporter

Jens Schönig
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Von Jens Schönig
| 25.05.2022 16:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Herma Schoon (von rechts), Dirk Sondermann und Karl-Heinz Münk beim Verladen von Spenden. Dank der Spende von „Ein Herz für Ostfriesland“ sollen Kühlboxen wie die auf der Ladefläche bald ausgedient haben. Foto: Schönig
Herma Schoon (von rechts), Dirk Sondermann und Karl-Heinz Münk beim Verladen von Spenden. Dank der Spende von „Ein Herz für Ostfriesland“ sollen Kühlboxen wie die auf der Ladefläche bald ausgedient haben. Foto: Schönig
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Seit mehr als vier Jahren hilft „Hermas Spendenbox“ Bedürftigen, wo immer es geht. „Ein Herz für Ostfriesland“ hat den Helfern jetzt ihrerseits mit einer großen Spende geholfen.

Wiesmoor - So richtig können Herma Schoon und ihre Mitstreiter es immer noch nicht glauben. „Wir sind alle noch völlig geflasht“, sagt Dirk Sondermann, der zweite Vorsitzende des neu gegründeten Vereins „Hermas Spendenbox“. Der Verein bekam von „Ein Herz für Ostfriesland“, dem gemeinnützigen Hilfswerk von Ostfriesen-Zeitung, Ostfriesischen Nachrichten und General-Anzeiger, 14.400 Euro zugedacht. „Das ist die höchste Einzelspende, die wir bisher überhaupt erhalten haben“, freut sich Herma Schoon.

„Eine Helferin hatte uns von ‚Ein Herz für Ostfriesland‘ erzählt und dass Vereine und Organisationen sich dort um Unterstützung bewerben könnten“, erzählt Sondermann. „Das habe ich dann übernommen.“ In der Zwischenzeit hat „Hermas Spendenbox“ ihre Arbeit rechtlich unter Dach und Fach gebracht, denn bisher arbeiteten die Helfer nur in einer losen Organisationsstruktur zusammen. „Wir haben jetzt unsere Gründungsversammlung als Verein abgehalten und die Eintragung ins Vereinsregister auf den Weg gebracht“, erklärt Sondermann. „Und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit hat uns das Finanzamt telefonisch schon angekündigt. Wenn es soweit ist, können wir ein entsprechendes Spendenkonto eröffnen. Es geht also alles seinen behördlichen Gang, damit wir auch transparent machen können, dass die Spende angekommen ist und was wir damit machen.“

Bedarf nach Unterstützung steigt weiter

Wofür das Geld verwendet werden soll, ist im Prinzip schon klar. „Wir möchten einen Kühltransporter davon kaufen“, sagt Schoon. „Dann könnten wir für Lebensmittelspenden alle Einzelhändler nacheinander abfahren. Bisher schwärmen wir mit vier normalen Transportern in alle Himmelsrichtungen aus und transportieren die Waren in Kühlboxen. Das ist natürlich komplizierter und kostet auch viel mehr Sprit.“ Ein konkretes Fahrzeug haben die Helfer aber noch nicht in Aussicht. „Wir sind ein kleiner Verein, deshalb gehen wir das ganz vorsichtig an“, sagt Sondermann. „Wir haben aber schon sehr gute Vorgespräche geführt.“

Und dann ist da ja nebenbei auch noch das Tagesgeschäft, die Hilfe vor Ort für Bedürftige. Mittwochs etwa geht es zum Tagesaufenthalt in Aurich. „Da ist immer viel los“, sagt Schoon. „Zugleich bekommen wir Woche für Woche mehr Anrufe, dass noch jemand Hilfe braucht. Man merkt, wie in der jetzigen Zeit immer mehr Menschen vom vermeintlich normalen Leben in die Bedürftigkeit abrutschen. Und nicht wenige davon arbeiten noch Vollzeit.“ Hinzu kommen seit dem russischen Angriffskrieg Flüchtlinge aus der Ukraine. „Die Menschen mussten oft alles stehen und liegen lassen“, sagt Kassenwart Matthias Schmidt. „Wir hatten zum Beispiel schon eine Familie hier, die Ende Februar in Badeschlappen ankam. Hinzu kommen da noch Sprachschwierigkeiten. Die Kommunikation funktioniert mit Hand und Fuß und Google-Übersetzer. Aber die Herzlichkeit und Dankbarkeit der Menschen sind deutlicher als alle Worte.“

Jede weitere Spende ist willkommen

Um weiterhin laufend helfen zu können, freut sich „Hermas Spendenbox“ über jede weitere Spende aus der Bevölkerung. Haltbare Lebensmittel stehen weit oben auf der Wunschliste. „Da wir viele Fahrten mit privaten Autos machen, freuen wir uns auch immer über Tankgutscheine“, sagt Sondermann.

Und weil Herma und ihre Mitstreiter an sich selbst immer zuletzt denken, steht der größte Wunsch von „Hermas Spendenbox“ noch im Hintergrund: ein eigenes Hauptquartier und Zentrallager. „Im Moment haben wir mehrere kleine Lagerplätze und müssen viele Sachen hin- und herfahren“, sagt Herma Schoon. „Deshalb suchen wir immer noch nach Räumlichkeiten, wo wir Sachspenden und Hilfsgüter systematisch lagern können. Und wo wir auch einen Stromanschluss, Sanitärräume und eine Küche zur Verfügung haben und die Vereinsarbeit machen können.“ Wer mit „Hermas Spendenbox“ in Kontakt treten will, kann das am besten über Facebook auf der Seite „Hermas Box-Spenden hilft“ tun.

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