Ukraine-Krieg

Flüchtlingshilfe: Kirche richtet Sammelstellen ein

| | 03.03.2022 13:39 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Hoffen auf viele Spenden: Erich Kostrewa, Kumar Kugathasan, Carl-Anton zu Knyphausen, Irina Bidder (alle Verein „Leer kann Kindern helfen“) und Pfarrer Torsten Brettmann von der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Overledingerland mit Langholt und Flachsmeer. Foto: Ammermann
Hoffen auf viele Spenden: Erich Kostrewa, Kumar Kugathasan, Carl-Anton zu Knyphausen, Irina Bidder (alle Verein „Leer kann Kindern helfen“) und Pfarrer Torsten Brettmann von der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Overledingerland mit Langholt und Flachsmeer. Foto: Ammermann
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Die Pfarreiengemeinschaft Overledingerland unterstützt die Ukraine-Hilfsaktion des Vereins „Leer kann Kindern helfen“. Benötigt werden Unterkünfte für Flüchtlinge, Kinderkleidung und Hygieneartikel.

Rhauderfehn/Flachsmeer/Leer - Für den Leeraner Kumar Kugathasan stand nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine sofort fest: „Wir müssen der ukrainischen Bevölkerung helfen. Die Menschen, die jetzt vor dem Krieg flüchten, benötigen unsere Unterstützung“, sagte Kugathasan. Der Leeraner Unternehmer engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich, hat unter anderem nach einem Tsunami, der 2005 starke Zerstörungen auf Sri Lanka angerichtet hatte, den Verein „Leer hilft Sri Lanka“ gegründet. Nachdem das Land keine Unterstützung mehr benötigte, ist aus diesem Verein ein neuer entstanden: „Leer kann Kindern helfen“.

Und helfen wollen die Verantwortlichen des Vereins um Mitinitiator Kugathasan jetzt schwerpunktmäßig Kindern und Jugendlichen, die mit ihren Eltern oder Großeltern aus der Ukraine flüchten. „Dafür benötigen wir Unterstützung“, sagte Vereinsvorsitzender Erich Kostrewa während eines Gespräches im Pfarrheim der katholischen Pfarreingemeinschaft Overledingerland in Langholt mit Pfarrer Torsten Brettmann.

Katholische Kirche unterstützt Projekt

Die katholische Kirche unterstützt die Aktion. Laut Pfarrer Brettmann sind im Pfarrbüro der katholischen Kirche Bonifatius Langholt und im Pfarrbüro der katholischen Kirchengemeinde St. Bernhard in Flachsmeer Sammelstellen eingerichtet worden. Auf Unterstützung aus der Bevölkerung hofft auch Carl-Anton zu Knyphausen, der ebenfalls dem Verein „Leer kann Kindern helfen“ angehört. „Es wird dringend schnelle Hilfe benötigt“, sagte zu Knyphausen. Der Verein hat bereits die ersten Hilfen umgesetzt. „Die erste Familie mit sechs Kindern und zwei Erwachsenen ist am Mittwochabend in Moormerland eingetroffen“, so Kugathasan. Sie konnte in einer Wohnung in Moormerland untergebracht werden. Kurzfristig wird eine zweite Familie mit vier Kindern und zwei Erwachsenen erwartet. Auch für sie steht eine Wohnung zur Verfügung, erläuterte Vereinsvorsitzender Kostrewa.

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„Aber wir benötigen noch weitere Wohnungen für Flüchtlingsfamilien“, führten Kugathasan und zu Knyphausen aus. Denn am kommenden Donnerstag wollen Mitglieder des Vereins mit fünf Bullis Hilfsgüter nach Polen zur Grenze zur Ukraine fahren. „Wenn wir die Sachen abgeliefert haben, wollen wir Familien – meist sind es Mütter oder Großeltern, weil die Männer ja im Krieg sind – mit in den Landkreis Leer bringen, um sie hier unterzubringen.“ Laut Kostrewa sollen die Geflüchteten für zwei bis drei Wochen aufgenommen werden.

Es werden auch Möbel benötigt

Wer eine Wohnung zur Verfügung stellen kann, der sollte sich mit dem Vereinsvorsitzenden Erich Kostrewa unter Telefon 0171/ 7239006 oder per Mail erichkostrewa@t-online.de in Verbindung setzen. Dort können sich auch Personen melden, die noch Möbel spenden wollen. Aktuell werden unter anderem vier Betten, Matratzen, ein Sofa und ein Kleiderschrank zur Ausstattung einer Wohnung benötigt. „Als Spontanhilfe erhalten die Familien jeweils 500 Euro von unserem Verein, damit sie sich hier vor Ort zum Beispiel Lebensmittel kaufen können“, so Kugathasan.

Die Vereinsmitglieder sammeln für den geplanten Hilfstransport. Nach Angaben der Vereinsmitglieder werden unter anderem Babykleidung, Kleidung, Schuhe und Jacken für Kinder und Jugendliche, Handtücher, Handschuhe, Hygieneartikel, Pullover in allen Größen, Thermoskannen (für warme Getränke für wartende Menschen) und Babynahrung benötigt. Gesammelt wird bis Donnerstag, 10. März, um 14 Uhr (siehe Infokasten). An dem Tag um 17 Uhr soll der Hilfstransport Richtung Polen starten. Nach Angaben von Kugathasan stellt die Lebenshilfe in Leer dafür 4 Fahrzeuge zur Verfügung.

Abgabestelle für Sachspenden

Folgende Abgabestellen für Sachspenden sind eingerichtet worden: Pfarrbüro der Katholischen Kirche Bonifatius Langholt, Kirchstraße 11 in 26817 Rhauderfehn (vormittags zwischen 8 und 13 Uhr).

Pfarrbüro der katholischen Kirchengemeinde St. Bernhard, Papenburger Straße 124 in 26810 Westoverledingen-Flachsmeer (vormittags zwischen 9 und 12 Uhr – ansonsten auf der Terrasse hinter dem Pfarrheim abstellen). Abgabestelle in Leer: Meisterbetrieb Kugathasan, Heisfelderstraße 360 in 26789 Leer.

Ansprechpartner: William Schlüsselburg, Tel. 016099173885, oder Büro Kugathasan, Montag, Mittwoch und Freitag von 8 bis 15 Uhr, Telefon 0491/4825 Spenden bitte unter dem Stichwort: Sofort- Hilfe & Flüchtlingsunterkünfte für die Ukraine an die Sparkasse LeerWittmund: IBAN72 2855 0000 0000 5945 49.

Für weitere Fragen steht Vorsitzender Erich Kostrewa vom Verein „Leer kann Kindern helfen“ unter Tel. 0171/ 7239006 zur Verfügung.