Stoppelmarkt in Vechta Spaß in Fahrgeschäften für Hundertausende

Tobias Thomes
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Von Tobias Thomes
| 28.07.2023 18:27 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Ein Paradies für Adrenalinjunkies: Auch 2023 locken zahlreiche Fahrgeschäfte die Stoppelmarkt-Gäste wieder auf die Westerheide. Archivfoto: Niehues
Ein Paradies für Adrenalinjunkies: Auch 2023 locken zahlreiche Fahrgeschäfte die Stoppelmarkt-Gäste wieder auf die Westerheide. Archivfoto: Niehues
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Auch in diesem Jahr werden Hunderttausende Besucher zum Stoppelmarkt auf der Westerheide in Vechta verschiedenste Attraktionen ausprobieren. Außerdem gibt es wieder Viehmarkt und Gewerbeschau.

Vechta - Vom 10. bis 15. August wird in Vechta wieder Stoppelmarkt gefeiert. Das Volksfest auf der Westerheide wird dieses Jahr zum 725. Mal gefeiert. Eine Tradition, die wie Jan und Libett zum Stoppelmarkt einfach dazugehört: Der Viehmarkt und die Gewerbeschau kehren nach drei Jahren zurück. Zahlreiche Händler und Schaulustige werden so wieder auf das Vechtaer Volksfest gelockt. Entsprechend der Stoppelmarkt-Tradition werden die Viehhändler am Montag, 14. August, ab 7 Uhr also ihre Geschäfte wieder per Handschlag und vor Publikum besiegeln. Dies teilt die Stadt Vechta mit.

Nachdem der Stoppelmarkt in den Jahren 2020 und 2021 wegen der Pandemie ausgefallen war, konnten die Besucher im vergangenen Jahr – wenn auch mit Einschränkungen – zumindest wieder gemeinsam auf der Westerheide feiern. Wegen eines Vogelgrippe-Ausbruchs in einem Legehennenbetrieb mussten die Besucher 2022 jedoch ohne den Viehmarkt auskommen. Wegen mangelnder Aussteller, die sich für einen Stand in einem Zelt interessiert hätten, gab es damals auch erstmals keine Gewerbeschau.

Messeveranstalter Friedrich Haug aus Molbergen baut die Gewerbezelte auf

Das soll sich 2023 wieder ändern: Wie die Stadt mitteilt, werden der Viehmarkt und die Gewerbeschau fest auf dem Stoppelmarkt 2023 eingeplant. Herbert Fischer, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Marktwesen bei der Stadt Vechta, weiß: „Ja, in diesem Jahr wird es wieder eine Gewerbeschau auf dem Stoppelmarkt geben. Und wir sind sehr froh darüber, mit dem Unternehmen Friedrich Haug einen neuen Betreiber der Gewerbezelte gewonnen zu haben“.

Die Messeveranstalter aus Molbergen organisieren vor allem im Nordwesten Deutschlands seit mehr als 50 Jahren Ausstellungen und Messen. Zwar ist die Organisation der Gewerbeschau auf dem Stoppelmarkt eine Premiere für das Unternehmen Friedrich Haug, aber auf der Westerheide kennen sich die Veranstalter bereits aus. Sie haben auf dem Gelände schon mehrere Job- und Ausbildungsmessen für den Verbund Oldenburger Münsterland durchgeführt.

Viehmarkt kehrt zurück

Damit werden die Gewerbeaussteller den Gästen wieder ein breitgefächertes Angebot aus Handel, Handwerk und Gewerbe bieten. Bei der Größe der Ausstellung wird es jedoch eine Veränderung geben. Während die Aussteller ihre Waren 2019 noch in vier Zelten anboten, werden in diesem Jahr nur drei Gewerbezelte aufgebaut. Dennoch sei das ein guter Neubeginn, so Herbert Fischer.

Nach drei Jahren wieder zurück: Am Stoppelmarkt-Montag beginnt der Viehmarkt traditionell um 7 Uhr morgens. Archivfoto: Chowanietz
Nach drei Jahren wieder zurück: Am Stoppelmarkt-Montag beginnt der Viehmarkt traditionell um 7 Uhr morgens. Archivfoto: Chowanietz

Darüber hinaus kehrt auch der Viehmarkt nach drei Jahren zurück auf den Stoppelmarkt. Ob Rinder, Pferde, Ponys, Esel, Schafe, Ziegen, Geflügel oder andere Kleintiere: Viehhändler aus der ganzen Region werden am Stoppelmarkt-Montag, 14. August, zusammenkommen, um zu feilschen, bis der traditionelle Handschlag das Geschäft für gültig erklärt. Der Auftrieb, bei dem das Vieh auf den Markt gebracht wird, ist dann in der Zeit von 5 bis 8 Uhr möglich.

Die ersten Fahrgeschäfte schon angereist

Dafür stehe in diesem Jahr ein größeres Kleintierzelt zur Verfügung, da sich in der Vergangenheit die Ausstellung von Hamstern, Meerschweinchen und Ziervögeln immer mehr als Anziehungsmagnet entpuppt habe, erklärt Fischer. Das Tierwohl werde dabei vom Veterinäramt des Landkreises Vechta sichergestellt. Auf dem Stoppelmarkt-Gelände wird laut Mitteilung ein 100 Quadratmeter großer Essensbereich sein, in dem Gastronomen Frühstück, Imbiss und Getränke anbieten.

