Corona-Pandemie
Kreis Cloppenburg schafft feste Impfstützpunkte

Nachdem bundesweit die Impfzentren geschlossen wurden, etabliert der Landkreis Cloppenburg jetzt wieder feste Impfstützpunkte. Der erste inst in Löningen. Auch im Nordkreis gibt es bald ein Angebot.
Cloppenburg - 270 Impftermine seien am Mittwoch in der Schützenhalle St. Jakobus an der Elberger Straße 68 in Löningen angeboten worden, berichtet Cloppenburgs Kreissprecher Sascha Sebastian Rühl. Es werden nicht die letzten sein, denn bei dem Komplex im Stadtgebiet handelt es sich um den ersten von drei geplanten Impfstützpunkten des Landkreises Cloppenburg. „Ab heute beginnt ein neues Kapitel. Der Unterschied zum früheren Impfzentrum liegt in der Größe der Anlage und der Zahl der pro Tag möglichen Impfungen“, sagte Cloppenburgs Landrat Johann Wimberg.
Während das frühere Impfzentrum an der Thülsfelder Talsperre zuerst Logistikstandort für die Impfkampagne des Landkreises war und später mit sechs Impfstraßen arbeitete, wird der neue Impfstützpunkt zwei Impfstraßen vorhalten. „Damit können wir in fünf Stunden 330 Impfungen durchführen. Geplant ist ein Angebot an zwei bis drei Tagen pro Woche, sobald das entsprechende Personal eingestellt ist“, erläuterte Wimberg. Künftig werde eine Mischung aus dezentralen Angeboten in Impfstützpunkten und an wechselnden Orten überall im Landkreis angeboten.
Impfstützpunkt in Altenoythe
Zwei weitere Impfstützpunkte sollen im Pilgerhaus in Bethen für das alte Amt Cloppenburg und für das alte Amt Friesoythe im Dorfgemeinschaftshaus in Altenoythe eingerichtet werden. Die Impfteams des Kreis-Gesundheitsamtes können die Gebäude an festen Tagen in der Woche als Impfstützpunkt nutzen. Gleichzeitig bleiben die Impfteams mobil und bieten nach Bedarf lokale Angebote in den 13 Städten und Gemeinden. „So haben wir eine Menge Spielraum, um eine möglichst große Zahl an Menschen impfen zu können“, erklärt Landrat Johann Wimberg.
Die Trägerschaft der Impfstützpunkte liegt beim Landkreis, die Leitung beim Deutschen Roten Kreuz. „Durch feste Tage, an denen geimpft wird, können das DRK und auch die Bürgerinnen und Bürger besser planen“, sagt Lisa Tabeling, die Leiterin des DRK-Testzentrums und der mobilen Impfteams. Mittlerweile habe sich der Weg zur Impfung wesentlich verbessert. „Es müssen sich keine langen Schlangen mehr bilden. Wir haben durch die Terminbuchungen hier maximal eine halbe Stunde Aufenthalt.“
Keine lange Anfahrt
Landrat Johann Wimberg sieht die Einrichtung der ersten festen Anlaufstelle der mobilen Impfteams in Löningen als weiteren Schritt zum Wiederaufbau der benötigten Infrastruktur. „Der feste Impfstützpunkt Löningen ist der erste von dreien, die strategisch im Landkreis verteilt werden. Wir teilen also die Leistung des alten Impfzentrums auf drei Standorte auf, um allen entgegen zu kommen und lange Fahrtwege zu ersparen. Darüber hinaus bleiben die mobilen Impfteams auch in den übrigen Kommunen im Einsatz, solange es die Nachfrage nach Impfungen erfordert. Das machen wir übrigens auf unsere Kosten, denn ein Auftrag zur Schaffung von Impfzentren durch das Land ist bislang nicht erfolgt“, betont der Landrat.
Wäre die vorhandene und effiziente Infrastruktur des Impfzentrums im Oktober nicht auf Anweisung des Landes aufgelöst worden, hätte die Impfkampagne jetzt wesentlich weniger Startschwierigkeiten gehabt. „Das aktuelle Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot wird Schritt für Schritt ausgeglichen“, verspricht Wimberg. Er fordert eine allgemeinen Impfpflicht, um das vom RKI ausgegebene Ziel einer Impfquote von rund 90 Prozent erfüllen zu können. „Ohne diese werden uns, das wissen wir heute, auch kommende Infektionswellen einen Teil unserer Freiheit kosten. Das wird die Gesellschaft auf Dauer schlimmer spalten als die Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften“, findet Wimberg.
Impftermine können gebucht werden unter www.impfung-clp.de. Allerdings sind aktuell fast alle Termine vergeben.
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