Corona-Pandemie

Kochsalz-Impfung im Kreis Friesland: Ausmaß größer als gedacht

| | 10.08.2021 13:49 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Eine ältere Dame betritt das Impfzentrum Landkreis Friesland. Nach Impfungen mit Kochsalzlösungen im April im Kreis Friesland könnten nach Behörden-Angaben mehr Menschen als zunächst angenommen betroffen sein. Foto: Assanimoghaddam/DPA
Eine ältere Dame betritt das Impfzentrum Landkreis Friesland. Nach Impfungen mit Kochsalzlösungen im April im Kreis Friesland könnten nach Behörden-Angaben mehr Menschen als zunächst angenommen betroffen sein. Foto: Assanimoghaddam/DPA
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Im April soll eine Mitarbeiterin des Impfzentrums in Schortens Corona-Impfstoff gegen Kochsalzlösung ausgetauscht haben. Zunächst war von wenigen Fällen die Rede, nun könnten Tausende betroffen sein.

Jever - Nachdem im April eine Mitarbeiterin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Impfzentrum des Landkreises Friesland in Schortens Corona-Impfstoff gegen Kochsalzlösung ausgetauscht hatte, scheint das Ausmaß des Falles nun viel größer als zunächst angenommen. Der Mitarbeiterin soll eine Ampulle mit dem Biontech-Vakzin heruntergefallen sein, anschließend habe sie das Missgeschick dann mit dem Austausch vertuschen wollen, hieß es.

Es war unklar, welche Menschen nicht den Impfstoff, sondern nur die Kochsalzlösung gespritzt bekommen hatten. 119 Leute mussten zwei Wochen später einen Antikörpertest machen, für 22 von ihnen sollte es später eine erneute Erstimpfung geben. Am Dienstag teilte der Landkreis Friesland jedoch mit, dass das Ausmaß weitaus größer sein könnte: „Nach dem aktuellen Stand der polizeilichen Ermittlungen zum Vorfall aus April 2021 lässt sich nicht ausschließen, dass weitere Personen, die im Zeitraum vom 5. März 2021 bis einschließlich 20. April 2021 geimpft wurden, statt dem Impfstoff nur eine Kochsalzlösung erhalten haben.“ Landrat Sven Ambrosy sagte am Dienstag bei einer Pressekonferenz: „Es geht um insgesamt 8557 Menschen, die womöglich ganz oder teilweise keinen Impfschutz erhalten haben, obwohl sie davon ausgehen.“ Betroffen seien insgesamt 9673 Impfungen.

Die betroffenen Personen bittet der Landkreis nun, sich zur Terminvereinbarung telefonisch unter der kostenfreien Nummer 0800/0005160 zu melden. Der Landkreis will die betroffenen Menschen darüber hinaus per E-Mail und Post benachrichtigen.

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