Berlin (dpa)

Steinmeier ruft zu Investitionen in Schulen und Bildung auf

| 10.05.2021 13:28 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Geschlossene Schulen und Unterricht auf Distanz - die Corona-Pandemie hat Kindern, Eltern und Lehrern viel abverlangt. Manche Schulen entwickelten kreative Konzepte. Die besten erhalten nun Preise.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu Investitionen in Schulen und Bildung in und nach der Corona-Pandemie aufgerufen.

Engagierte Schulleitungen, tolle Lehrkräfte und wegweisende Ideen reichten nicht aus, sagte er am Montag bei der Verleihung des Deutschen Schulpreises 20/21 Spezial. „Damit Schulen sich entwickeln, ihre Schülerinnen und Schüler wirksam fördern und negative Folgen der Schließungen abmildern können, brauchen sie jetzt die Unterstützung von Gesellschaft und Politik. Sie brauchen jetzt Aufmerksamkeit, Engagement, und auch Geld.“

Die Bekämpfung der Pandemie lasse die öffentliche Verschuldung steigen, sagte Steinmeier. „Der Kassensturz wird kommen - aber an Bildung dürfen wir nicht sparen.“

Mit dem Deutschen Schulpreis 20/21 Spezial der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung in Zusammenarbeit mit der ARD und der „Zeit“-Verlagsgruppe wurden die besten während der Corona-Pandemie entstandenen Schulkonzepte ausgezeichnet. Der Preis wurde in sieben Kategorien wie „Bildungsgerechtigkeit fördern“, „digitale Lösungen umsetzen“ oder „selbstorganisiertes Lernen ermöglichen“ verliehen. Die sieben ausgezeichneten Schulen aus Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erhielten jeweils 10.000 Euro. Elf weitere Schulen erhielten einen Anerkennungspreis in Höhe von je 5000 Euro.

„Trotz aller Anstrengungen ist die Pandemie für viele Schulen ein Weckruf gewesen“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung, Joachim Rogall. „Durch Mut, Tatendrang und Kreativität wurden diese Schulen in den vergangenen Monaten zum Ideenlabor für ein zukunftsfähiges Schulsystem.“ Das belegten die Konzepte der Preisträger. „Jetzt gilt es, von diesen Erfahrungen zu profitieren und den Schulen die Freiheiten zu ermöglichen, die sie für ihre individuellen Herausforderungen benötigen, beispielsweise beim Einsatz personeller Ressourcen.“

Steinmeier sagte, er habe schon vor der Pandemie beklagt, dass der Bildungserfolg hierzulande immer noch viel zu stark von der Herkunft und den finanziellen Möglichkeiten abhänge. Es sei bitter, dass Leistungsunterschiede in der Corona-Zeit nun noch größer werden könnten. „Das dürfen wir nicht hinnehmen! Es ist ein Appell an die Bildungspolitik, ein Aufruf zum Handeln! Mit dem Aktionsprogramm der Bundesregierung ist ein erster Schritt gemacht. Weitere müssen folgen.“

Man müsse jetzt alles dafür tun, dass möglichst viele Kinder und Jugendliche möglichst bald wieder in ihre Klassenzimmer zurückkehren und verpassten Stoff aufholen können. Ob es um die rasche Impfung der Lehrkräfte gehe, um Lüftungsanlagen, Teststrategien, digitale Aufrüstung oder Nachhilfeangebote - es sei keine Zeit zu verlieren.

© dpa-infocom, dpa:210510-99-540402/2

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