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Europa trifft sich kommende Woche virtuell – Saterland dabei

| 03.08.2020 15:28 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die Europeade, das europäische Festival zur Begegnung von Menschen aus allen Regionen des Kontinents, findet nur virtuell statt. Mit dabei ist auch eine Tanzgruppe aus dem Saterland.

Saterland - Das Corona-Virus blockt das größte europäische Festival zur Begegnung von Menschen aus allen Regionen des Kontinents: die Europeade findet kommende Woche daher erstmals online statt. Mit dabei vor den heimischen Bildschirmen sind die Mitglieder der „Volkstanzgruppe Saterland“ aus dem Saterland.

„Wir feiern die Begegnung der Völker Europas dieses Jahr virtuell“, erklärt Rüdiger Heß, der Präsident des Internationalen Europeade Komitees (IEK). Zu sehen sein werden die Mitglieder der Volkstanzgruppe Saterland auch in mehreren Filmen, die während des fünftägigen Festivals gezeigt werden.

„Das gab es noch nie“

Ohne Corona wären die Saterländer kommende Woche nach Litauen gereist. Am Mittwoch hätten die litauischen Folkloregruppen das regionale Kulturgut vorgestellt. Bei der Europeade in Frankenberg vor einem Jahr hatte Bürgermeister Vytautas Grubliauskas mit einem beeindruckenden Jazz-Solo auf Trompete und mit Gesang 6000 Trachtenträger zum größten Folklore-Event nach Klaipeda (Memel) eingeladen. „Das gab es noch nie. Wir waren alle geplättet“, sagt Elfriede Deeken, die Vorsitzende der Saterländer Volkstanzgruppe.

Eingefädelt hatte die musikalische Einladung IEK-Präsident Rüdiger Heß. „Ich wusste, dass Vytautas Grubliauskas ein international ausgezeichneter litauischer Jazz-Musiker und Musikpädagoge war, bevor er Bürgermeister der gut 150000 Einwohner zählenden Stadt Klaipeda geworden ist.“ In dieser Metropole Litauen hätten dann von Donnerstag bis Sonntag rund 6000 Trachtenträger gesungen, getanzt und musiziert.

Das Festival gibt es seit 1964

Vom 5. bis 9. August wird die ursprünglich für Klaipeda geplante Veranstaltung durch ein virtuelles Treffen ersetzt. Das fünftägige Programm bei „Europeade 2020 – virtuell zusammen“ besteht aus Vorführungen, Paraden und Bällen. Hunderte von Gruppen aus Portugal bis in die baltischen Staaten, von Zypern bis Schottland, werden einen einzigartigen Moment der Kultur und Freundschaft teilen. „Und jeder ist eingeladen, dies mit zu erleben“, unterstreicht Heß. Die Europeade hat seit 1964 Tänzer, Sänger und Musiker aus Europa zu einem gemeinsamen Festival zusammengebracht, das bisher in 34 verschiedenen Städten und mehr als 20 Ländern stattfand.

Dabei war es nie ein Wettbewerb, sondern ein Miteinander. „Wir leben die Einheit Europas in ihrer abwechslungsreichen Vielfalt“, erklärt Präsident Rüdiger Heß. „Wenn Saterländer zusammen mit Eskimos, Finnen oder Sarden auf die Bühne kommen, lebt Europa!“ Es werde das geleistet, was die Politik in Jahrzehnten nicht geschafft habe, meint Heß: „Die Menschen akzeptieren sich gegenseitig und freuen sich über die Vielfalt des europäischen Kulturgut.“ Die Europeade lasse Europa für die friedlich feiernden Menschen grenzenlos werden.

Im vergangen Jahr hat die Europeade in der nordhessischen Stadt Frankenberg stattgefunden: 211 Gruppen aus 23 europäischen Ländern mit insgesamt gut 5000 Teilnehmern hatten damals an fünf Tagen Frankenberg zur „heimlichen Kulturhauptstadt Europas“ gemacht, wie Rüdiger Heß vor einem Jahr bei der Abschlussgala sagte.

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