Natur

Baggereinsatz im Tidepolder Coldemüntje

| | 13.11.2021 09:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Der Ems-Altarm Vellage zeigt bereits heute, was man sich für Coldemüntje erhofft: ein tidebeeinflusster Lebensraum mit Wattflächen und Schilfröhrichte sowie Tide-Weiden-Auengehölzen Foto: NLWKN.
Der Ems-Altarm Vellage zeigt bereits heute, was man sich für Coldemüntje erhofft: ein tidebeeinflusster Lebensraum mit Wattflächen und Schilfröhrichte sowie Tide-Weiden-Auengehölzen Foto: NLWKN.
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Das Ems-Projekt Tidepolder Coldemüntje startet in der kommenden Woche mit bauvorbereitenden Arbeiten. Es werden unter anderem Gehölze gerodet.

Coldemüntje / CA - Nach jahrelangen Planungen wird in der kommenden Woche mit der Umsetzung des Masterplan-Ems-Projektes Tidepolder Coldemüntje begonnen. Nach Auskunft des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in Oldenburg sind bauvorbereitende Arbeiten in der Nähe des Ems-Flusses geplant.

Auf einer Fläche von 36 Hektar wird nach Angaben eines Behördensprechers eine vor rund 100 Jahren abgehängte Emsschleife wieder für das Tidegeschehen des Flusses geöffnet. „Ziel der Masterplan-Partner ist die Regeneration und Sicherung dieses wertvollen Lebensraums für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten“, heißt es in einer Mitteilung von Freitag.

Gehölze werden entfernt

Rund drei Jahre werde es nach aktuellem Planungsstand dauern, bis sich in Coldemüntje wieder ästuartypische Lebensräume wie Priele und Wattflächen sowie Tideauwälder und Röhrichtzonen ausbilden können. „Dazu wird auf der rechten Emsseite in insgesamt drei Bauphasen in den kommenden Jahren vor allem viel Erdmaterial bewegt“, so ein Sprecher des Landesbetriebes.

Die Projektfläche aus der Luft: Die zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts abgehängte Emsschleife bei Coldemüntje wird in den kommenden Jahren Stück für Stück zu einem dynamischen Naturraum umgestaltet.
Die Projektfläche aus der Luft: Die zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts abgehängte Emsschleife bei Coldemüntje wird in den kommenden Jahren Stück für Stück zu einem dynamischen Naturraum umgestaltet.

Bei den Arbeiten, die in der kommenden Woche beginnen, stehen die Rodung von Gehölzen und die Entfernung krautiger Vegetation zur Freistellung des Baufeldes im Mittelpunkt. „Wir werden in den kommenden Monaten aber auch erste Erdarbeiten vornehmen. So soll zum Beispiel im Südwesten des Polders ein Süßwasserteich entstehen. Der hierbei anfallende Bodenaushub wird zur Gestaltung des Geländes im Umfeld des Teiches weiterverwendet“, erläutert Heinrich Pegel vom Aufgabenbereich Regionaler Naturschutz des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Oldenburg. Der NLWKN ist mit seinen Standorten Aurich und Oldenburg für die wasserbauliche und naturschutzfachliche Planung und Begleitung des Projektes zuständig.

„In der jetzt startenden frühen Phase finden alle Arbeiten ausschließlich innerhalb des Polders statt. Ein Bodenabtransport ist erst für eine spätere Bauphase vorgesehen“, betont Heinrich Pegel. Insgesamt werden in Coldemüntje rund 340.000 Kubikmeter Boden bewegt und 9,5 Millionen Euro in die Schaffung neuer tidebeeinflusster Lebensräume an der Ems investiert, wie sie im Masterplan Ems 2050 vereinbart wurden.

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