Emsvertiefung geht in nächste Phase Jeder kann die 6000 Seiten Planunterlagen einsehen

| 19.03.2024 12:44 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Seit 22 Jahren steht die Vertiefung der Außenems im Raum. Das Planverfahren geht nun seinen Gang. Foto: dpa
Seit 22 Jahren steht die Vertiefung der Außenems im Raum. Das Planverfahren geht nun seinen Gang. Foto: dpa
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Die Beteiligung der Öffentlichkeit startet am 2. April. Bis zum 2. Mai können Bürger, Behörden und Umweltvereinigungen die Planunterlagen einsehen.

Emden - Das Projekt Vertiefung der Außenems geht in die nächste Planungsphase: Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt des Bundes hat die Öffentlichkeitsbeteiligung bekannt gemacht. Die Beteiligung der Öffentlichkeit startet am 2. April. Bis 2. Mai können Bürgerinnen und Bürger, Behörden und Umweltvereinigungen die Planunterlagen einsehen, und zwar online und auf Papier in Emden und in Groningen. Bis zum 17. Juni 2024 haben dann alle die Möglichkeit, bei der Planfeststellungsbehörde Einwendungen und Stellungnahmen zu dem Vorhaben abzugeben.

6000 Seiten Planungsunterlagen

Die laut Mitteilung der Wasserstraßen- und Schifffahrtsdirektion rund 6000 Seiten umfassenden Unterlagen enthalten neben den verkehrswasserbaulichen und wirtschaftlichen Aspekten der Vertiefung der Außenems umfangreiche Untersuchungen zu möglichen Umweltauswirkungen des Projekts. Besonders zeitaufwendig und anspruchsvoll sei die Erarbeitung der Umweltunterlagen gewesen, so die Behörde. Ausgewählte Tiere und Pflanzen seien über einen Jahreszyklus hinweg erfasst worden.

Wegen gesetzlicher Änderungen war es darüber hinaus notwendig, neue Unterlagen unter anderem zur Meeresstrategierahmenrichtlinie zu erarbeiten. Zusätzlich hat das Land Niedersachsen einen Beitrag zur Bedeutung der Ausbaumaßnahme erstellt, der in die Unterlagen eingearbeitet wurde.

Ziel der Maßnahme ist, die Fahrrinne der Außenems bis Emden an die Anforderungen des Schiffsverkehrs anzupassen, um eine bessere Erreichbarkeit des Emder Hafens per Schiff zu gewährleisten.

Geplant ist Baggerung auf 13 Kilometern Länge

Die Fahrrinne soll zwischen Emden und dem niederländischen Eemshaven um etwa einem Meter vertieft werden. Auf Höhe der Emspier wird laut Planung eine Wendestelle eingerichtet. Die Baggerarbeiten werden vor allem auf einer Strecke von etwa 13 Kilometern von Emden bis zum Gatjebogen durchgeführt.

Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Mit dem Start der Öffentlichkeitsbeteiligung erreichen wir eine entscheidende Wegmarke. Vor allem Autofrachter und Massengutschiffe werden zukünftig von der Vertiefung profitieren. Denn mit rund einem Meter mehr Tiefgang können die Schiffe den Emder Hafen flexibler erreichen. Weiterer Pluspunkt ist, dass sich tidebedingte Wartezeiten verkürzen.“

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies sagte, ihm sei wichtig, „dass wir von niedersächsischer Seite unabhängig von dem laufenden Genehmigungsverfahren zur Fahrrinnenanpassung die intensiven Gespräche mit allen Beteiligten vor Ort weiter fortsetzen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen positive Effekte für den Hafen Emden, für die Schifffahrt und für das Ems-Ästuar erreichen“.

Neben der Vertiefung der Außenems sei für Niedersachsen die ökologische Verbesserung der Ems durch die Tidesteuerung im Rahmen des Masterplans Ems 2050 von besonderer Bedeutung.

Unterlagen sind ab 2. April einzusehen

Wegen der besonderen Lage des Vorhabens im deutsch-niederländischen Grenzgebiet war ein Teil der Unterlagen ins Niederländische zu übersetzen. Dazu gab es eine enge Abstimmung mit den niederländischen Behörden, so die Wasserstraßen- und Schifffahrtsdirektion.

Die Planunterlagen stehen ab dem 2. April unter dem folgenden Link auf der Webseite der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) zur Verfügung: link.zgo.de/XivTfx

Zusätzlich können die Unterlagen im Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ems-Nordsee am Standort Emden und im niederländischen Groningen eingesehen werden.

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