Moskau (dpa)

Instagram nun in Russland blockiert

| 13.03.2022 23:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Auf dem Bildschirm eines Smartphones sind die Logos der Apps VKontakte (oben l-r), Twitter, RT News, Facebook, Instagram (unten l-r) und Telegram zu sehen. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa
Auf dem Bildschirm eines Smartphones sind die Logos der Apps VKontakte (oben l-r), Twitter, RT News, Facebook, Instagram (unten l-r) und Telegram zu sehen. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa
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Weil der Mutterkonzern Meta Ausnahmen bei Aufrufen zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine macht, sperrt Russlands Medienaufsicht die Kommunikationsplattform Instagram.

Nach Facebook und Twitter ist nun auch das Online-Netzwerk Instagram in Russland blockiert. Das bestätigten die Organisation NetBlocks und Instagram-Nutzer in Russland. Der Schritt war für Mitternacht angekündigt gewesen.

Die russische Medienaufsicht Roskomnadsor hatte die Sperre am Freitag erklärt. Begründet wurde sie damit, dass auf Instagram Gewaltaufrufe gegen russische Bürger und Soldaten verbreitet würden.

Bürger des Landes seien auch über die Mailingliste des Portals für öffentliche Dienste über die Sperrung informiert worden, berichtete die russische Agentur Tass. Darin hieße es von Roskomnadsor, dass Russland seine eigenen wettbewerbsfähigen Internetplattformen habe, darunter die sozialen Netzwerke VKontakte und Odnoklassniki.

„Psychische Gesundheit“ der Bürger sicherstellen

„Wir hoffen, dass Ihr Übergang zu diesen Internetumgebungen schnell vonstatten geht und Sie in Zukunft neue Möglichkeiten für Kommunikation und Geschäftstätigkeit entdecken werden“, zitiert Tass die Aussendung. Die Sperre solle aber auch die „psychische Gesundheit“ der Bürger sicherstellen, indem sie vor Belästigungen und Beleidigungen im Internet geschützt würden.

Hintergrund für den Schritt ist eine Entscheidung des US-Konzerns Meta, zu dem neben Instagram und Facebook auch WhatsApp gehört, Aufrufe zur Gewalt gegen russische Truppen in der Ukraine zuzulassen. Als Beispiel für eine Ausnahme bei Äußerungen, die normalerweise gegen Richtlinien verstoßen hätten, nannte ein Facebook-Sprecher den Satz „Tod den russischen Eindringlingen“. In Moskau löste das große Empörung aus. Es gibt zudem Bestrebungen, den gesamten Facebook-Konzern Meta als „extremistische Organisation“ verbieten lassen.

© dpa-infocom, dpa:220313-99-508284/4

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