Leer/Saterland

Saterfriesisch-Experte Marron C. Fort ist tot

Astrid Fertig
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Von Astrid Fertig
| 19.12.2019 18:35 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 1 Minute
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Der Sprachwissenschaftler Marron C. Fort hatte sich sehr um die Regionalsprache verdient gemacht und war dafür vielfach ausgezeichnet worden. Jetzt starb er mit 81 Jahren im Beisein seiner beiden Kinder.

Leer/Saterland - Im Alter von 81 Jahren ist der deutsch-amerikanische Sprachwissenschaftler und Saterfriesisch-Spezialist Marron Curtis Fort jetzt nach längerer Krankheit gestorben. Fort, der in Leer lebte, hat 2015 ein umfängliches Saterfriesisch-Wörterbuch herausgegeben. 1980 war sein Werk in einer ersten, kleineren Ausgabe erschienen.

Die Gemeinde Saterland hatte dem Wissenschaftler wegen seiner Verdienste um die Regionalsprache 2004 die Ehrenbürgerwürde verliehen. 2008 wurde er Ehrenmitglied des Seelter Buund, zu dessen Erneuerung er 1977 den Anstoß gegeben hatte mit dem Schwerpunkt auf Bewahrung der saterfriesischen Sprache.

Ehrenmitglied im Seelter Buund

Fort erhielt 2012 den Niedersächsischen Verdienstorden am Band und 2015 das Bundesverdienstkreuz. 1998 bekam der Sprachwissenschaftler das Indigenat der Ostfriesischen Landschaft verliehen. Er lebte seit 1982 in Deutschland und leitete bis 2003 an der Universität Oldenburg die Arbeitsstelle Niederdeutsch und Saterfriesisch. Marron C. Fort hatte in den USA die Fächer Germanistik, Anglistik, Niederlandistik, Skandinavistik und Mathematik studiert.

Im Rahmen eines universitären Austauschprogramms kam er 1963 an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 1965 promovierte Fort an der University of Pennsylvania mit einer Dissertation über das Niederdeutsche von Vechta. Der Sprachwissenschaftler, der verwitwet war, starb im Leeraner Hospiz im Beisein seiner beiden Kinder.

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