Nabu-„Stunde der Gartenvögel“ Weniger Mauersegler und Mehlschwalben in Ostfriesland gezählt

| 04.06.2023 16:39 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Eine Mehlschwalbe (Delichon urbica) baut ein Nest an der Decke eines Hauses. Foto: Pleul/dpa
Eine Mehlschwalbe (Delichon urbica) baut ein Nest an der Decke eines Hauses. Foto: Pleul/dpa
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Vermutlich hängt der Rückgang mit fehlenden Nist- und Brutmöglichkeiten an Gebäuden zusammen, schreibt der Nabu. Doch Hausbesitzer können den Tieren helfen.

Ostfriesland - Der Bestand an Mehlschwalben und Mauerseglern nimmt in Ostfriesland ab: Das zeigt das Endergebnis der 19. „Stunde der Gartenvögel“ des Naturschutzbunds (Nabu). „Bedauerlicherweise zeigen die Ergebnisse mehr als deutlich, dass der starke Abwärtstrend bei den gebäudebrütenden Insektenfressern ungebremst voranschreitet“, wird Jan Fuchs von der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Ostfriesland in einer Mitteilung zitiert. „Sichtungen von Mauerseglern gingen in Ostfriesland im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent, in ganz Deutschland sogar um 37 Prozent zurück. Auch Mehlschwalben meldeten die Teilnehmenden seltener: Sie wurden bei uns um 41 Prozent weniger gesichtet als noch im Jahr 2022. In ganz Deutschland ist ein Rückgang von 22 Prozent zu verzeichnen.“

Vermutlich hänge der Rückgang der Gebäudebrüter mit fehlenden Nist- und Brutmöglichkeiten aufgrund von nicht-vogelfreundlichen Gebäudesanierungen zusammen. Auch das Insektensterben leiste seinen Beitrag, so Fuchs. Der Nabu ruft in der Mitteilung Hausbesitzer dazu auf, die Tiere willkommen zu heißen und entsprechende Nistmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Für ihren Einsatz für mehr Vogelschutz können sich Beteiligte mit der Nabu-Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ auszeichnen lassen.

Haussperling bleibt Rekordhalter

Besser sehen hingegen die Zahlen bei den Meisen- und Finkenarten aus. Sie wurden am diesjährigen Zählwochenende bundesweit häufiger gesichtet als 2022. Rekordhalter in Niedersachsen ist ebenso wie im Vorjahr der Haussperling. Auch die Amsel nimmt wie im vergangenen Jahr auf dem Siegertreppchen Platz und belegt Rang zwei. Auf der dritten Stufe gab es im Vergleich zur letzten Zählung eine Platzverschiebung: Dieses Jahr konnte ihn die Kohlmeise ergattern. Der Star fällt auf den vierten Platz zurück, gefolgt von der Blaumeise, die, ebenso wie letztes Jahr, am fünfthäufigsten gesichtet wurde. Bundesweit wie in Ostfriesland zeigt sich die Top 5 identisch besetzt.

Deutschlandweit haben sich fast 59.000 Menschen an der „Stunde der Gartenvögel“ beteiligt und rund 1,3 Millionen Vögel aus über 40.000 Gärten und Parks gemeldet. Davon haben 416 Vogelfreunde und -freundinnen in Ostfriesland an der Aktion teilgenommen, und 12.010 Vögel gezählt. „Wir danken allen Teilnehmenden und freuen uns über das gemeinsame Naturerleben, um dabei zu helfen, den Zustand der Vogelpopulationen besser einzuschätzen“, so Fuchs.

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