Kommentar zur Woche Container für Flüchtlinge – kein Grund zum Neid

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Ein Kommentar von Marion Janßen
| 20.04.2024 07:46 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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In Rhauderfehn wurden Wohncontainer für Flüchtlinge aufgestellt. Foto: Janßen
In Rhauderfehn wurden Wohncontainer für Flüchtlinge aufgestellt. Foto: Janßen
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Das Flüchtlings-Thema wird kontrovers diskutiert. Das ist okay. Nicht okay und nicht verständlich ist die Hetze, die die neuen Wohncontainer in Rhauderfehn auslösten.

Zum Thema Flüchtlinge und wie Menschen in Deutschland damit umgehen, lässt sich vieles sagen und unendlich streiten: Ja, wir können nicht allen helfen. Nein, es kommen nicht alle zu uns. Ja, die Hilfe ist teuer. Nein, man kann die Rettung von Menschen, die vom Tod bedroht sind, nicht aufrechnen gegen Pfandflaschen sammelnde Rentner.

Ja, manche kriminelle Menschen sollten das Privileg der Gastfreundschaft verlieren. Und ja, Asylverfahren müssen beschleunigt und Unberechtigte abgeschoben werden. Vor allem aber gilt: Ja, es ist ein grundlegendes Menschenrecht, Schutz vor Verfolgung und Gefahr zu suchen - und zu erhalten.

Übelste Kommentare

Oft geht es in den Diskussionen aber gar nicht um Inhalte, sondern um übelste Hetze. Genau die brach sich Bahn in den Kommentaren zum Bericht über die neuen Container in Rhauderfehn, in denen Flüchtlinge wohnen sollen. Die Funktion musste gesperrt werden, weil einige Kommentatoren jegliche Hemmungen und gutes Benehmen fallen ließen.

Die Frage, die sich stellt: Wie kann man ernsthaft neidisch sein auf die Aussicht, (möglicherweise noch zusammen mit Wildfremden) in einem wenige Quadratmeter großen Kabuff aus Metall und Plastik zu leben? Und auch noch fragen: „Warum kriegen unsere Wohnungssuchenden sowas nicht?“ Der Blick auf die Behausung, die den Charme eines Jugendherbergs-Waschraums hat, müsste normalerweise solche Gedanken im Keim ersticken.

Ja, in einem reichen Land wie Deutschland müsste für ärmere Menschen besser gesorgt werden. Nein, die Schuld, dass das nicht passiert, kann man nicht bei den noch Ärmeren der Welt suchen.

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