London (dpa)

Seehund-Zählung in der Themse: „Der Fluss ist voller Leben“

| 06.09.2021 13:18 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Ein junger Seehund liegt am Strand von Horsey Gap. Hunderte trächtige Kegelrobben kommen an Land um sich auf den Beginn der Welpensaison vorzubereiten. Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa
Ein junger Seehund liegt am Strand von Horsey Gap. Hunderte trächtige Kegelrobben kommen an Land um sich auf den Beginn der Welpensaison vorzubereiten. Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa
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Sie war schon einma für biologisch tot erklärt worden. Heute geht es der Themse offenbar gut. Und vor allem den Seehunden.

Nach einer Zählung der Seehunde und Kegelrobben in der Themse haben sich Wissenschaftler zufrieden mit dem Zustand des britischen Flusses gezeigt.

„Die blühende Population zeigt, wie gut sich die Themse erholt hat, seit sie in den 1950er Jahren als "biologisch tot" erklärt wurde“, sagte die Biologin Thea Cox der Nachrichtenagentur PA. „Die Leute denken, dass die Themse tot ist, weil sie braun ist, dabei ist die Themse voller Leben. Die Wasserqualität hat sich stark verbessert.“ Der Fluss ist insgesamt mehr als 300 Kilometer lang und verbindet unter anderem London mit der Nordsee.

Mitglieder der Zoological Society of London schätzten den Bestand auf 2866 Kegelrobben und 797 Seehunde. Das sind zwar gut 500 Tiere weniger als bei der vorigen Zählung 2019. Allerdings ist der Rückgang nach Ansicht der Experten kein Beweis für Probleme. So könnten etwa mehr Tiere während der dreitägigen Zählung im Meer gewesen sein als beim vorigen Mal, manche könnten abgewandert sein, sagte Cox. „Entscheidend ist das langfristige Bild.“

Für Meeresbiologen gelten die Säugetiere als wichtiger Indikator für die Gesundheit des größten südenglischen Flusses. Stabile Zahlen deuten auf gute Wasserqualität und ausreichend Fische hin.

Obwohl die Tiere geschützt sind, drohen ihnen zahlreiche Gefahren wie Müll, alte Fischernetze und Schiffe. Auch neugierige Passanten, streunende Hunde sowie Kajak- und Kanufahrer stellen eine Bedrohung dar, vor allem für Jungtiere. 2002 hatte ein Ausbruch des Staupe-Virus die Population schwer getroffen.

© dpa-infocom, dpa:210906-99-112119/2

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