Bereits vorige Woche sind die ersten Zelte und Fahrgeschäfte auf dem Festgelände eingetroffen, wie zum Beispiel das erste Gespann der größten mobilen Achterbahn mit Einzelwagen in Deutschland. Mit dem Ende der Aufbauzeit am Mittwoch unmittelbar vor der Eröffnung des Stoppelmarktes, am 9. August, wird sich auf der Westerheide dann wieder Schausteller-Wagen an Schausteller-Wagen reihen. Marktmeister Jens Siemer ist dann auf jede Herausforderung gefasst: „Es gibt eigentlich nichts, was man nicht noch irgendwie regeln kann.“

Marktmeister Jens Siemer (von links) und sein Team um Michael Warnking, Carsten Thöle und Leon Imbusch starten mit den Aufbauarbeiten zum Stoppelmarkt 2023. Foto: Thomes
Marktmeister Jens Siemer (von links) und sein Team um Michael Warnking, Carsten Thöle und Leon Imbusch starten mit den Aufbauarbeiten zum Stoppelmarkt 2023. Foto: Thomes

Wie immer gibt es auf dem Volksfest auf der Westerheide zahlreiche Fahrgeschäfte für Groß und Klein. Ob Stoppelmarkt-Neulinge oder Dauerbrenner – die Attraktionen bieten auch 2023 wieder viel Spaß, Adrenalin und Action. Deutschlands größte mobile Achterbahn mit Einzelwagen, der „Rock’n Roller Coaster“, kommt. Diese Achterbahn hat sowohl in Gestaltung als auch in puncto Fahrspaß mit seinen fast 1000 Metern Schienenlänge einiges zu bieten. Nachdem der XXL-Irrgarten „Crazy Town“ 2017 zum ersten Mal auf dem Volksfest vertreten war, kommt der riesige Glas-Irrgarten mit vier Ebenen auch in diesem Jahr wieder zur Westerheide. 280 Glasscheiben mit mehr als 80 Hindernissen, Wasserspielen und Nebel- sowie Seifenanlagen sollen den Besuchern viel Spaß bringen.

Klassiker und Premieren locken die Besucher

„Wilhelm’s Riesenrad“ ist eines der traditionsreichsten Fahrgeschäfte auf dem Stoppelmarkt und Treffpunkt für viele Besuchergruppen.

Ragt über die Westerheide: „Wilhelm’s Riesenrad“ ist Treffpunkt für viele Besuchergruppen. Archivfoto: M. Niehues
Ragt über die Westerheide: „Wilhelm’s Riesenrad“ ist Treffpunkt für viele Besuchergruppen. Archivfoto: M. Niehues
Seit 1987 ist die etwa 48 Meter hohe Attraktion auf dem Markt vertreten und bietet von oben mitunter die beste Aussicht auf das gesamte Gelände. 36 Gondeln bieten jeweils Platz für bis zu sechs Personen, so dass insgesamt mehr als 200 Gäste die Fahrt gleichzeitig erleben können. Der „Break-Dancer“ ist beliebter Treffpunkt bei den jungen Stoppelmarkt-Gästen. Ein Mittelbau trägt dabei vier auslegende Arme, die sich einzeln drehen können. An jedem der Ausleger befinden sich nochmals vier schräg hängende Drehkörper mit einzelnen Gondeln, die um 360 Grad rotieren. Durch die schräge Aufhängung erleben die Besucher in den Gondeln die Auf- und Ab- sowie Drehbewegungen gleichzeitig.

Zum ersten Mal auf dem Stoppelmarkt ist in diesem Jahr der sogenannte „Bayern Tower“ vertreten. Es gehört zu den größten Ketten-Karussells und wird mit einer Masthöhe von 90 Metern schon aus der Ferne zu sehen sein. Die 16 zweisitzigen Gondeln bringen den Fahrgast mit einer Geschwindigkeit von bis zu zwei Metern pro Sekunde an die Spitze des Turms, ehe der rasante Rundflug beginnt. Auch der „Night-Style“ feiert in diesem Jahr seine Stoppelmarkt-Premiere. Das Fahrgeschäft bietet Platz für 20 Personen und zeichnet sich durch Rotationen und horizontale, vertikale sowie diagonale Überschläge aus. Dabei wird die Attraktion durch einen Joystick gesteuert – so dass jede Fahrt einzigartig wird.

Gondeln und Gänsehaut-Effekte

Die XXL-Schaukel „Excalibur“ ist erst seit diesem Jahr auf den Volksfesten in Deutschland unterwegs und macht direkt Halt auf dem Stoppelmarkt. Bei der 47 Meter hohen Schaukel segeln Gondeln mit bis zu 20 Passagieren in einem Winkel von 120 Grad zur Erde und sorgen so für Nervenkitzel. Eine weitere Premiere auf dem diesjährigen Stoppelmarkt feiert der „Hurricane“. Das Rundfahrgeschäft hat eine große, sich drehende Scheibe, auf der einzelne Gondeln wellenartig hoch- und runtergefahren werden. Entsprechend dem Namen „Hurricane“ werden die Gäste ordentlich durchgewirbelt.

Die „Geisterstadt“ hat 2014 auf dem Stoppelmarkt Premiere gefeiert und versetzt die Gäste auf der Westerheide nun zum vierten Mal in Angst und Schrecken. Überraschende Effekte in dunkler und nebeliger Umgebung und verkleidete Mitarbeiter sorgen bei vielen Gästen für Gänsehaut-Gefühl.

Info: Interessierte Händler können sich noch bis zum 6. August bei der Marktverwaltung der Stadt Vechta unter Telefon 04441/886-1305 oder per E-Mail unter marktverwaltung@vechta.de bei Carsten Thöle für den Viehmarkt anmelden.

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