Gartentipps aus Langholt Der Nachtgarten mit besonderen Blumen

Karin Berends-Lüürßen
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Von Karin Berends-Lüürßen
| 18.06.2023 12:03 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Weil man Kornblumen und Mohn nur noch selten in der Natur findet, hat Karin Berends-Lüürßen sie in ihren Garten integriert. Foto: Berends-Lüürßen
Weil man Kornblumen und Mohn nur noch selten in der Natur findet, hat Karin Berends-Lüürßen sie in ihren Garten integriert. Foto: Berends-Lüürßen
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In den ersten lauen Sommernächten nimmt man seinen Garten ganz anderes war als vorher, findet Garten-Expertin Karin Berends-Lüürßen. Jetzt ist die Zeit von Mohn, Nachtviole und Kornblumen.

Langholt - Die ersten Sommertage haben Ostfriesland erreicht. Es heißt nun, raus in die Natur und in den Garten. Natürlich zieht es auch uns in den Garten. Die ersten lauen Sommernächte sind da. Wir sitzen bis spät abends draußen und genießen den Duft und die Sonnenuntergänge. Hier im Latüt-Garten ist jetzt die Zeit von Mohn, Nachtviole und Kornblumen .

Seit meiner Kindheit liebe ich diese Blumen, weil sie mich an das erste Mal Kniestrümpfe anzuziehen erinnern. Das war immer ein Fest. In den Kornfeldern standen Mohn, Kamille und Kornblumen. Wir Kinder hielten mit dem Fahrrad an, um große Sträuße für unsere Mütter zu pflücken.

Mohnblumen als Bienen- und Hummelmagnet

Die Zeiten haben sich auch in Ostfriesland geändert. Kornfelder und die dazugehörigen Blumen sieht man nur noch selten. Das ist auch ein Grund dafür, dass ich sie in meinem Garten integriert habe. Natürlich sind die Mohnblumen auch ein absoluter Hummelmagnet. Ein wahres Vergnügen ist es, den Hummeln und Bienen beim Baden in einer Mohnblume zuzusehen. Sie drehen und wenden sich in den Blütenpollen das ihr ganzer Pelz wie eingemehlt aussieht. Sie haben keine Zeit zu verlieren. Und so kann es sein, dass bis zu sieben oder acht Insekten auf einmal in einer Blüte anzutreffen sind. Dann ist ein lautes Summen zu hören. Die Musik des Sommers..

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In den Wiesen haben Butterblumen und Klee mit traumhaft schönen Gräsern ihren Auftritt und die Landschaft erblüht in ihrer vollen Schönheit. In meinem Garten erfreue ich mich an der Schönheit der vielen verschiedenen Wiesengräsern und kann mich gar nicht satt sehen. Sie verfärben sich im Abendlicht in ein rosa Wolkenmeer, dass im leichten Sommerwind richtige Wellen bildet. Traumhaft schön.

Duftplanzen wie die Nachtviolen

Der einzige Wermutstropfen ist mein Heuschnupfen. Mit leichten Medikamenten sensibilisiere ich mich in kleinen Dosen mit einem Wiesenspaziergang. Ich weiß natürlich, dass einige Menschen große Probleme haben. Aber der Schönheit einer Wiese kann ich mich trotz Allem nicht entziehen.

An solchen Abenden, in denen man bis in die Nacht im Garten sitzt, haben Duftplanzen wie die Nachtviolen und hellfarbige Stauden und Rosen einen besonderen Reiz. Durch die hellen Farben wie weiß, gelb und hellrosa sind sie lange in der Dämmerung noch zu erkennen. Sie geben dem Garten bei dem wenigen Licht Struktur.

Duftsitzplatz ist eine Bereicherung

Der Duft einiger Pflanzen ist nicht nur für die Nachtfalter interessant, sondern auch für uns Menschen ist ein Duftsitzplatz eine wunderbare Bereicherung im Nachtgarten. Das ist auch die Grundidee für einen weißen Garten. Ich spiele immer noch mit dem Gedanken, einen solchen Garten anzulegen. Vielleicht in einigen Jahren. Im Moment möchte ich meinen jetzigen Garten nur noch mit kleinen besonderen Ecken verfeinern. Es könnten schöne Funkien (Hosta) in Töpfen im Schattenbereich sein, ausgewählte dezente Deko-Elemente oder kleine Dachwurz-Bepflanzungen.

Deshalb werde ich im Juli und August andere Gärten besuchen, um mir neue Anregungen zu holen. In der Zeit ist mein Garten nur auf Anfrage zu besuchen. Am 25. Juni öffnen wir noch einmal vor der Sommerpause unseren Garten von 10 bis 18 Uhr.

Es ist bei der Trockenheit schon wieder eine Herausforderung, alles bei Laune zu halten. Beim Gießen gilt die Faustregel: „Lieber einmal ausgiebig alle paar Tage, als jeden Tag ein wenig“. Das hilft den Pflanzen besser durch die Zeit. Doch die Trockenheit fordert wieder ihre Opfer. Hoffen wir auf leichten Landregen in der Nacht. Das wäre am schönsten.