GA-Gartenserie Ein Spaziergang durch den Frühlingsgarten

K. Berends-Lüürßen
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Von K. Berends-Lüürßen
| 21.04.2024 08:53 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Ein Aurorafalter sitzt auf einem Vergissmeinnicht. Foto: Karin Berends-Lüürßen
Ein Aurorafalter sitzt auf einem Vergissmeinnicht. Foto: Karin Berends-Lüürßen
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Tauchen Sie ein in eine Welt voller Duft und Farben – begleiten Sie Karin Berends-Lüürßen durch den frühlingshaften Latüt-Garten.

Heute möchte ich euch mal wieder zu einem Gartenspaziergang einladen. Wir beginnen bei meinem Küchenfensterbeet in Omas alten Blumengarten. Das Highlight sind hier im Moment Tulpen und Bärlauch sowie Akelei. In der anderen Ecke finden wir die Knoblauchrauke. Eine Wildpflanze, die nach Knoblauch duftet. Ich esse sie zwar nicht, doch ich liebe ihr schönes Grün mit den kleinen weißen Blüten. Die Pflanze ist unverzichtbar in meinem Garten, da sie die Raupen-Futterpflanze meines so heiß geliebten Auroafalters ist. Vergissmeinicht dürfen hier natürlich auch nicht fehlen.

Sie erinnert mich an Oma und irgendwie sind die kleinen blauen Blüten mit meiner Kindheit eng verbunden. Aber ich denke, dass geht vielen von uns so. In diesem Gartenbereich duftet es intensiv nach Maiglöckchen und Flieder. Beides hat mir Oma hinterlassen. Das ist Frühling pur und verzaubert diesen Gartenbereich jedes Jahr aufs Neue.

Als Unterpflanzung der Haselnuss finden wir zur Zeit das Moschuskraut. Es ist ebenso eine Wildpflanze und hat ihren Trivialnamen wieder vom Geruch der getrockneten Pflanze. Früher benutzte man sie im Kleiderschrank für einen guten Duft und zur Ungeziefer-Abwehr. Geschmäcker sind ja bekanntlich bei Düften verschieden. Das Moschuskraut findet man um diese Zeit in Wäldern. Es ist nur kurze Zeit zu sehen und zieht sich dann wieder in den Boden zurück. Besonders ist der Blütenansatz. Die kleinen zart grüngelben Blüten umrunden den Stängel und eine Blüte ist oben auf dieser Gruppe angeordnet, wie eine Blütenkrone. Sehr speziell und winzig klein kommt das Ganze daher. Ich sag ja immer, die Natur ist so spannend wie ein Krimi. Es gibt immer Aufregendes zu entdecken. Hier in diesem Gartenbereich ist im Frühling immer viel los. Es ist der Bereich mit den meisten Zwiebelgewächsen. In Knospe ist bereits der Kugellauch (Allium). In ein paar Wochen schweben unzählige lila Blütenkugeln über dem Beet. Jetzt beginnt auch die Blüte der Hasenglöckchen inmitten meinen Vergissmeinicht. Wunderschön zarte Geschöpfe. Danach gesellen sich die Rosen, Glockenblumen und die Rankgewächse dazu. Der Höhepunkt dieser Gartenecke ist dann erst einmal erreicht.

Im Herbst folgt dann eine neue Blütenexplosion. Hundszahnlilien in Verbindung mit dem Bärlauch geben auch ein wunderschönes Bild ab. Ihren Namen haben sie von ihrer Knolle, die die Form eines Hundezahns sehr ähnlich ist. Die Blüten sehen aus wie kleine gelbe Lilien. Sehr besonders und nicht so oft in Gärten zu sehen. Ja und dann ist da ja noch der kleine Teich mit der riesigen Sumpfdotterblume, die im Moment buttergelb blüht. Daneben baden meine Amseln, Meisen und Buchfinken und trocknen ihr Gefieder auf den Ästen des großen lila Flieder, der darüber thront.

Manchmal gleicht es einer Badeanstalt für Vögel. Sie sitzen brav in der Schlange auf den Ästen, und nacheinander sind alle mal dran. Halt haben sie auf den Blättern des Fieberklees, der zurzeit blüht.

Die Blütentraube ähnelt den Blüten einer Kastanie. All diese schöne Natur ist nur in einem kleinen Gartenbereich in meinem Garten zu beobachten. Was für ein Reichtum das doch ist. Ich fühle mich reich beschenkt.

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