Paris (dpa)

Frankreichs Lehrkräfte streiken wegen Corona-Regeln

| 13.01.2022 12:35 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Das Archivfoto zeigt einen Klassenraum in einer Grundschule in Straßburg. Foto: Jean-Francois Badias/AP/dpa
Das Archivfoto zeigt einen Klassenraum in einer Grundschule in Straßburg. Foto: Jean-Francois Badias/AP/dpa
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In vielen Städten Frankreichs wird an den Schulen gestreikt. Die Lehrerinnen und Lehrer kritisieren ständig wechselnde Corona-Regeln und klagen über schlechten Schutz.

Französische Lehrkräfte haben aus Protest gegen die Corona-Politik der Regierung am Donnerstag in zahlreichen Städten die Arbeit niedergelegt.

Etwa 62 Prozent des Lehrpersonals an den Sekundarstufen I und II (Collège und Lycée) beteiligte sich nach Angaben der Gewerkschaft SNES-FSU an dem Streik. Für die Vorschulen und Grundschulen war die Gewerkschaft SNUipp-FSU davon ausgegangen, dass drei von vier Lehrkräften an dem Streik teilnehmen würden. Das Bildungsministerium gab eine Streikbeteiligung von etwa 31 Prozent der Lehrkräfte an.

Die Gewerkschaften kritisierten ständig wechselnde Corona-Regeln, die teils enorm kurzfristig und über die Medien bekanntgegeben würden. Das Personal sei schlecht geschützt und nach 20 Monaten Krise erschöpft. Sie forderten unter anderem simplere Corona-Vorschriften, die Anstellung von Hilfslehrkräften sowie die Verschiebung der Abiturprüfungen von März auf Juni.

Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron hatte die strikten Vorgaben zum Schließen ganzer Klassen bei einzelnen Infektionsfällen kürzlich gelockert und ein abgestuftes Verfahren mit Selbsttests eingeführt. Damit sollen Eltern selber feststellen, ob und wann ihr Kind nach einer Infektion oder nach Kontakt mit Infizierten wieder in die Schule kann. Nun klagen Schulleiter über einen enormen Organisationsaufwand. Einige Verbände wollen auch aus Sicherheitsgründen wieder zu einem strengeren Regime zurück.

Regierungssprecher Gabriel Attal gab zu, dass in den vergangen Tagen mit den Corona-Regeln an Schulen nicht alles rund gelaufen sei. Er verteidigte aber die neuen Regeln. Derzeit seien nur zwei Prozent der Klassen geschlossen. Mit den vorherigen Regeln wären es angesichts der hohen Fallzahlen deutlich mehr. Schulschließungen wolle man um jeden Preis verhindern.

© dpa-infocom, dpa:220113-99-694133/3

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